Razer Hammerhead True Wireless Pro im Test – In Ear Bluetooth-Kopfhörer mit ANC und mehr

(Werbung) Razer hat mit den Hammerhead True Wireless Pro ein neues Paar TWS-Hörer mit ANC herausgebracht und möchte damit featuremäßig, klanglich aber auch preislich in einer Liga mit Hörern wie den Airpods Pro spielen. Was die neuen Hammerheads so drauf haben und wie sie klingen, das erfahrt ihr wie immer hier.

Das Video wird von Youtube eingebettet abespielt.

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Lieferumfang und Verarbeitung

Die Razer Hammerhead TWS Pro kommen mit einer überraschend üppigen Ausstattung daher. Neben ihrem Ladecase kommen sie mit einem kurzen aber wertigen stoffummantelten Ladekabel daher. Darüberhinaus gibt es, insbesondere im Gegensatz zu den einfachen Hammerheads, eine durchaus üppige Auswahl an Eartips. Dabei gibt es einen Satz SmoothComfort Tips und einen Satz SecureSeal Tips – jeweils in in den Größen Klein, Mittel und Groß. Bei beiden handelt es sich um Einsätze aus Silikon. Erstere sind dabei der bequeme Standard, letztere haben ein wenig mehr Grip und isolieren noch ein wenig stärker. Daneben gibt es aber auch noch ein einzelnes Paar Comply Tips aus Schaumstoff in mittlerer Größe … Was man hier bevorzugt ist komplett Geschmackssache.

Das Ladecase ist schlicht schick in mattem Schwarz und erinnert optisch sehr stark an die Apple-Cases mit USB-C-Buchse an der Unter- und kleiner Status-LED an der Vorderseite. Die Verarbeitung wirkt dabei anständig mit ordentlichem Magnetverschluss am Deckel.

Aber auch die Hörer wirken eben so wertig. Genau wie das Case sind sie in schlichtem schwarz mit dezentem Razer-Logo auf der Außenseite und einer Mikrofonöffnung darunter.

Features

Featuremäßig hat sich Razer an der bekannten Oberklasse orientiert. So bieten die Hörer einen ANC-Modus zur Reduzierung der Umgabungsgeräusche, als auch einen Transparenzmodus, um eben diese zu verstärken. Darüber hinaus gibt es einen Entfernungssensor, der registriert, wenn ihr die Hörer aus dem Ohr nehmt bzw. einsetzt, um die Wiedergabe auf Wunsch zu stoppen bzw. fortzusetzen. Zudem versetzen sich die Hörer nach 5 Minuten ohne Ohrkontakt in einen Stromsparmodus und wachen beim erneuten Einsetzen wieder auf.

Das Razer-Logo dient darüberhinaus noch als Touch-Fläche zur Steuerung der Hörer. Das deckt dabei fast alle obligatorischen Funktionen ab wobei hier leider auf die Lautstärkesteuerung verzichtet wurde. Warum, das bleibt mir ein Rätsel.

Neben diesen mehr oder weniger Standardfeatures aus dem Premium-Bereich hat Razer aber auch – getreu ihrem Ursprung im Gaming-Sektor – einen Low Latency Modus – genannt Game-Mode – dabei bepackt. Der drückt die übliche Latenz von 100-200ms auf rund 60ms, so dass ihr auch beim Spielen keine spürbare Verzögerung habt. Für das Videoschauen unterwegs ist das zwar irrelevant, da Smartphones und Tablets die Latenz selbstständig ausgleichen, bei Spielen und anderen Echtzeitanwendungen, bei denen das nicht geht, hilft der Modus aber spürbar. In den meisten Fällen ist die verbleibende Latenz kaum wahrnehmbar. Übrigens auch praktisch, wenn man die Hörer mal für eine Daddelrunde oder eine kleine Videoschnittsession am Laptop nutzen möchte.

Im Gegensatz zum Low-Latency-Codec aptX LL wird bei dieser Umsetzung wird kein spezieller Codec benötigt. Sehr nett.

Wo wir aber gerade bei den Codecs sind: Hier wurde sich leider auf SBC und AAC beschränkt. aptX wird leider nicht unterstützt.

Was die Akkulaufzeit angeht, gibt Razer eher mäßige 4 Stunden Laufzeit an. Erfreulicherweise bin ich ohne ANC auf rund 6 Stunden bei ordentlicher Lautstärke gekommen, mit ANC waren es eher um die 5. Die praktische Laufzeit hängt am Ende aber natürlich auch von eurer Lautstärke ab. Trotzdem hätte es hier gern noch etwas mehr sein dürfen.

Sind die Hörer am Ende, sorgt das Case für rund 4 weitere Ladungen.

Zu guter Letzt bieten die Hörer auch noch einen anpassbaren Equalizer. Diesen und weitere Features habt ihr in der zugehörigen App unter Kontrolle. Und die schauen wir uns jetzt kurz an.

