(Werbung) Im letzten Jahr hat Creative mit den Outlier Air True Wireless-Hörer mit sehr gutem Sound und wirklich langer Akkulaufzeit herausgebracht. Und das zu einem moderaten Preis. Mit der Gold-Edition gab es etwas später noch ein Modell mit noch mehr Laufzeit und weiteren kleinen Extras. Nun haben die ursprünglichen Outliers selbst ein Update erhalten und sind als V2 am Start. Damit positionieren sie sich ein wenig zwischen der original und der Gold-Ausführung und bringen dabei noch eigene Extras mit. Was die neuste Iteration so drauf hat, das erfahrt ihr wie immer hier.
Lieferumfang und Verarbeitung
Bereits beim Lieferumfang findet sich das erste Update. Es gibt wieder mal ein optisch der ersten Version recht ähnliches Lade-Case, in dem die Hörer platz finden, so wie ein kurzes USB-C-Kabel zum Aufladen. Dafür ganz neu: Es gibt nicht nur eine Größe an Aufsätzen für die Ohren mit Ersatzpaar wie beim Vorgänger, sondern gleich 5 Paar. Drei davon relativ rund in klein, mittel und groß und zwei mit etwas flacheren Kanten. Da dürfte für jeden etwas dabei sein.
Case und Hörer haben einen neuen Anstrich bekommen. Statt in schlichtem Grau/Schwarz, kommt beides nun in Midnight Metallic Blau – also… Grau/Blau daher. Das Case ist dabei wieder in schickem und robusten Alu eingepackt mit Kunststoff an den Seiten. An der Seite gibt es dieses Mal neben dem USB-C-Anschluss drei statt vier LEDs, die euch über den aktuellen Ladestatus informieren.
Mit sanftem Druck auf die gegenüberliegenden Seite könnt ihr das Case ausfahren. Darin befinden sich dann, gut durch einen Magneten gesichert, die Hörer, die typisch beim Herausnehmen die Verbindung mit eurem Gerät aufbauen. Nach wie vor ist dabei leider nur die gleichzeitige Koppelung mit einem Gerät möglich.
Fast unmerklich ist das Case um 6g und die Hörer und je 1g, schwerer geworden, was direkt zu Gunsten der Akkulaufzeit geschehen ist. 12 Stunden sollen die Hörer selbst mit einer Ladung auskommen, das Case selbst bietet dann nochmal genügend Power für nicht ganz 3 Ladungen. Nach knapp über 2 Stunden sind sowohl Hörer als auch Case jeweils geladen. Zur Laufzeit in der Praxis kommen wir gleich.
Features
Wie auch zuvor gibt es an den Hörern jeweils einen LED-Ring, der euch über den Status informiert. Rot blinkend, wenn sie geladen werden, rot/blau im Wechsel im Pairing-Modus und Blau sobald sie verbunden sind. Steht die Verbindung erlischt das Licht, so dass die sonst wuchtige aber dezente Optik gewahrt bleibt.
Es gibt natürlich noch mehr Neuerungen als nur Kosmetik und Akkuleistung. Während ihr die alten Hörer mit physischen Knöpfen bedienen konntet, gibt es nun an beiden Stöpseln Touch-Flächen. Damit es aber nicht zu ständigen Fehlauslösungen kommt, müsst ihr für alles einfach einmal mehr drücken. Sprich doppeltes Tippen auf einen Hörer für Start- Stop und Anruf annehmen, dreifaches Tippen rechts oder links für Vor- bzw. Zurückspulen und langes Tippen links oder rechts für leiser bzw. lauter. Wenn ihr gerade nichts auf den Ohren habt, könnt ihr mit Dreifachtipp euren jeweiligen Sprachassistenten aktivieren. All das hat bei mir in der Praxis hervorragend funktioniert.
Codec-Mäßig seid ihr mit SBC, AAC und aptX wieder grundlegend gut aufgestellt. Schade ist, dass auf aptX HD und vor allem aptX LL nicht dabei sind. Gerade letzteren vermisse ich persönlich immer, da so kein nahezu Echtzeiteinsatz an PC oder Konsole möglich ist. Abseits dessen sind die Hörer dieses mal SuperXFI-Ready. Was das bedeutet, dazu kommen wir gleich.
