Ebenso wie Samsungs andere großen Gerätereihen bekommt auch die Fold-Reihe – Samsungs kompakter Smartphone-Tablet-Hybrid – jährliche Upgrades. Und so ist es dieses Jahr Zeit für die nun mehr 6. Iteration mit dem Namen Samsung Galaxy Z Fold 6.
Design-Upgrade
Designmäßig gibt es in der neusten Generation deutlich mehr Kanten. Die Optik erinnert recht stark an das S24 Ultra. Wenn man es so im zugeklappten Zustand betrachtet, ist es auf den ersten Blick durch die neue Symmetrie kaum von einem regulären Smartphone zu unterscheiden.
Im Vergleich zum Vorgänger gibt es ein leicht verändertes Seitenverhältnis. Das innere Display kommt dieses Mal mit einem Seitenverhältnis von 20.9:18 daher. Das liegt daran, dass das Gerät im aufgeklappten Zustand rund einen Millimeter in der breite verloren, aber drei Millimeter in der Höhe dazugewonnen hat. In der Praxis also eher ein kaum merklicher Unterschied und es gibt nach wie vor eine Diagonale von 7,6 Zoll.
Beeindruckender ist da her der Unterschied in der Dicke. Hier konnten ganze 1,3mm eingespart werden, so dass das neue Fold 6 im aufgeklappten Zustand eine Dicke von gerade einmal 5.6 mm aufweist – zugeklappt 12,1 mm. Erreicht wird das durch ein neu entwickeltes Scharnier. Gewichtstechnisch ist das Gerät dafür knapp 14 Gramm leichter geworden. Für weniger Kratzer im Alltag wurde zudem beim Rahmen auf eine nochmal robustere Aluminium-Variante im Vergleich zum Vorgänge gesetzt.
Außerdem gibt es nun auch eine IP48-Zertifizierung. Damit ist es auch kein Problem, falls euch das Gerät mal kurzzeitig ins Wasser fällt. Bis zu 30 Minuten habt ihr dann im zweifel Zeit euer Gerät zu retten.
Damit es auch unter den Geräten ein wenig Abwechslung gibt, stehen drei verschiedene Farbvarianten zur Auswahl – „Navy“, „Silver Shadow“ und „Pink“.
Hell, Heller, Fold
Da die technische Basis der neuen Displays der des S24 Ultra entspricht, gibt es auch hier sowohl innen als auch außen Displays, die besonders mit der maximalen Helligkeit beeindrucken können. Mit einer Spitzenhelligkeit von nun 2.600 Nits statt wie zuvor 1750 Nits. Das macht das Lesen auf den Displays selbst bei direkter Sonneneinstrahlung erstaunlich einfach, sorgt dank der verwendeten AMOLED-Panels aber eben so für einen optischen Hochgenuss beim Konsumieren von HDR-Inhalten.
Die Auflösung hat sich nur marginal den veränderten Gegebenheiten entsprechend angepasst, so dass auch hier wieder eine solide aber auch nicht übermäßig herausragende Pixeldichte von 374 PPI. Die ist dafür kombiniert mit flüssigen 120 Hz, die zum Energiesparen dynamisch runtergeregelt werden können auf dieses Mal bis zu 1 Hz. Geschützt ist das Display dieses mal durch das aktuelle Gorilla Glass Victus 2.
12MP Ultra-Wide, f/2.2
10MP Tele 3x, f/2.4
10MP front
4MP innen
12MP Ultra-Wide, f/2.2
10MP Tele 3x, f/2.4
10MP front
4MP innen
12MP Ultra-Wide, f/2.2
10MP Tele 3x, f/2.4
10MP front
4MP innen
12MP Ultra-Wide, f/2.2
10MP Tele 3x, f/2.4
10MP front
4MP innen
Die Technik – Evolution statt Revolution
Insbesondere beim Innenleben gibt es hier eher ein sanftes Upgrade. Mit dem Generationswechsel wurde auch beim SoC vom Snapdragon 8 Gen 2 auf Gen 3 gewechselt. Gepaart wird das abermals mit 12 GB Arbeitsspeicher und Datenspeicher ab einer Größe von 256 GB. In der Spitze könnt ihr das Gerät wieder mit bis zu 1 TB Speicher ausstatten. Eine SD-Karten-Option gibt es allerdings nicht.
