Apples AirPods gehören wohl seit je her zu den beliebtesten drahtlosen Kopfhörern auf dem Markt. Insbesondere die neuen Pros sollen dabei mit einer hervorragenden Noise Cancelling-Performance überzeugen – Punkten aber vor allem durch die tiefe Integration in Apples Ökosystem und den damit verbundenen Funktionen. Entsprechend stellt sich also durchaus die Frage, ob sich mehrere 100 Euro für solche Hörer lohnen, wenn man nicht nur mit Apple-Geräten unterwegs ist. Worauf ihr dann verzichten und was ihr vielleicht für Hürden nehmen müsst, das erfahrt ihr wie immer hier.
Ungewöhnliche Kombi
Ich bin mir sicher, es geht einigen wie mir. Mit iPhones bin ich nie ganz warm geworden oder es gibt andere Gründe, die euch am Smartphone eher bei Android halten. Ich bin darüber hinaus mit Windows und Mac-Geräten, aber auch durchaus mit einem iPad unterwegs. Trotzdem haben mich die neuen AirPods Pro gereizt, auch wenn klar war, das dieser Mix durchaus zu Problemen führen kann.
Ich denke mal zu Klang und konkreten Features muss ich hier gar nicht allzu viel sagen, nicht zuletzt, da die wesentlichen Punkte mit so einem Gerätemix auch auf die regulären AirPods zutreffen. Kommen wir also direkt zum Wesentlichen.
Der Start
Zunächst klar: Die reine Nutzung ist ohne Probleme möglich. Wollt ihr eure Airpods erstmalig mit eurem Android oder Windows-Gerät in Betrieb nehmen, dürftet ihr aber schnell feststellen, dass hier keine Fancy Benachrichtigung wie bei Apple-Geräten kommt. Statt dessen müsst ihr sie manuell verbinden. Heißt also Airpods ins Case, Case öffnen und den Knopf auf der Rückseite für mehrere Sekunden gedrückt halten, bis die LED an der Vorderseite weiß leuchtet. Dann steht der Verbindung nichts mehr im Weg. Also ab in die Bluetooth-Einstellungen und verbinden.
Im Prinzip seid ihr dann schon fertig und könnt euch freuen. Allerdings habt ihr dann schnöde Bluetooth-Hörer – dafür mit Apfel. Out of the Box funktioniert hier nämlich abseits der Medienwiedergabe und der Gestensteuerung reichlich wenig. Immerhin sind der hervorragende Transparenz-Modus und die Geräuschunterdrückung am Start. Auch zwischen diesen könnt ihr mit Hilfe der Gestensteuerung wechseln. Was aber schon nicht so einfach funktioniert, ist der Neutrale-Modus ohne eine der beiden Funktionen. Dazu aber gleich noch mehr.
Was sonst fehlt:
– Die Anzeige des Akkustands
– Die Trageerkennung- Sprich kein Starten oder Stoppen beim Einsetzen und Herausnehmen der Airpods
– Die Ortungsfunktion
– Die Möglichkeit die Verbindung fließend zwischen verschiedenen Geräten zu wechseln
– Die Möglichkeit für Firmware-Updates
– Und natürlich der 3D-Sound inkl. Tracking
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Verlorene Funktionen wiederbekommen
Android
Ein paar dieser Funktionen lassen sich aber per Apps unter Android und Windows nachrüsten. Unter Android kann ich euch CAPod empfehlen. Die App zeigt euch Akkustand von Hörern und Case an und stellt sicher, dass auch die Verbindung mit einem beliebigen Einzelnen Airpod zuverlässig funktioniert. Seid ihr bereit einmalig rund 3,60 Euro zu investieren, funktioniert darüber auch die Trageerkennung sehr zuverlässig.
Windows
Im Windows-Store gibt es eine ganz ähnliche App. Die hört hier auf den Namen MagicPods und kostet einmalig 1,99 Euro. Die bringt Verbindungsbenachrichtigungen, informiert euch ebenfalls über den Akkustand und erlaubt die Trageerkennung und funktioniert dabei recht zuverlässig.
