Mein alter Gaming-Rechner ist nun mit einem stolzen Alter von 6 Jahren ein wenig in die Jahre gekommen und trotz regelmäßiger Aufrüstung kommt er mittlerweile immer wieder an seine Grenzen. Daher ist es nun an der Zeit auch mal wieder etwas Neues für mich zu basteln. Die Budget-Grenze: 1500 Euro. Wofür ich mich entschieden hab, warum und was das Endergebnis so leistet, das erfahrt ihr wie immer hier.
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Zunächst: Wonach habe ich ausgesucht? Mir ist wichtig, dass der Rechner nicht nur eine gute Figur in aktuellen und zukünftigen Spielen macht, sondern auch für die ein oder andere Spezialaufgabe eine ordentliche Performance liefert. Beispielsweise im Bereich Video-Rendering, Streaming oder auch bei der Virtualisierung. Dabei soll der Preis von 1500 Euro nicht überschritten und allgemein eine anständige Leistung für den Preis erreicht werden. Persönlich hat mich die neue RTX-Generation von NVidia gereizt, daher stand die Grafikkarte schon quasi fest. Zudem sollte das Endergebnis leise sein. Aber schauen wir uns die Komponenten mal der Reihe nach an.
Die Komponenten
In dem PC sollen folgende Komponenten verbaut werden:
► CPU: AMD Ryzen 7 2700X – ca. 300 Euro – https://amzn.to/2Q02GR0¹
► Mainboard: MSI B450 GAMING PLUS – ca. 95 Euro – https://amzn.to/2P4SYaR¹
► RAM: Corsair Vengence LPX 16 GB-Kit (2×8 GB) GB @ 3200 Mhz – ca. 140 Euro – https://amzn.to/2TWBQaN¹
► SSD: Crucial MX500 – ca. 135 Euro – https://amzn.to/2BGV3q7¹
► Grafikkarte: Gigabyte RTX2070 Gaming OC – 580 Euro – https://amzn.to/2P8hPuk¹
► Netzteil: be quiet! Straight Power 11 mit 650w – 100 Euro – https://amzn.to/2Q4APiL¹
► Lüfter: Noctua NH-D15 SE-AM4 – 90 Euro – https://amzn.to/2DPOqmJ¹
► Gehäuse: be quiet! Pure Base 600 – 60 Euro – https://amzn.to/2BIbIJN¹
Damit liegt man aktuell bei knapp 1500 Euro, je nach Angebot auch mal knapp darunter. Vorab: Die Optik spielt hier eine untergeordnete Rolle. Auf ein schickes Fenster oder RGB-Spielereien habe ich verzichtet, da der PC eher zweckmäßig sein soll und bei mir unterm Schreibtisch verschwindet. Daher auch das schlichte be quiet! Pure Base 600 ohne Fenster¹, das ich noch auf Vorrat hatte.
Zunächst die Grundsatzentscheidung. Intel oder AMD. Im Prinzip ist so etwas ja immer eine Glaubensfrage. Allerdings liefert AMD aktuell gerade mit den Lieferengpässen bei Intel das weit bessere Preisleistungsverhältnis in Kombination mit den benötigten Mainboards. Insbesondere aufgrund meines Nutzungsverhaltens sind zudem 8 Kerne interessant. Dabei fiel die Wahl letzten Endes auf AMDs aktuelles Spitzenmodell Ryzen 7 2700x mit 8 Kernen und 16 Threads¹. In reinen Spielen zwar minimal langsamer als Intels beliebter 8700k und 8600k, kann er jedoch bei optimierten Anwendungen beide durch die beiden Extrakerne übetrumpfen. Heißt, aktuell könnt ihr noch Sparen und mit dem 6-kernigen Ryzen 5 für rund 100 Euro weniger die gleiche Gaming-Performance abstauben. Wenn die kommenden Spiele aber endlich besser auf mehr als 4 bzw. 6 Kerne skalieren, spielt auch der Ryzen 7 sein volles Potenzial aus. Da die CPU für meine Video- und Virtualisierungsaufgaben jetzt schon hervorragend geeignet ist, ist sie aktuell preisleistungsmäßig eine sinnvolle Investition in die Zukunft.
