Nyfter Nyf 22 im Test – Wireless Gaming-Maus mit vielfältigen Designoptionen und austauschbaren Switches

Die Jungs von Nyfter haben mit der Nyf 22¹ ihre erste eigene drahtlose Gaming-Maus herausgebracht, die neben ihren Gaming-Fähigkeiten vor allem einen Fokus auf Individualisierbarkeit legt. Was sie im Detail bietet, das erfahrt ihr wie immer hier!

Das Video wird von Youtube eingebettet abespielt.

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Nyfter

Zunächst, wer sie noch nicht kennt: Nyfter ist noch eine relativ junge Unternehmen, 2019 gegründet von zwei Jungs aus dem Sportbereich – mit und ohne E. Und die beiden haben sich vorgenommen Produkte fürs Gaming und den Gaming-Lifestyle zu vermarkten und machen das vor allem aktuell erfolgreich über Tiktok. Dabei wird vor allem noch auf eine starke Community-Bindung und einen direkten Kontakt gesetzt, was gerade dank der recht überschaubaren Firmengröße noch möglich ist. Schauen wir uns aber einfach mal an, was sie mit ihrer ersten drahtlosen Gaming-Maus abgeliefert haben.

Lieferumfang und Verarbeitung

Die Nyf 22 kommt mit dem obligatorischen Dongle, einem alternativen Cover, einem 1,9m langen USB-Kabel, Ersatzskates, Button-Spacern und Switch-Holdern. Ein recht umfangreicher Lieferumfang für so eine Gaming-Maus. Aber hier erahnt man durchaus schon den Grad der Anpassbarkeit.

Die Maus selbst macht einen wertig verarbeiteten Eindruck und braucht sich schon mal nicht vor der Konkurrenz zu verstecken. Standardmäßig ist sie mit einem Honeycomb-Cover bestückt. Sprich mit dem bekannten Wabendesign, dass sich bis hoch zu den Maustasten zieht, während die Seiten dagegen mit durchgehendem Kunststoff bestückt sind.

Features

Die Maus bietet insgesamt 6 Buttons. Neben den beiden Primären und dem Mausrad, gibt es direkt über letzteren einen DPI-Schalter, so wie zwei Navigationstasten an der linken Seite. Die jeweiligen Funktionen sind natürlich alle noch per Software anpassbar.

Wie mittlerweile fast schon Pflicht gibt es auch volle, aber natürlich optionale RGB-Beleuchtung, auch diese ist noch weiter individualisierbar. Etwas eigen: Um den Akku möglichst wenig zu belasten wird die Beleuchtung deaktiviert, sobald ihr die Maus in der Hand habt und bewegt. Sprich wenn man die Beleuchtung ohnehin nicht sieht. Ich für meinen Teil verzichte ohnehin lieber komplett darauf.

An der Unterseite gibt es einen recht einfachen Schalter mit drei Positionen. Aus, An mit RGB und An ohne RGB. Wobei aus trifft es nicht so ganz. Denn, was durchaus praktisch ist, die Maus funktioniert auch im reinen Kabelbetrieb und das in allen Schalterstellungen. Dabei kann vor allem das Paracord-USB-Kabel überzeugen, dass durch die sehr weiche Stoffummantelung einen sehr geringen Widerstand aufweist, wie man es sonst von den wertigen Kabelmäusen kennt. Angeschlossen wird das einfach an den USB-Anschluss an der Vorderseite.

Seid ihr Wireless unterwegs soll der Akku laut Nyfter an die 50 Stunden halten. Bei meinem ersten Durchgang ohne RGB bin ich auf etwas über 60 Stunden gekommen. Da sich die Beleuchtung während der Nutzung immer mal wieder deaktiviert, können mit RGB um die 50 Stunden durchaus realistisch sein.

