Brummen/Fiepen/Piepen/Rauschen in der Aufnahme – Was kann man tun? Wie wird man es los?

Euch kommen solche Störgeräusche auch bekannt vor? Dann seid ihr genau richtig. In diesem Video wollen wir diesen Störgeräuschen auf den Grund gehen und viel wichtiger: uns damit beschäftigen, wie man sie möglichst einfach wieder los wird.

Das Video wird von Youtube eingebettet abespielt.

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Eines vorweg: Fast alle Wege, in so einem Fall ein sauberes Signal ohne destruktive Bearbeitung zu bekommen, erfordert ein wenig Hardware, die beschafft werden sollte. Aber beginnen wir, mit den Ursachen und einfachsten Möglichkeiten.

Rauschen

Zunächst: Rauschen. Leider liegt hier die Ursache sehr häufig in der schlechten Qualität von Vorverstärkern und Wandlern günstiger Hardware. Nutzt ihr beispielsweise einfachste Onboard-Soundkarten, liegt meist eben da der Hase im Pfeffer begraben. Bei USB-Mikrofonen sieht es oft ähnlich aus, nur das hier die in der Hardware integrierte Soundkarte das Problem darstellt. Aber auch bei einigen Mischpulten und Interfaces kann es einfach bei hohen Gain-Einstellungen oder schlechter Hardware zu solchem Rauschen kommen. In manchen Fällen ist es aber auch anders.

Ist beispielsweise der USB-Port, an dem eure Hardware hängt zu schwach, kann auch hier das Problem liegen. In diesem Fall bekommt insbesondere der integrierte Vorverstärker nicht genügend Strom, um das Signal anständig zu verstärken. Erfolgt diese dann nur digital, wird auch das Grundrauschen ordentlich mitverstärkt. Ist das der Fall, solltet ihr alle USB-Ports eurer Rechner durchprobieren. Alternativ kann auch ein aktiver USB-Hub mit externer Stromversorgung für Abhilfe sorgen.

Brummen / Fiepen /  Piepen – Die Ursache

Ähnelt das Störgeräusch eher einem Brummen oder Fiepen bzw. stellt sich primär unter Last ein, habe ich eine gute Nachricht für euch. In so gut wie allen Fällen lässt sich dieses Problem beheben. Worum handelt es sich hierbei?

Ursache für diese Geräusche ist in den meisten Fällen eine so genannte Brumm- oder Massen- oder auch Erdschleife. Diese tritt vor allem auf, wenn mehrere Geräte mit eigener Stromversorgung beispielsweise über Audiokabel miteinander verbunden sind.

Alternativ können ähnliche Geräusche aber auch durch elektromagnetische Strahlung innerhalb oder in der Nähe der Geräte auftreten. Beispielsweise wenn Handys unmittelbar neben mäßig geschirmten Kabeln liegt. Ist letzteres der Fall, packt die störende Hardware einfach weiter weg und verwendet besser geschirmte Kabel.

Die Lösung

Verbindung über Audio-Kabel

Wie kann man aber dagegen vorgehen, wenn es Probleme zwischen den verbunden Geräten gibt? Zunächst ist wichtig herauszufinden, welche der Geräte miteinander Probleme haben. Entfernt dazu nach und nach eine Verbindung aus den Setup und prüft, ob das störende Geräusch noch zu hören ist, bis ihr die Problemquelle identifiziert habt.

Danach ist die Art der problematischen Verbindung interessant.

(Semi-)Profi-Hardware

Nehmen wir beispielsweise an, ihr nutzt einen semiprofessionellen Preamp bzw. ein Effektgerät wie das dbx 286s und habt dieses an euer Mischpult angeschlossen. In dieser Kombination kommt es schnell zu einem leise hörbaren Brummen. In dem Fall habt ihr vermutlich auf ein typisches Instrumenten- bzw. Mono-Klinkenkabel gesetzt. Diese Kabel erkennt ihr an dem einzelnen Ring an der Spitze. Besonders bei diesen bastelt man sehr oft ohne es zu wissen eine Erdschleife. In diesem Fall ist das Problem aber schnell gelöst. Denn die meisten Geräte aus dem professionellen bzw. semi-professionellen Audiobereich können an ihren Anschlüssen nicht nur mit asymmetrischen Kabeln sondern auch mit symmetrischen Kabeln umgehen.

Letztere sehen erstmal genau so aus wie die unsymmetrischen bis auf einen Unterschied. Diese haben an den Spitzen zwei Ringen. Über die zusätzliche Kontaktfläche wird das Tonsignal ein zweites dafür gegenphasig übertragen. Auf diesem Weg kann einer Vielzahl von Störeinflüssen bereits bei der Übertragung entgegengewirkt werden.

Hilft das nicht bzw. unterstützt ein Gerät keine symmetrische Übertragung, hilft eine so genannte DI-Box. Diese hier gibt es für rund 10 Euro und bietet zwei Features, die euch helfen. Zum einen wandelt sie ein asymmetrisches Signal in ein symmetrisches. Wichtiger ist aber die zweite Funktion, die euch auch helfen kann, wenn das symmetrische Kabel allein nicht zum Ziel geführt habt. Der so genannte Ground Lift oder auch: Die galvanische Trennung. Dabei werden die Potenziale der beiden Geräte voneinander getrennt und gleichzeitig das Signal übertragen. Das Ergebnis: Ein störungsfreies Signal.

Consumer-Hardware mit Cinch und Klinke

Tritt das Problem jedoch zwischen dem PC, einer Konsole ähnlichen Geräten und der Audio-Hardware auf, müssen wir auch genau da ansetzen. An der Verbindung zwischen diesen Geräten. Bleiben wir zunächst bei den Audiokabeln.

Für nahezu alle Audiokabel gibt es entsprechende Entstörfilter, die diese Brummschleifen beheben. Zwei davon könnt ihr hier sehen. Den Aukey NF-Entstörfilter und den Behringer Hummdestroyer HD400. Diese machen genau das gleiche, bieten aber verschiedene Anschlüsse. Der Hummdestroyer eignet sich für große 6,3 mm Monoklinken und zwei Kanälen. Noch kleiner und unauffälliger ist der Entstörfilter von Aukey. Dieser ist für die kleinen 3,5mm Stereoklinken gedacht.

Die Verwendung ist denkbar einfach. Hängt einfach eines dieser Geräte zwischen die problematischen Geräte. Und fertig. Probieren wir das mal hier kurz mit meiner Nintendo Switch, die ich über den Klinkenausgang mit meinem Mischpult verbunden habe. Wie man hört, gibt es das typische Brummen. Schließe ich nun den kleinen Entstörfilter von Aukey an, habe ich ab jetzt einen Störungsfreien Game-Sound.

Abschluss

Kommen wir damit zum Abschluss. Ich hoffe, diese kleine Übersicht kann auch euch zu einem sauberen Signal verhelfen. Schreibt mir eure Erfahrungen gerne in die Kommentare. Das war’s von mir und ich würde sagen tschüss bis zum nächsten Mal.

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