Blue Yeticaster Broadcast-Paket – Das Yeti als Komplett-Set im Test – Ein rundes Gesamtpaket

Das Blue Yeti¹ ist eines der bekanntesten und sicherlich auch verbreitetsten USB-Mikrofone auf dem Markt. Nun hat sich Blue sein Vorzeigemikrofon geschnappt und in ein neues Komplett-Set namens Yeticaster¹ gepackt. Was das enthält und ob es sich lohnt, das erfahrt ihr wie immer hier. Dabei hat mir Blue das Set für diesen kleinen Test zur Verfügung gestellt.

Das Video wird von Youtube eingebettet abespielt.

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Schauen wir mal zu Beginn, was uns Blue alles eingepackt hat. Zunächst das offensichtlichste: Unser altbekanntes Blue Yeti in matt schwarzem Design. Hierbei handelt es sich exakt um das Yeti-Modell, dass ihr auch sonst mit Tischstativ für rund 120 Euro bekommt, nur eben ohne Tischstativ.

Stattdessen erhaltet ihr eine weit ausladenderes Halterungsset. Dazu gehört zunächst die passende Spinne Blue Radius III. Diese ist relativ wuchtig und kommt mit einem Standard 5/8 Zollgewinde sowie einem Reduziergewinde auf gänige 3/8 Zoll daher. Somit könnt ihr sie nicht nur an der mitgelieferten Halterung befestigen, sondern an allen gängigen Standardstativen.

Das größte Highlight des Pakets ist wohl der Mikrofonarm Blue Compass, der uns Spinne und Yeti in die optimale Position für Aufnahmen bringt. Auch dieser ist in matt schwarzem Aluminium gehalten. Dazu gibt es als benötigtes Einzelteil noch die Tischhalterung, mit der ihr den Arm an jedem beliebigen Tisch bis zu einer Dicke von 6,5 cm befestigen könnt.

Selbstverständlich ist auch noch das obligatorische USB-Kabel mit dabei, das mit einer Länge von knapp 3 m genügend Freiheiten in der Verkabelung bieten sollte. Bauen wir aber das Set einfach mal auf.

Aufbau & Verarbeitung

Das geht dabei kinderleicht. Zunächst wird die C-Klemme an der Tischplatte festgeschraubt. Danach der Arm hineingesteckt. Im Anschluss die Spinne über den Gewindeadapter angeschraubt und das Mikrofon in der Spinne befestigt.

Danach kann das USB-Kabel recht elegant und unauffällig am Mikrofonarm entlang geführt werden. Dazu gibt es eine Kabelführung, mit der ihr das Kabel im inneren des Arms verlegt könnt. Im Anschluss bleiben euch noch knapp 1,5m Kabel, um es an den PC zu legen.

Die Verarbeitungsqualität des gesamten Sets ist durch und durch anständig. Das wichtigste Kriterium ist für mich dabei vor allem, ob der Mikrofonarm die mit 785 g nicht unbedingt leichte Kombination aus Mikro und Spinne in jeder beliebigen Position halten kann. Kurz um: Das ist kein Problem. Ihr könnt den Arm beliebig positionieren und durch einen einfachen Schraubmechanismus an der Seite des Gelenks feststellen. Im Inneren der Gelenke sind sehr starke Federn, die der Schwerkraft entgegenwirken und so das Mikro in jedem noch so flachen Winkel halten können.

Bei der Hardware des Sets hat für mich einzig die Spinne ein kleineres Manko. Und zwar gefällt mir persönlich das Gelenk der Spinne nicht so recht. Dieses soll euch durch stufenweise Verstellmöglichkeit die optimale Anpassung des Mikrofonwinkels ermöglichen. Leider sind die Stufen relativ grob und auch wenn die Schraube festgezogen wurde, hat die Konstuktion innerhalb der gewählten Stufe relativ viel Spiel. Wenn man das Set aber einmal vernünftig eingestellt hat, sollte das im Alltag aber nicht allzu sehr ins Gewicht fallen.