Für mich ist aufgrund von Musik und anderen Tonaufnahmen auch wichtig, dass der PC leise rennt. Daher wird der solide Stock-Lüfter von AMD durch den Noctua NH-D15 in der AMD-Ausführung¹ ersetzt. Kräftige Kühlleistung bei geringer Lautstärke. Dafür aber mit einem stolzen Preis von rund 90 Euro. Wem das nicht so wichtig ist, kann an dieser Stelle noch ein paar Euro sparen und auf ein kleineres Modell oder den mitgelieferten Stocklüfter ausweichen.
Passend dazu habe ich mir das MSI B450 GAMING PLUS als Mainboard¹ angeschafft. Ebenfalls eine Preisleistungsentscheidung. Mit neustem Chipsatz und schlichter Optik bietet es alle aktuellen wichtigen Schnittstellen. Dazu kann man hier mit einem Preis von unter 100 Euro nichts verkehrt machen.
Zudem gibt es ein Standard 16 GB DDR4-Ram-Kit von Corsair¹, das auf bis zu 3200 Mhz taktet. Hier wurde auf Low-Profile-Ram gesetzt, da der durchaus mächtige CPU-Kühler kaum mehr Platz lässt. Höherer Ram passt zwar ebenfalls, erfordert aber das Höhersetzen des Lüfters oder das Umbauen des äußeren Lüfters auf die Rückseite. Das kann dann aber beides wiederum je nach Gehäuse eng werden.
In Sachen Grafikkarte sollte es für mich eine RTX werden. Mit dem gesetzten Budget ist allerdings mit der 2070 nur das aktuell kleinste Modell drin, das aber trotzdem ordentlich Leistung bringt. Dafür handelt es sich bei der gewählten Variante eine ab Werk übertaktete OC Version von Gigabyte mit 8GB Video-RAM¹. Aktuell für rund 580 Euro zu haben. Ich habe mich bewusst für eine OC-Variante entschieden. Die bringt nicht nur ein wenig mehr Leistung sondern setzt aufgrund von NVidias Richtlinien für übertaktete Grafikkarten auf den höherwertigen der beiden möglichen Grafikchips. Einen ausführlicher Test zu dieser Karte und Hintergründe zu den Chips wird es aber noch in einem gesonderten Beitrag geben.
Um den PC zu befeuern kommt das leise be quiet! Straight Power 11 mit 650 Watt¹ zum Einsatz. Für diese Konfiguration mit ausreichend Reserven ausgestattet, kommt es darüberhinaus mit praktischem Kabelmanagement daher und das für einen Preis von knapp unter 100 Euro.
Zu guter letzt als Massenspeicher gibt es eine 1 TB MX500 SSD von Crucial¹. Da SSDs so günstig sind wie nie habe ich mich daher direkt für die 1 TB Variante entschieden statt einer Kombination mit klassischer Festplatte. So gibt es ordentliche Ladezeiten für die Spiele und Projekte. Für mich ist ein separates Datengrab innerhalb dieser Konfiguration nicht erforderlich, da ich dafür einen Netzwerkspeicher im Einsatz habe. Wollt ihr also extra Speicher, könnt ihr euch auch für eine kleinere SSD in Kombination mit herkömmlicher Festplatte entscheiden.
NVMe-SSDs werden zwar vom Mainboard unterstützt und sind noch einmal bedeutend schneller, da sie aber auch preislich erheblich teurer sind und der Geschwindigkeitszuwachs im Alltag kaum eine Rolle spielt, gibt es also für mich eine klassische 2,5″ SATA-SSD.
Praxistest
Auch wenn ich etwas aus der Übung war, ging der Zusammenbau schnell und ohne größere Komplikationen von Statten. Zum Start weg, wie geplant ist diese Konfiguration wirklich leise. Unter dem Tisch schnurrt der Rechner angenehm ruhig vor sich hin und ist kaum wahrnehmbar. Selbst unter Last weiß er die Ruhe zu bewahren.