Latenz
Sowohl unter Windows als auch Android funktioniert die Latenzkompensation ababhängig genau so wie mit allen anderen Bluetooth-Hörern auch. Sprich nur bei typsichen Echtzeitanwendungen wie Games, gibt es eine Latenz von rund 200-300ms.
Wechsel zwischen Geräten
Jetzt gibt es aber noch eine nette Funktion der Airpods, die vielen anderen drahtlosen Hörern fehlt: Zwar findet kein automatischer Wechsel zwischen verschiedenen Geräten ab, da es keine Multipoint-Verbindung gibt – dafür müsst ihr die Hörer -einmal gekoppelt- nicht wieder in den Pairing-Modus bringen. Statt dessen könnt ihr auf dem jeweiligen Gerät einfach die Verbindung aktivieren. Dann wird die Verbindung schlicht auf eben dieses Gerät rübergezogen. Mit einer einfachen Kachel als Shortcut ist das relativ komfortabel. Unter Android einfach mit der App Bluetooth Audio Device umsetzbar.
Das Optimum – ein bisschen Apple sollte sein
Wirklich optimal ist es aber natürlich erst, wenn ihr mindestens in einem Mischsystem unterwegs seid. Sprich mindestens ein iOS oder MacOS-Gerät. Das eröffnet euch nicht nur die Möglichkeit die Airpods mit neuer Firmware zur Fehlerbehebung zu versorgen, sondern bietet auch die Möglichkeit die Steuerung anzupassen und im Anschluss auf den Airpods zu speichern. Das betrifft nicht nur die reinen Gesten. Das wichtigste für mich: Ihr könnt festlegen, dass ihr durch langes Drücken nicht nur zwischen Noise-Cancelling- und Transparenz- sondern auch dem neutralen Modus wechselt. Insofern mindestens für die Ersteinrichtung absolut sinnvoll.
Verbindungsprobleme unter Android
Jetzt kann es aber natürlich passieren, dass es euch so geht wie mir und ihr mit Verbindungsproblemen zu kämpfen habt. Einige Android-Geräte liefen problemlos, ausgerechnet das Pixel 6 und 7 Pro wollten aber nicht rund laufen. Für rund eine halbe Minute gab es was auf die Ohren, kurzes Schrebbeln und das wars. Die Verbindung selbst war in Ordnung und kurzes Neustarten des Audiostreams brachte rund eine weitere halbe Minute Hörspaß. Falls euch das auch passiert: Dafür gibt es glücklicherweise eine relativ simple Lösung. Und zwar eine Option, die sich in den Entwickleroptionen versteckt.
Aktiviert dafür zunächst den Entwicklermodus. Dazu müsst ihr zunächst die Build-Nummer eurer Android-Version finden. Bei Pixel-Geräten zu finden unter „Über das Telefon“ ganz unten. Tippt da 5x drauf, bis die Bestätigung kommt, dass ihr Entwickler seid. Wechselt im Anschluss in die Entwickleroptionen. Auch das ist je nach Hersteller immer mal etwas woanders versteckt. Bei den Pixel-Geräten zu finden in den Einstellungen unter „System“.
Seid ihr angekommen, sucht die Option „Bluetooth-A2DP-Hardware-Offload deaktivieren“ und aktiviert den Haken daneben. Im Anschluss muss das Gerät einmal Neustarten und das wars. Im Anschluss sollten sich die Verbindungsprobleme erledigt haben.
Abschluss
Ob einem die AirPods außerhalb des Ökosystems den Preis wert sind, muss natürlich jeder für sich selbst entscheiden. Dass es aber prinzipiell – zumindest mit Abstrichen – funktioniert, habt ihr aber gesehen. Für mich spielt der 3D-Sound zum Beispiel überhaupt keine Rolle. Trotzdem machen sie mit mindestens einem Apple-Gerät deutlich mehr Spaß. Ansonsten würde ich euch zumindest die Ersteinrichtung in Kombination mit so einem Gerät empfehlen.
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