Die App

Die App ist rudimentär gehalten. Neben einer Bedienungsanleitung habt ihr hier die Möglichkeit, die Touch-Gesten und die verbundenen Aktionen zu individualisieren, könnt Features wie den Game-Mode, ANC und Transparency-Mode direkt aktivieren, festlegen, ob die Wiedergabe beim Herausnehmen der Hörer pausiert werden soll und zwischen verschiedenen Equalizer-Profilen wählen.

Dabei gibt es 5 Voreinstellungen, so wie eine individuelle Option mit 10-Band-Equalizer für maximale Flexibilität. Der voreingestellte THX-Equalizer, auf den Razer besonders stolz ist ist dabei auch mein persönlicher Liebling. Aber dazu gleich mehr. Sehr praktisch: Wenn ihr einen individuelles Equalizerprofil anlegt, wird dieses direkt auf den Hörern gespeichert und bleibt auch beim Wechsel zwischen Unterschiedlichen Wiedergabe-Geräten selbst ohne App erhalten. Ein Koppeln mit mehreren Geräten gleichzeitig ist leider nicht möglich.

Praxis

Kommen wir damit zur Praxis. Die Hörer sitzen absolut bequem und unauffällig. Hier gibt es nichts zu meckern. Ich persönlich mag die Standard-Tips am liebsten. Die Abschirmung mit den SecureSeal-Tips ist aber tatsächlich noch eine Ecke besser. Mit den Schaumstoff-Einsätzen bin ich dagegen nicht warm geworden.

Kommen wir damit zum Sound und der hat mich wirklich positiv überrascht. Out of the Box setzen die Hörer auf das THX-Equalizer-Profil und das trifft genau meinen Geschmack. Es gibt eine typische HiFi-Badewanne mit sehr klaren aber nicht zu scharfen Höhen und einem vollen, aber nicht überbetonten Bass. Letzterer ist dabei aber besonders positiv aufgefallen. Im Gegensatz zu vielen günstigeren Hörern wird hier nicht schon der untere Bereich der Mitten betont, sondern tatsächlich der Bass. Und der zieht sich dabei angenehm tief runter, bleibt dabei aber wirklich angenehm präzise ohne zu vermatschen, ist aber gleichzeitig nicht zu trocken. Wie gesagt, das hat genau meinen Geschmack getroffen. Die anderen Equalizer-Profile konnten mich verglichen mit dem THX-Profil nicht so überzeugen. Wer will, kann hier aber ohnehin auch noch selbst Hand anlegen. Auch wenn hier kein aptX unterstützt wird, hat man beim Hören nicht das Gefühl, als hätte man dadurch klangliche Nachteile. AAC erledigt seinen Job anständig.

Die Lautstärke ging dabei für mich absolut klar. Ich habe Musik selten über 50-60% gehört und so entsprechende Reserven gehabt.

Der ANC-Modus arbeitet ordentlich. Dabei werden besonders gut eher tieffrequente Töne rausgefiltert, bei höheren stellt sich die Konkurrenz teils besser an. Wenn ANC jedoch besonders wichtig ist, helfen für den Bereich die SecureSeal-Tips noch ein wenig nach. Sehr positiv: Der ANC-Modus wirkt sich nicht negativ auf den allgemeinen Klang aus und hat kaum hörbares Rauschen, wie man es von anderen Hörern kennt.

Der Transparancy-Mode hat mir dagegen etwas weniger gefallen. Man nimmt die Umgebung zwar ein besser war als ohne, die Wirkung ist aber eher gering. Zudem wird das ganze durch ein recht prominentes Rauschen begleitet. Insofern nichts für mich. Der Game-Modus hat mich dagegen echt positiv überrascht. Weniger fürs Zocken sondern für eine allgemeine Nutzung am PC, wo die Latenzen selten ausgeglichen werden.

Fazit

Kommen wir damit zum Fazit. Razer hat mit den Hammerhead True Wireless waschechte Premium-Hörer auf den Markt gebracht, die sich nicht hinter der etablierten Konkurrenz verstecken brauchen. Klanglich sind sie einfach hervorragend, bieten dank des Equalizers aber auch noch ordentlich Flexiblität. ANC arbeitet zuverlässig, und der Gaming-Modus ist mehr als eine nette Dreingabe. Nur der mäßige Transparency-Mode, die eingeschränkte Codec-Auswahl und die nicht übermäßige Akkulaufzeit trüben leicht das sonst wirklich hervorragende Gesamtbild. Trotzdem finde ich den Preis von rund 210 Euro durchaus gerechtfertigt.

Zu den Hörern:
► Hammerhead Pro: https://www.razer.com/de-de/mobile-earphones/Razer-Hammerhead-True-Wireless-Pro/RZ12-03440100-R3G1

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