Besonders der SoC bietet wieder einen deutlichen Leistungssprung. Flüssige Bedienung sind wir von den Folds ja bereits gewöhnt, so dass man davon im Alltag tatsächlich nicht allzu viel bemerkt. Wenn ihr die Leistung aber wirklich abrufen müsst, bekommt ihr eine Steigerung von soliden 10 % im Single-Core und über 20 % im Multicore-Bereich. Die Grafikeinheit bekommt einen respektablen Leitungszuwachs von bis zu 25 %.
Abseits dessen ist natürlich auch KI wieder ein großes Thema. Samsung hat diverse Features über die letzten Jahre integriert, besonders, was die Fotobearbeitung angeht. Passend dazu bietet der neue SoC eine 40% schnellere Performance für eben solche KI-bezogenen Anwendungen.
Damit die Leistung auch möglichst lang abgerufen werden kann, wurde auch die Vapor-Chamber-Kühleinheit vergrößert. Deutlich wichtiger ist bei diesem SoC aber die verbesserte Energie-Effizienz. Wie sich die in der Praxis auswirkt, dazu kommen wir gleich.
Was aus meiner Sicht allerdings etwas schade, aber dem SoC geschuldet ist: Hier wird aktuell immer noch auf den WiFi 6E-Standard gesetzt. WiFi 7 wird es wohl erst in der kommenden Generation geben.
Kameras
Auch das Kamera-Setup ist auf den ersten Blick gleich geblieben. Drei Kameras auf der Rückseite, eine auf der Vorder- und eine in der Innenseite.
Kamera | Auflösung | Blende |
Wide | 50 MP | f/1.8 |
Tele (3x) | 10 MP | f/2.4 |
Ultra-Wide | 12 MP | f/2.2 |
Selfie außen | 10 MP | f/2.2 |
Selfie innen | 4 MP | f/1.8 |
Und von den Specs sogar komplett identisch aus. Aber einen Unterschied gibt es dann doch. Und zwar setzt die Ultra-Wide-Kamera auf einen neuen Sensor. Dieser soll vor allem für eine verbesserte Low-Light-Performance sorgen und so auch in dunkleren Situationen möglichst viele Details erhalten. Gleichzeitig soll so auch die Farbreproduktion in entsprechenden Verhältnissen deutlich natürlicher sein. Die ersten Tests können das auch soweit bestätigen.
Software
Zum Start kommt das Gerät mit Android 14 und Samsungs One UI in der Version 6.1.1. Der größte Pluspunkt direkt zum Start ist dabei für mich, dass auch die Folds nun den deutlich erweiterten Support-Zeitraum erhalten. So verspricht Samsung 7 Jahre Updates, sowohl was Sicherheits-Patches angeht, als auch Betriebssystem-Versionen. Der Vorgänger hat hier mit 4 Jahre Betriebssystem-Updates und 5 Jahre Sicherheits-Patches einen deutlich kürzeren Supportzeitraum.
