Heute möchte ich mir mal mit euch ein Lautsprechersystem für PCs und Macs ansehen. Und zwar kein typisches Consumer-Komplett-Set, sondern aus dem erschwinglichen Pro-Audiobereich, wenn es um akkuraten Sound im kleinen Heimstudio gehen soll. Konkret habe ich hier ein System aus der PM-Reihe von Fostex zusammengestellt. Fostex ist ein alteingesessener Audio-Hardwarehersteller aus Japan, der sich vor allem auf Lautsprecher und Kopfhörer fokussiert hat.
Das Set
Bevor wir zum Inhalt dieser doch eher schlichten Kartons kommen, werfen wir mal einen Blick auf die Zusammenstellung. Fostex bietet leider keine Komplett-Sets im eigentlichen Sinne. Statt dessen könnt ihr euch hier selbst zusammensuchen, was für euch am besten passt. Mein Set hier soll extrem kompakt sein und besteht aus dem DAC PC-100USB-HR2 100, den PM0.3dH Lautsprechern in schwarz für rund 150 Euro und dem PM-SUBmini2 Subwoofer ebenfalls für rund 150 Euro.
Beginnen wir mit der Soundkarte. Der PC-100USB-HR2 DAC ist im Prinzip eine sehr kompakte USB-Soundkarte, die mit ihrem kompakten Design perfekt und unauffällig auf den Tisch passt. Dazu gibt es ein 1,5m Cinch-Kabel und ein 1m langes USB-Kabel. Sie besteht von oben bis unten aus Metall und wirkt dabei so gut verarbeitet, dass sie augenscheinlich auch mit dem rauen Bühnenalltag kein Problem hätte, auch wenn sie eigentlich ihren Platz im heimischen Studio hat. Allerdings wirkt das Design dadurch auch etwas roh und eher altbacken wirkt.
Allgemein ist die Soundkarte nicht nur klein sondern auch eher minimalistisch. So gibt es lediglich einen analogen Regler auf der Oberseite mit dem ihr die Lautstärke eures Soundsystems im Griff habt. Entsprechend wird aber auch auf zusätzliche Treiber verzichtet, so dass die Soundkarte Plug&Play funktioniert. Das hat allerdings leider auch den Nachteil, dass dementsprechend keine Treibersoftware für den ASIO-Betrieb unter Windows mitgeliefert wird. Das ist etwas schade. Für den Anschluss an PC oder Mac findet sich ein altbackener USB-B-Anschluss auf der Rückseite. Für die Verbindung mit dem Soundsystem wird auf Cinch gesetzt, daneben gibt es noch einen Kopfhörerausgang. Ganz nett, sobald ihr hier etwas anschließt, werden die angeschlossenen Boxen stummgeschaltet. Eingänge bietet die Soundkarte nicht. Ich würde mir hier noch eine symmetrische Anschluss-Alternative wünschen.
Nichtsdestotrotz weiß die Soundkarte abzuliefern. Der Sound ist unverfälscht und detailreich. Dabei wird eine Samplerate von bis zu 96 kHz bei 24 Bit tiefe. Am Kopfhörer-Ausgang konnte ich zudem ohne größere Probleme 250 Ohm-Kopfhörer bei angenehmer Lautstärke betreiben.
PM0.3dH
Bei den PM0.3dH handelt es sich um ein aktives 2-Wege-Lautsprecher-System. Das wahlweise in schwarz oder weiß zu haben ist. Mit einer Höhe von 18,5cm und einer breite von 10cm sind sie äußerst kompakt und finden auf den meisten Schreibtischen Platz. Mit einem 3-Zoll Tieftöner und einem 3/4-Zoll Hochtöner soll hier für einen ausgewogenen Klang im Heimstudio gesorgt werden und das bei je 15W Leistung. Der Frequenbereich geht dabei mit 110 Hz am unteren Ende zwar nicht übermäßig tief, bietet dafür auf der anderen Seite mit bis zu 40.000 Hz oben rum weit mehr Luft, als man in der Praxis hören kann.