Für die nötige Präzision sorgt der PAW3370-Sensor von PixArt. Mit bis zu 19.000 DPI, einer unterstützten Beschleunigung von bis zu 50g, so wie eine Abtastrate von 1000 Hz wird die Maus auch absolut eSport-tauglich und dürfte selbst anspruchsvollsten Spielern genügen. Bei mir gab es so auch fernab von Mauspads absolut gute Präzision.

Für die nötige Gleitfähigkeit wurde bei den angebrachten und den Ersatzskates auf PTFE gesetzt. Hier gibt es nichts auszusetzen. Kleiner Tipp aber am Rande: Auch wenn es nicht unbedingt auffällt, aber auch den Skates befindet sich zunächst eine dünne Schutzfolie, die ihr als aller erstes entfernen solltet.

Software

In der zugehörigen Software habt ihr alle wichtigen Einstellungen im Griff. Wie üblich könnt ihr dabei die Belegung der Tasten komplett individualisieren und auch mit Makros belegen, die ihr über einen rudimentären Editor erstellen könnt. Außerdem gibt es alle gängigen Presets für die RGB-Beleuchtung mit ein paar Anpassungsmöglichkeiten.

Deutlich wichtiger finde ich da zum Beispiel die Polling-Rate. Die ist von Haus aus schon auf 1000 Hz und entspricht damit dem aktuell gängigen Standard anständiger Gaming-Mäuse. Außerdem könnt ihr natürlich die DPI frei auf bis zu 19.000 DPI stellen. Dabei gibt es bis zu 6 Slots mit Einstellungen durch die ihr durchwechseln könnt. Mein Standard bleibt wie immer bei 800 DPI, wobei ich die restlichen Optionen herausnehme, damit das auch nicht versehentlich verstellt werden kann.

Abseits dessen könnt ihr noch die Lift Oft Distance einstellen. Sprich bei welchem Abstand der Sensor noch etwas wahrnimmt. Die die lässt sich recht simpel zwischen einem und zwei Millimetern variieren. 1mm funktioniert dabei für mich am besten.

All diese Einstellungen werden in Profilen organisiert. Schade: Die lassen sich weder Anwendungsbezogen noch per Shortcuts wechseln, sondern nur in der Software. Dafür werden sämtliche hardwarebezogenen Einstellungen wie DPI und Tastenbelegung – sogar mit Markos – direkt auf der Maus gespeichert und funktionieren im Anschluss an jedem Rechner, unabhängig davon, ob die Software installiert ist.

Praxis

In der Praxis liegt die Maus wirklich angenehm in der Hand und erinnert vom Gefühl an meine Logitech G Pro X Superlight, die ich sonst gerne nutze. Die Form ist relativ ähnlich, ist aber an den Seiten ein wenig stärker gewölbt. Besonders für meine recht großen Hände hätten die Navigationstasten ähnlich der G Pro X Superlight noch ein klein wenig höher sein liegen dürften. Das Scrollrad ist wie üblich gerastert mit relativ hohem Widerstand und eben so beim Klick mit selbigem. Abseits dessen spielt sich die Maus aber hervorragend. Auf der anderen Seite gibt es in diesem Segment auch nichts außergewöhnliches Neues, was man so nicht auch schon von der Konkurrenz kennt.

Anpassbarkeit

Wo sie aber mit der Maus einen Schritt weiter gehen als die meisten, ist der Punkt Anpassbarkeit. Wie recht offensichtlich ist, sind die Covers austauschbar. Der hintere Teil lässt sich dabei recht einfach abnehmen. Dieser wird lediglich durch zwei Magnete gesichert. Die Tasten dagegen durch kleine Plastikhaken, bei denen ihr etwas vorsichtiger sein solltet, wenn ihr diese wechseln möchtet. Das alternative Cover, das es standardmäßig dazu gibt, ist die obligatorische Solid-Ausführung. Letzteres sorgt für ein Gewicht von 72 g, die Honeycomb-Version für ein Gewicht von 75 g.