Tragekomfort
Nach wie vor sind die Airs ganz schöne Brocken. Bei mir saßen sie aber auch selbst bei langer Nutzung am Stück absolut bequem. Durch die Größe bemerkt man zwar immer, dass man sie trägt, gestört hat es mich allerdings nicht. Wobei ich mir durchaus vorstellen kann, dass sie gerade bei kleinen Ohren etwas zu groß sind. Ansonsten wirken sie, wenn ihr sie tragt, nicht zu wuchtig.
Sound
Gerade, was den Sound angeht, gefallen mir die Outlier Air V2 wirklich gut. Der Klang ist nicht neutral, sondern hat die typische HiFi-Badewanne, die viele Mögen. Das bedeutet sehr präsente Höhen, die dafür sorgen, dass sich Stimmen in Musik und auch Videos sehr verständlich durchsetzen können, eher moderate Mitten und schon kräftiger geboosteter Bass, ohne dass es hier direkt dröhnt oder die Hörer zu einer reinen Bass-Schleuder verkommen. Dabei bieten sie eine anständige Dynamik und eine allgemein stimmige Klangbühne. Während ihr sie tragt schirmen sie dabei sehr gut aber auch nicht zu sehr von der Umgebung ab. Aktives Noise Cancelling gibt es hier allerdings nicht.
In meiner praktischen Dauernutzung bin ich übrigens nicht ganz auf die angegebenen 12, aber immer noch auf respektable 10 Stunden Laufzeit bei rund 70% Lautstärke gekommen.
Die App – SXFI
Wie anfangs erwähnt, bieten diese Hörer Super XFI, das Creative in immer mehr Produkten anbietet. Eine virtuelle Raumsimulation, die dazu in irgendeiner Art und Weise die Form eurer Ohren verwurstet. Mir ist diese Technik bereits von der X3-Soundkarte bekannt, wo sie für alle Fans der Raumsimulation anständige Arbeit geleistet hat. Hier gibt es aber eine Besonderheit. Denn die Outlier Air V2 sind nur Super XFI ready. Das heißt, das ganze funktioniert nur innerhalb der Creative-App. Wenn ihr also mit dieser Musik wiedergebt, erhaltet ihr einen virtuellen Raumklang mit Super XFI. Aber ganz ehrlich… für mich ist das überhaupt nichts. Die Musik entfernt sich Gefühlt von euch und klingt wie aus einer künstlichen Kammer. Und da man darüber hinaus auf die Nutzung innerhalb der App beschränkt ist, lässt sich das ganze auch nicht mit Serien oder Filmen nutzen, wo es der ein oder andere vielleicht noch wertschätzen würde. Insofern zumindest aus meiner Sicht kein Mehrwert.
Ansonsten habt ihr hier verschiedene vordefinierte Klangprofile so wie einen Equalizer, aber auch all das funktioniert leider nur innerhalb der App und lässt sich nicht auf den Hörern selbst speichern. Das ist verschenktes Potenzial.
Fazit
Kommen wir damit zum Fazit. Die Outlier Air V2 sind aus meiner Sicht ein gelungenes Update zu ihren Vorgängern. Mit der Akkulaufzeit bringen sie einen nun in jedem Fall mühelos durch einen Arbeitstag und auch die Touch-Bedienung finde ich bei In-Ears angenehmer als den alten Hardwareknopf und auch klanglich können mich die Hörer überzeugen. Dabei sitzen sie auch bei längeren Sessions trotz der Größe absolut bequem, wenn ihr nicht allzu kleine Ohren habt. SuperXFI empfinde ich leider nach wie vor als Spielerei, insbesondere die Abhängigkeit von der App, was den praktischen Nutzen für Interessierte sehr einschränkt. Zudem wäre ein auf den Hörern speicherbarer Equalizer nett gewesen. Da der Sound out of the Box für mich passt, ist das absolut zu verschmerzen. Der Preis geht mit rund 69 Euro aus meiner Sicht voll in Ordnung.