Nur die rechte der Boxen ist dabei aktiv. Hier finden sich entsprechend alle relevanten Anschlüsse und Regler. Das Eingangssignal könnt ihr wahlweise über Cinch oder 3,5mm Klinke anliefern. Und über einen 3,5mm Ausgang an die linke Box weitergeben. Hierfür ist direkt ein 1,5m langes Kabel dabei. Ansonsten kommen die Boxen mit einem Stromkabel samt externem Trafo, 0,8m langen Klinkenkabel. Zum Klang der Boxen kommen wir gleich.
Subwoofer
Zwar würden die beiden Lautsprecher an sich bereits genügen, für mehr Tiefgang aber der Subwoofer PM-Submini2. Dieser ist mit rund 23cm an seiner längsten und 18,5cm an seiner kürzesten Seite und einem Gewicht von gerade einmal 3,4 Kg äußerst kompakt und damit ideal, wenn nicht allzu viel Platz vorhanden ist. Dieser erweitert mit seinem 5-Zoll-Lautsprecher den Frequenzbereich der kleinen Monitore bis runter zu 40 Hz. Angeschlossen wird er ebenfalls direkt über Cinch an die Soundkarte und bietet dabei zwei Ausgänge, um das Signal an die kleinen Monitore weiterzureichen. Was hier etwas schade ist: Zwar lässt sich der die Crossover-Frequenz frei zwischen 60 und 150 Hz wählen. Das beinhaltet jedoch keine Frequenzweiche, so dass ihr selbst vorher prüfen müsst, wie tief eure Monitore reichen. Auch hier könnt ihr dann die Lautstärke feinabstimmen.
Darüberhinaus gibt es noch zwei kleine Schalter. Einer aktiviert die automatische Abschaltung. Sollte der Subwoofer für 13 Minuten kein Signal erhalten, wechselt er in den Standby und wacht auf, sobald es wieder etwas abzuspielen gibt. Außerdem gibt es einen 180° Schalter, falls ihr Probleme mit Phasenauslöschung haben solltet.
Der Sound in der Praxis
Der Sound des Systems kann sich in der Praxis wirklich hören lassen. Die Monitore wirken sehr ausgewogen und eher neutral und damit für den normalen Hörgenuss vielleicht etwas langweilig. Zusammen mit dem Subwoofer kommt aber nochmal einiges an Fülle hinzu. Dabei fügt sich der Subwoofer unaufällig bei und beschert dem Klangbild ein dezentes und stimmiges Bassfundament, das dabei angenehm stramm ist. Da es sich hierbei nicht um einen Subwoofer mit Bass-Reflex-System handelt, habe ich hier auch keine Probleme mit hin- und wieder störendend Luftgeräuschen gerade wenn er näher an die Wand positioniert wird. Lautstärkemäßig ist das System dabei optimal für eher kleine Heimstudios und neigt selbst nicht bei höherer Lautstärke zum komprimieren. Ansonsten kann der Klang wie gesagt überzeugen, gerade wenn es um ein ausgewogenes Klangbild geht. Meine Empfehlung wäre aber auf ein Audiointerface anstatt der Fostex-eigenen Soundkarte zu setzen. Diese liefern eine vergleichbare Wiedergabequalität, darüberhinaus üblicherweise aber auch noch stabile ASIO-Treiber und vor allem Eingänge und macht das System so am Ende noch flexibler.
Fazit
Die Fostex-Kombi ist eine hervorragende kleine Abhöranlage fürs heimische Studio. Vor allem dann, wenn es besonders kompakt sein soll. Sowohl die Monitore als auch der Subwoofer sind dahingehend minimalistisch, bieten für die Größe aber einen erstaunlichen Klang. Ich persönlich hätte mir noch symmetrische Anschlüsse gewünscht. Ansonsten wie gesagt, wäre die Soundkarte aufgrund der Limitierung nicht unbedingt meine erste Wahl, gerade bei dem Preis.
Zum Lautsprechersystem:
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