Das Mikrofon

Schauen wir uns aber noch kurz das Mikro im Detail an. Das enthaltene Mikro ist das bekannte und bewährte Blue Yeti in schlicht schwarzem Design. Hier gibt es also keine neuen Funktionen oder sonstige Änderungen. Aber das ist auch nicht nötig. Statt dessen gibt es die etablierten und bekannten Funktionen, die das Mikrofon so vielseitig machen wie kaum ein anderes USB-Mikrofon in der Preisklasse.

Unter der Haube werkeln also die bekannten drei 14mm Kondensator-Kapseln, mit denen die verschiedenen Richtcharakteristiken abgebildet werden können. Die entsprechenden Regler zur Steuerung befinden sich dabei auf der Rückseite des Mikrofons. Einmal der Gain-Regler, mit dem ihr die Verstärkung des Mikrofons beeinflussen, so wie ein Drehschalter, über den ihr die Richtcharakteristik zwischen Niere, Acht, Kugel und Stereoaufnahme umschalten könnt. Das hören wir uns aber noch gleich an.

An der Front gibt es zwei weitere Bedienelemente. Oben: Ein Mute-Schalter um das Mikrofon stummzuschalten. Die LED zeigt durch dauerhaftes Leuchten an, dass man euch hört und blinkt, sobald ihr stummgeschaltet seid. Darunter gibt es einen Volume-Regler für den Kopfhörerausgang. Dieser ist rein für die Lautstärke-Steuerung zuständig, sofern ihr die Monitoring-Funktion des Mikros benutzt.

Der passende 3,5mm Klinkenanschluss befindet sich auf der Unterseite und ist für handelsübliche Kopfhörer gedacht. Daneben gibt es hier noch den Mikro-USB-Anschluss, um das Mikro mit dem PC zu verbinden und das Gewinde, für die Montage an Stativen bzw. der mitgelieferten Spinne.

Für grundlegenden Schutz gegen Plosivlaute soll eine dünne Schaumstoffschicht im inneren des Mikrofonkorbs sorgen. Aber auch dazu kommen wir gleich.

Der Klang

Kommen wir damit erstmal zum Klang. Der Sound des Yetis ist besonders für Stimmen geeignet durch leichter Bassanhebung so wie leichter Betonung des Bereichs um 1500 und 10000 Hz für eine optimale Sprachverständlichkeit. Doch obwohl im inneren des Mikrofons der Schaumstoff-Popschutz platziert wurde, kommt man bei einem Sprechabstand von wenigen Zentimetern nicht um einen externen Popschutz herum. Einfach gesagt, der interne Schutz ist nahezu wirkungslos.

Wie sich das Mikrofon mit den verschiedenen Charakteristiken klingt, könnt ihr euch direkt im oben verlinkten Video anhören. Inklusive eines kleinen Tests mit der Gitarre.

Fazit

Kommen wir damit zum Abschluss. Mit dem Yeticaster¹ liefert Blue das altbekannte Yeti-Mikrofon in bewährter Qualität mit einem entsprechend hochwertigen Mikrofonarm samt Spinne. Lediglich bei letzterer gefällt mir die etwas wackelige stufenweise Einstellmöglichkeit nicht sonderlich gut. Abgesehen davon bietet Blue ein rundes Gesamtpaket, für alle die sich ohnehin für das Yeti mit seinen flexiblen Aufnahmemodi interessieren, aber gern einen hochwertigen Mikrofonarm dazu hätten. Insgesamt erhaltet ihr hier ein stimmiges und vor allem wertiges Gesamtpaket. Der Preis schwankt dabei aktuell scheinbar stark zwischen 190 und 250 Euro.

Wem das Yeti mit altbekanntem Tischstativ¹ genügt, bekommt dieses nach wie vor für rund 120 Euro. Die Spinne Blue Radius III liegt einzeln bei rund 60 Euro, der Mikrofonarm bei 100 Euro.

Zu den Mikrofonen
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► Klassisches Blue Yeti (Thomann): https://obli.net/s/ivfbk ¹

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