Elgato Facecam im Test – Die wohl beste Webcam für Streamer bis 200 Euro

(Werbung) Elgato hat bei seinem großen Launch-Event einige spannende Hardware auf den Markt geworfen. Darunter mit der Facecam auch ihre aller erste Webcam¹, die sich speziell an Streamer richtet. Was die so drauf hat, wie sie sich von anderen Webcams abhebt und wie sie sich im vergleich zu gängigen Alternativen schlägt, das erfahrt ihr wie immer hier.

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Lieferumfang

Die Elgato Facecam kommt allein mit einem passenden 2m langen USB-Kabel daher. Wobei wir schon direkt das erste angenehme Feature haben: Ein abnehmbares USB-Kabel. Der passende USB-C-Anschluss befindet sich auf der Rückseite der Kamera. Das Kabel selbst endet dabei auf dem herkömmlichen USB-A-Stecker.

Rein vom ersten Eindruck wirkt sie angenehm unspektakulär. Im Vergleich mit gängigen Webcams ist sie aber durchaus etwas größer ausgefallen und trotzdem recht leicht. Die allgemeine Verarbeitung wirkt für eine Webcam überaus hochwertig, insbesondere durch den Einsatz von Glas direkt an der Front.

Die Cam lässt sich über ihre Halterung wie üblich direkt auf euren Monitor setzen. Die Bewegung ist allerdings leider etwas eingeschränkt. Auf der Halterung lässt sich die Kamera lediglich nach Vorne bzw. Hinten neigen. Zur Seite gibt es hier leider keine Möglichkeit. Dafür kann man sie immerhin drehen.

Alternativ kann man die Facecam auch von ihrer Halterung trennen. Dann offenbart sich an der Unterseite ein 1/4-Zoll Gewinde, mit dem ihr sie an allen gängigen Stativen montieren könnt.

Obligatorischer Weise gibt es hier auch eine kleine blaue Status-LED, die euch zunächst mal informiert, sobald die Kamera aktiv ist. Was fehlt, ist aber ein mechanischer Verschluss an der Kamera selbst. Statt dessen müsst ihr die abnehmbare Kappe auf das Objektiv setzen, wenn ihr sicher gehen wollt, das die Kamera blind ist.

Die inneren Werte

Aber auch die inneren Werte können sich mehr als sehen lassen. Für die Aufnahme des Bildes sorgt der verbaute Sony Starvis Sensor. Der Fällt eine Ecke größer aus als die Sensoren der meisten gängigen Webcams. In Kombination mit der lichtstarken Optik, bestehend aus einem achtteiligen Linsensystem fängt dieser auch in schwierigeren Situationen so viel Licht wie möglich ein und kann so potenziell auch dann für ein rauscharmes Bild sorgen. Das probieren wir gleich in der Praxis aus. Ein wenig skeptisch macht mich allerdings noch der festen Fokus. Aber auch dazu später mehr. Die Linsen sorgen für einen Bildwinkel von 24mm und eignen sich optimal für den üblichen Abstand zwischen 0,5 und 1m.

Eben so relevant für ein rauscharmes Bild sind relativ große Pixel auf dem Sensor. Daher hat man sich dazu entschieden, auflösungstechnisch auf FullHD also 1080p zu setzen und das bei 60 Bildern pro Sekunde. Gerade letzteres sorgt für ein homogeneres Gesamtbild bei entsprechenden Streams. Auf der anderen Seite ist so das Crop-Potenzial ohne Qualitätsverlust aber eingeschränkt.

Für maximale Qualität, wird das Bild roh von der Kamera geliefert. Das heißt, es findet vorab keine Komprimierung oder ähnliches statt, was die Bildqualität beeinträchtigen könnte. Als Konsequenz benötigt die Kamera allerdings eine USB 3-Verbindung, um die Datenmenge bewältigen zu können.

Worauf man hier dafür komplett verzichtet hat und aus meiner Sicht absolut nicht schade ist, ist ein integriertes Mikrofon. Heißt, ihr müsst auf eine dedizierte Lösung setzen.

Praxis

Die Webcam funktioniert out of the Box und überrascht mit äußerst guten und natürlichen Farben, besonders was den Haut-Bereich angeht. Trotzdem wirkt das Bild für 1080p etwas weich, wie es bei den meisten Webcams der Fall ist. Dafür performt die Facecam überdurchschnittlich gut, was das Bildrauschen angeht. Sowohl bei gut ausgeleuchteten als auch in schwierigeren Situationen. Besonders gelungen finde ich, dass auch bei dunkleren Szenen die Farben sehr gut erhalten bleiben.

Zwar ist der Sensor größer als bei anderen Webcams und die Optik relativ lichtstark, für ein cremiges Bokeh reicht das aber leider noch nicht. Da spielt auf der anderen Seite aber auch der feste Fokus mit rein. Hier setzt Elgato nämlich auf einen relativ breiten Fokusbereich von 30 cm bis 120 cm. Wollte man hier ein sichtbares Bokeh umsetzen, wäre dieser Bereich merklich geschrumpft.

Der feste Fokus kann je nach Situation ein Vor- aber auch durchaus ein Nachteil sein. Der offensichtliche Nachteil vorweg: Die Cam kann eben nicht scharf stellen, wenn ihr zum Beispiel etwas in einer Nahaufnahme zeigen möchtet. Wobei 30cm Mindestabstand dabei noch absolut klar gehen. Dafür gibt es hier eben kein störendes Fokuspumpen, womit sehr viele Webcams zu kämpfen haben.

