Dell hat ganz frisch zwei neue 32″ Gaming-Monitore vorgestellt. Einer ist der Dell G3223D. Dieser soll euch mit WQHD Auflösung und bis zu 165 Hz Refresh-Rate eine ausgezeichnete Spielerfahrung im Großformat liefern.
Lieferumfang und Verarbeitung
Der Dell G3223D ist ein schon ein ordentlicher Brecher. Er kommt zusammen mit zwei regionsbezogenen Stromkabeln, einem 1,8m langen Displayport- und einem 1m langen USB-C-Kabel daher. Der erste Eindruck ist dabei durch und durch solide. Der Monitor selbst besteht wie üblich aus Kunststoff, die Halterung sorgt aber mit dem massiven Standfuß und der Metallkonstruktion im Inneren für genügend Stabilität. Für rudimentäres Kabelmanagement gibt es nur eine einfache Öffnung im unteren Bereich der Halterung. Wer Möchte kann dank des Vesa-Mounts aber auch beliebige andere Halterungen verwenden.
Das Design bietet eine verhältnismäßig schlichte Gaming-Optik. Die Vorderseite ist komplett dunkel gehalten mit großem ausladenden Standfuß. Ein wenig mehr Gaming-Ästhetik gibt es auf der Rückseite. Mit grillartigem Design und Blauer LED-Zierleiste wurde hier der Gaming-Aspekt noch relativ dezent eingearbeitet. Diese leuchtet nur schlicht blau und bietet keine einstellbare RGB-Beleuchtung. Wer davon kein Fan ist, kann die Beleuchtung natürlich auch einfach deaktivieren.
Ergonomie
Für die passende Ergonomie gibt es ein paar Einstellmöglichkeiten. Der Monitor lässt sich von der Oberkante aus gemessen zwischen 46,5 und 56,5 cm in der Höhe verstellen. Zudem neigen und natürlich auch drehen. Eine Pivotfunktion für die Hochkantnutzung gibt es hier nicht.
Anschlüsse
Um den Bildschirm zu füttern, findet ihr an der Rückseite einen Displayport 1.4 Anschluss, zwei HDMI 2.0 Anschlüsse, so wie einen USB-C-Anschluss. Letzterer hat eine Doppelfunktion. Zum einen habt ihr die Möglichkeit hierüber das Videosignal zu senden, um Geräte wie MacBooks und ähnliche direkt über USB-C ohne weitere Adapter zu verbinden. Das geschieht über den USB-C-Alt-Mode der für größtmögliche Kompatibilität sorgt. Gleichzeitig werden damit aber auch angeschlossene USB-Geräte des integrierten Hubs an euren PC weitergereicht. Dafür befinden sich zwei USB 3-Anschlüsse, so wie ein Klinkenanschluss für Kopfhörer am rechten unteren Rand des Bildschirms. Die sind leicht zu erreichen, aber je nach anzuschließender Hardware eher suboptimal platziert. Für mich wären diese für externe Datenträger oder auch Peripherie allein aufgrund der Optik keine Option, was aber auch die alleinige Nutzung ohne Dock oder ähnliches in Kombination mit Laptops einschränkt.
Und genau das wäre auch der zweite Punkt. Der USB-C-Anschluss verfügt nicht über Power Delivery und liefert eurem angeschlossenen Gerät maximal 15W. Das wird selbst bei leichten Laptops beim alltäglichen Surfen oder auch in Videokonferenzen etwas knapp. Gaming-Geräte oder generell Laptops im Leistungsbetrieb zehren dann permanent vom integrierten Akku. 60 oder mehr Watt während definitiv schöner gewesen.
Und einfach, weil es auch immer wieder gern gefragt wird: Ja, der Monitor ist auch mit der aktuellen Playstation und XBox-Generation kompatibel und kann problemlos mit einer Refresh-Rate von 120 Hz genutzt werden. Daher leider verschenktes Potenzial.
OSD
Zur Steuerung des Monitors und des OSDs befindet sich rechts an der Rückseite ein kleiner Joystick samt 4 physischen Knöpfen. Über diese Kombi habt ihr aktuelle Einstellungen im Griff und könnt insbesondere auf die Knöpfe auch eigene Schnelleinstellungen speichern. Sehr praktisch. Ansonsten gibt es neben den üblichen Bildeinstellungen unter anderem auch obligatorische Bildprofile für diverse Spielgenres, so wie eine Bild in Bild-Funktion.
Panel
Für das passende Bild sorgt ein 32″ Zoll großes, gerades und mattes FAST-IPS-Panel mit WQHD-Auflösung und einer Refresh-Rate von bis zu 165 Hz, was als reine Eckdaten schon mal absolut solide klingt. Darüber hinaus wird mit HDR400 der kleinste HDR-Standard unterstützt, der allerdings wie üblich wenig beeindrucken kann. Wie sieht es aber in der Praxis aus?
Der Bildschirm liefert hinsichtlich der Farbdarstellung wirklich anständig ab. Der übliche SRGB-Farbraum wird zu 100% abgedeckt. Mit 87% des AdobeRGB und 95% des DCI-P3-Farbfarbraums kommen auch die Kreativen unter euch nicht zu kurz. Denn kombiniert wird das mit einer mittleren Farbabweichung 0,55, was insbesondere für einen Gaming-Monitor absolut beachtlich ist. Entsprechend des HDR400 Standards wird der Monitor mit maximal 460 Nits auch anständig Hell und reicht selbst für sehr helle Umgebungen absolut aus. Eher mäßig schneidet dagegen IPS typisch der Kontrast ab, der sich im Mittel auf ein Verhältnis von 800:1 beläuft. Damit ist er insgesamt durchschnittlich, tut dem allgemein guten Bild aber nur in extrem seltenen Fällen und sehr dunklen Szenen wenn überhaupt einen Abbruch. Wo wir gerade bei dunkleren Bildern sind: Auch hier gab es kein auffälliges oder störendes Light-Bleeding.
Für Gaming sind die Latenzen aber noch deutlich wichtiger und auch hier kann der Monitor überzeugen. Die durchschnittliche G2G-Wechsel von rund 5,2 ms sind auch bei schnellen Spielen absolut in Ordnung und das bereits in der Standardeinstellung. In der extremen Overdrive-Einstellung wird der Wert sogar auf 3,2 ms gedrückt,. sorgt dabei aber wie die meisten Monitore in diesen Einstellungen für leichtes Inverse-Ghosting. Sprich bei Farbwechseln schießt er übers Ziel hinaus, bevor er den eigentlichen Wunschwert erreicht. Insofern würde ich bei der Standard oder mittleren Einstellung bleiben, die beide gute Ergebnisse liefern und das eben auch in schnelleren Shootern.
Damit Bildschirm und Grafikkarte ihre Bildraten synchronisieren können, steht AMDs Freesync Premium Pro. Und auch wenn Dell überall schlicht G-Sync schreibt, ist hier wie so oft natürlich die einfache G-Sync-Kompatibilität gemeint. Letzten Endes habt ihr dadurch aber keine Nachteile und der Bildschirm funktioniert auch hervorragend mit Nvidia-Karten.
Fazit
Der G3223D ist ein ausgezeichneter Gaming-Monitor, wenn ihr im 32-Zoll-Segment unterwegs seid. Hinsichtlich der Reaktionszeiten liefert er wirklich anständig ab und kann darüber hinaus vor allem im Bereich der Bildqualität und dabei insbesondere in der Farbdarstellung punkten. Und auch der Preis geht zum Start mit knapp 470 Euro absolut in Ordnung.