Wie bereits erwähnt bringt der Ryzen 7 bei aktuellen Spielen keinen Vorteil gegenüber den kleineren Ryzen 5 und schneidet etwas schlechter ab, als Intels 8. Generation an 6-Kernern. Aber eben primär, weil aktuelle Spiele keinen oder nur einen geringen Nutzen aus den Extrakernen ziehen. Im reinen Benchmark- und Rendervergleich bringen sie dann aber doch den entscheidenden Vorteil mit, auf den ich aus war. Das heißt meine ersten bearbeiteten Videos haben im Vergleich zu meinem alten i5 der 4. Generation wirklich zügig gerendert und das, ohne dass der PC laut oder die CPU außergewöhnlich warm wurde.
Außerdem dürften die beiden Extra-Kerne im Gegensatz zu Intels 8. Generation, gerade für die Streamer nützlich sein. So könnt ihr diese bequem zum Codieren und ähnliche Aufgaben nutzen. Zusammen mit der ab Werk übertakteten RTX2070 von Gigabyte macht das System in allen aktuellen Spielen eine hervorragende Figur. Gerade Battlefield 5, das ausgezeichnet auf mehr als vier Kernen skaliert, läuft bei Maximalen Details auf 1080p mit butterweichen 110-120 fps im Mittel – aber aktuell ohne Raytracing. Da ich mit Battlefield aber eines der Vorzeigespiele für Raytracing habe, habe ich das natürlich auch mal direkt ausprobiert. Und siehe da, die Frames brechen merklich ein. Je nach Szenen kommt hier bei maximalen DXR-Effekten nur noch knapp unter 50% der vorherigen Framerate zu Stande. Sprich gelegentliche Einbrüche auf 35 bis 40 fps. Raytracing ist entsprechend ohne weitere Optimierung oder Reduzierung der Effektqualität zumindest aktuell kein Kaufgrund für die 2070. DSSL war zum Zeitpunkt meines Tests leider noch nicht verfügbar. Hier noch ein paar Ergebnisse aus anderen Spielen. Aber wie gesagt, zu dieser Karte gibt es nochmal einen separaten Beitrag.
Fazit
Kommen wir damit zum Abschluss. Das System wird sich bei mir noch eine ganze Weile behaupten müssen. Noch konnte ich nicht alles soweit optimieren, wie ich es mir erhofft hatte. Beispielsweise der Arbeitsspeicher der hinter seinem laut Hersteller möglichen Maximaltakt zurückbleibt. Abgesehen davon bekommt ihr so für rund 1500 Euro einen flüsterleisen Gaming-PC der alle aktuellen Spiele auf maximalen Einstellungen mühelos darstellt. Ist euer Budget etwas knapper, könnt ihr auch auf den extravaganten CPU-Lüfter verzichten und den etwas kleineren Ryzen 5 verwenden, der abseits der zwei extra Kerne eine vergleichbare Spieleleistung bietet. Zusammen mit einer noch erhältlichen 1070 erhaltet ihr so für rund 1200 Euro ebenfalls ein hervorragenden Gaming-System, das einige Jahre FullHD-Gaiming vorhalten dürfte. Mit Upgrade der Grafikkarte während einer der kommenden Generationen.
Die Komponenten nochmal im Überblick:
► CPU: AMD Ryzen 7 2700X – ca. 300 Euro – https://amzn.to/2Q02GR0¹
► Mainboard: MSI B450 GAMING PLUS – ca. 95 Euro – https://amzn.to/2P4SYaR¹
► RAM: Corsair Vengence LPX 16 GB-Kit (2×8 GB) GB @ 3200 Mhz – ca. 140 Euro – https://amzn.to/2TWBQaN¹
► SSD: Crucial MX500 – ca. 135 Euro – https://amzn.to/2BGV3q7¹
► Grafikkarte: Gigabyte RTX2070 Gaming OC – 580 Euro – https://amzn.to/2P8hPuk¹
► Netzteil: be quiet! Straight Power 11 mit 650w – 100 Euro – https://amzn.to/2Q4APiL¹
► Lüfter: Noctua NH-D15 SE-AM4 – 90 Euro – https://amzn.to/2DPOqmJ¹
► Gehäuse: be quiet! Pure Base 600 – 60 Euro – https://amzn.to/2BIbIJN¹
Günstigere Alternative mit:
► CPU: AMD Ryzen 5 2600X – https://amzn.to/2zxUA7X¹
► Grafikkarte: Asus Dual GeForce GTX1070-O8G – https://amzn.to/2zuLCbt¹