Abseits der beiden Stile habt ihr aber bereits im Bestellprozess weitere Anpassungsmöglichkeiten – und zwar im Bezug auf die Farben. Ihr könnt getrennt eine für die Tasten und das Backcover auswählen und erhaltet die beiden Parts wie auch hier bei mir in Solid und Honeycomb. Alternativ könnt ihr für rund 9,50 Euro auch Covers nachbestellen, wobei ihr auch hier jeweils beide Varianten erhaltet. Falls ihr also gern regelmäßig mit dem Style rumspielen wollt, werdet ihr von Nyfter bestens versorgt.

Wo es noch etwas spannender wird, sind aber die Switches – denn auch die sind austauschbar. Gerade das ist bei Mäusen absolut nicht vergleichbar und mir bisher nur von einer Hand voll Asus-Mäusen bekannt. Bei der Nyf 22 der Seite habt ihr die Wahl zwischen Huano, Omron und Kailh-Switches. Letztere beiden gibt es jeweils mit 4 bzw. 7 Euro Aufpreis als Ergänzung zu den vorinstallierten Huano-Switches. Theoretisch könnt aber natürlich auch beliebige andere Switches selber kaufen.

Das Tauschen der Switches ist dabei wirklich einfach. Habt ihr das Cover entfernt, könnt ihr den Switchholder samt Switch einfach vorsichtig herausziehen und den Switch aus dem Holder drücken. Genau so einfach wird die Maus wieder neu bestückt. Switch in den Holder setzen und die Kombi vorsichtig in den vorgesehenen Steckplatz drücken. Auch diese könnt ihr nachträglich bei Nyfter bestellen.

In der Praxis fand ich den Unterschied erstaunlich gering. Die Angaben auf der Seite treffen es aber recht gut. Huano ist die taktilste Variante mit etwas höherem Widerstand, die Omrons sind etwas leichtgängiger und die Kailhs liegen irgendwo dazwischen. Trotzdem wie gesagt, kann man den unterschied ohne direkten AB-Vergleich fast vernachlässigen. Dann liegt der verbleibende Hauptunterschied in der Haltbarkeit. 20 Mio gegen. 50 Mio bzw. 80 Mio Klicks.

Was dagegen einen deutlich größeren Unterschied als die Switches macht, sind die beigelegten Button-Spacer. Das sind diese kleinen Dinger hier. Die könnt ihr an die entsprechenden Punkte der Unterseite der Mouse-Buttons aufbringen und so den Weg bis zum Klick verringern und gleichzeitig das Klickgefühl. Die Klicks fühlen sich vor allem direkter an. Die mitgelieferten unterscheiden sich dabei in der Dicke und damit wie stark sie den Weg bis zum Klick verkürzen.

Was außerdem noch kommen soll, ist für die Maus passendes Grip Tape.

Mauspad

Übrigens am Rande: Passend zur Maus gibt es auch noch Mauspads in verschiedenen Größen, die eben so solide sind. Die punkten neben sauberer Verarbeitung und guten Gleiteigenschaften mit der wasserabweisenden Oberfläche. Abseits dessen ist die Auswahl der Designs noch recht überschaubar.

Fazit

Kommen wir damit zum Fazit. Mit der Nyf 22¹ hat Nyfter eine wirklich starke Gaming-Maus mit guter Hardware auf den Markt gebracht. Dabei braucht sie sich absolut nicht vor der etablierten Konkurrenz zu verstecken und punktet dagegen mit sehr einfacher Individualisierbarkeit – nicht nur, was die Optik angeht. Allerdings hat das natürlich auch seinen Preis. Mit den einfachen Huano-Switches liegt die Maus bei 95 Euro, je nach Alternativ-Switch bei 4-7 Euro mehr. Insofern nicht ganz günstig, aber trotzdem noch im Rahmen. Dafür wird eine kleine einheimische Firma unterstützt, die sich noch große Ziele gesteckt hat. Was da noch so kommt, wird sich zeigen.

Zur Maus:
https://obli.net/s/x24tz¹

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