KI soweit das Auge reicht
Die verbesserten KI-Fähigkeiten des SoCs wollen natürlich auch genutzt werden. Daher hier eine kleine Übersicht mit einigen der wichtigsten KI-Funktionen, die Samsung unter dem Namen Galaxy AI aktuell integriert hat:
Funktion | Beschreibung |
Call assist | Echtzeitübersetzung von Anrufen |
Chat assist | Übersetzungen von Chatnachrichten, automatisches Verfassen von Nachrichten auf Basis von Stichworten, Verbesserungsvorschläge |
Interpreter | Live-Übersetzung von gesprochenen Konversationen |
Note assist | Automatische Formatierung, Zusammenfassungen und Übersetzungen |
Transcript assist | Transkribiert und Zusammenfassen von Audioaufnahmen |
Browsing assist | Übersetzen und Zusammenfassen von Webseiteninhalten |
Photo assist | KI gestützte Fotobearbeitung |
Zum aktuellen Zeitpunkt heißt es, dass die KI-Features bis 2025 kostenlos nutzbar sein sollen. Allerdings ist noch nicht bekannt, wie es danach weitergehen soll. Sprich ob sie auch weiterhin kostenfrei nutzbar sein werden oder ob ein Abo-Modell erforderlich sein wird. Das hängt vor allem damit zusammen, dass einige der Galaxy AI Funktionen nicht allein lokal auf dem Gerät laufen sondern auf die Samsung-Cloud zurückgreifen.
Akkulaufzeit
Die Kapazität des verwendeten Akkus ist zwar mit 4.400 mAh identisch mit dem Vorgänger, trotzdem hat sich ein wenig was bei der Laufzeit getan. Bei identischer Bildschirmhelligkeit hält das neue Fold 6 in so ziemlich allen alltagsnahen Testaufbauten merklich länger durch. So steigert sich die Laufzeit beim reinen Video-Streamen im direkten Vergleich unter identischen Voraussetzungen von 6,5 auf rund 7 Stunden. Beim normalen Surfen, Mails checken und nutzen von gängigen Messengern ergibt sich eine Verlängerung um rund 30%. Bei solchen Einsätzen mit moderater Displayhelligkeit ist ohne Probleme eine Screen-on-Time von 10-12 Stunden drin. Nur wenn die Leistung des Prozessors oder die Helligkeit des Displays voll ausgeschöpft wird hat die neue Generation, wenig überraschend, das Nachsehen.
Im Bezug auf das Laden hat sich dafür leider nichts getan. Nach wie vor könnt ihr das Gerät mit maximal 25 W über Kabel laden und bis zu 15 W, wenn ihr auf eine drahtlose Variante setzt. Die Kombi sorgt immerhin dafür, dass ihr euren Akku in 30 Minuten auf 50 % bringen könnt. Aus meiner Sicht leider nicht mehr zeitgemäß.
Fazit und Preis
Wie bereits Eingangs erwähnt, gibt es dieses Mal ein eher sanftes Upgrade mit einigen kleinen Detailverbesserungen. Der größte Unterschied für die Nutzer bleibt vor allem das Design, da die wenigsten im Alltag die mittlerweile unfassbare Geschwindigkeit des neuen Snapdragon-Prozessors wirklich sinnvoll nutzen können werden. Aber auch Freunde von Ultra-Wide-Kameras kommen hier dank des verbesserten Sensors auf ihre Kosten.
Preislich startet das Fold 6 100 Euro über dem bisherigen UVP mit 1.999 Euro für die Varianten mit 256 GB Speicher. Besonders schön ist wie erwähnt, dass Samsung nun auch für dieses Modell Betriebssystem- und Sicherheits-Updates für insgesamt 7 Jahre bieten wird.
Wie üblich macht die neue Generation aber auch die ältere wieder preislich attraktiver. Das Fold 5 ist nun immer mal wieder für knapp 1000 Euro zu finden. Auch das hat noch einige Jahre Updates vor sich und ist somit zum jetzigen Zeitpunkt immer noch eine sehr gute Wahl, besonders zu den aktuellen Konditionen. Wer trotzdem immer gern das neuste Gerät haben möchte: Samsung bietet vor allem zum Start recht lohnenswerte Trade-In-Angebote, gerade für Besitzer älterer Generationen. Trotzdem bleibt es natürlich eine sehr individuelle Frage, ob sich ein Upgrade lohnt.
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