Was mir außerdem positiv aufgefallen ist, ist der Weißabgleich. Auch in schwierigeren Szenen mit bunter LED-Beleuchtung, war die Kamera hier erstaunlich akurat. Gerade damit haben viele andere Cams zu kämpfen. Um so besser, dass Elgato hier für eine gute Umsetzung sorgen konnte, da viele Streamer auf eher bunte Setups setzen.

Die Software

Die Stärke von Elgato liegt aber seit je her nicht allein in ihrer Hardware, sondern auch in der zugehörigen Software und dem Zusammenspiel mit dem Elgato Ökosystem. Entsprechend entfaltet auch die Facecam ihr volles Potenzial erst mit der Software.

Da gerade Streamer üblicherweise eine recht kontrollierte und daher auch konsistente Aufnahmeumgebung haben, macht es Sinn einige der Einstellungen manuell festzusetzen. Die Software bietet dabei alle relevanten aber auch recht übersichtlichen Optionen. Neben Auflösung und Bildfrequenz habt ihr hier natürlich auch die Beleuchtung im Griff. Wahlweise eher abstrakt im Sinne von Belichtungskompensation, also dass die Kamera explizit heller oder dunkler belichten soll, wobei die allgemeine Automatik erhalten bleibt, oder komplett manuell. Dann habt ihr Kontrolle über die Belichtungszeit und die digitale Verstärkung. Die Blende ist hier wie bereits erwähnt fest. Die Einstellungen haben aber auch direkte Auswirkungen auf das Bild. Stellt ihr die Belichtungszeit manuell ein, kann es zu sichtbarem Flimmern, da sie nicht mehr synchron zum Stromnetz läuft. Daher sollte man nach Möglichkeit direkt auf 1/50 oder 1/100 für die Belichtung setzen. Als zweiten Wert habt ihr die ISO, also die digitale Bildaufhellung im Griff. Aber auch damit sollte man eher sparsam sein. Bei einem Wert von 600 und Aufwärts wird das Bildrauschen gerade in Großansichten gut sichtbar. Statt dessen solltet ihr nach Möglichkeit von vornherein auf eine optimale Beleuchtung setzen.

Falls es doch mal zu Bildrauschen kommt, gibt es auch einen Rauschfilter. Der sorgt allerdings für eine merkliche Weichzeichnung des Bildes, so dass ich in dem Fall lieber das Rauschen in Kauf nehmen würde.

Außerdem dazu könnt ihr natürlich auch die Kontrolle über den weißabgleich übernehmen. Wahlweise für einen konsistenten Look oder auch für ästhetische Zwecke.

Darüberhinaus gibt es aber auch noch Einstellmöglichkeiten für Kontrast, Sättigung und Schärfe. Während die ersten beiden für mich in der Standardeinstellung passen, alles weitere ist Geschmacksache, müsst ihr bei der Schärfe etwas aufpassen. Die Skala reicht von 0 bis +4 mit einem Standardwert von +2. Alles unter diesem Standardwert sieht für mich komplett verwaschen aus. Alles darüber viel zu künstlich nachgeschärft. Daher würde ich die Einstellung bei ihrem Standard belassen.

Sollte euch der Bildausschnitt nicht passen, gibt es einen einfachen digitalen Zoom, der in die Bildmitte schneidet. Von dem würde ich euch allerdings abraten. An dieser Stelle rächt sich nämlich die 1080p Auflösung. Durch das Zoomen geht die Auflösung nämlich verloren, so dass das übrige Bild weicher und verrauschter wird. Das reicht notdürftig für kleine Facecam-Varianten in der Bildecke. Nach Möglichkeit würde ich aber immer versuchen, die Kamera selbst so passend wie möglich zu positionieren.

Abseits dessen könnt ihr noch die Status-LED anpassen, ob sie nie, immer oder nur bei Aktivität leuchtet und eure Einstellung auf der Kamera speichern. Gerade letzteres ist ein wirklich herausragendes Feature. Das heißt im Endeffekt, dass sämtliche Software-Einstellungen auf dem Chip der Kamera selbst gespeichert werden und die Software so nicht im Hintergrund laufen muss. Selbst wenn ihr die Kamera an einem fremden Gerät nutzt, bleiben die Einstellung erhalten. Viele andere Webcams verlieren ihre manuellen Einstellungen dagegen bereits nach einem Neustart. Fürs Streaming sehr lästig.

Abseits dessen könnt ihr über die Software noch die Firmware aktualisieren und Bilder mit der Cam machen.

Fazit

Kommen wir damit zum Fazit. Elgato hat mit der Facecam ohne zu übertreiben, die wohl beste Webcam für Streamer herausgebracht. Durch die dezidierten Einstellmöglichkeiten bekommt man hier mit die beste Qualität, die man für rund 200 Euro bekommen kann. Ein richtiges Upgrade aus meiner Sicht erst ein Kamera-System mit lichtstarker Optik. Dabei legt man aber zum Einstieg gern den dreifachen Preis hin.

Angebot
Elgato Facecam - Full-HD-Webcam (1080p60) für Streaming, Gaming, Videokonferenzen, Sony-Sensor, fortgeschrittene Lichtkorrektur, Bedienung wie bei einer DSLR, für OBS, Zoom, Teams und mehr, für PC/Mac¹
  • Elgato Prime Lens: Ganzglasobjektiv (f/2.4 24 mm*) in Studioqualität
  • STARVIS-CMOS-Sensor von Sony: Für Innenräume optimiert
  • Fortschrittliche Bildengine: Unkomprimiertes Video ohne Artefakte
  • Echtes Full HD: Atemberaubendes 1080p bei flüssigen 60 Bildern pro Sekunde
  • Highspeed-Elektronik: USB-3.0-Schnittstelle überträgt Bilddaten mit minimaler Latenz

Letzte Aktualisierung am 28.03.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API

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