Tonor Q9 USB-Kondensator Mikrofon-Set im Test

Tonor ist dem ein oder anderen vielleicht durch seine breite Produktpalette an Einsteiger-Audioequipment bekannt. Im Januar hat sich unter anderem ein kleines Mikrofon-Set mit dem neuen Tonor Q9¹ samt allem benötigten Zubehör dazugesellt. Das hat Tonor mir für einen kleinen Test zur Verfügung gestellt. Was ihr hier für rund 50 Euro geboten bekommt und ob sich das Set lohnt, das erfahrt ihr wie immer hier.

Das Video wird von Youtube eingebettet abespielt.

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Lieferumfang

Die Tonor-Geräte, die ich mir bisher angeschaut habe, hatten eine eher durchwachsene Qualität. Lassen wir uns aber mal überraschen, ob sich bei diesem Mikro qualitativ etwas geändert hat. Schauen wir zunächst in den Lieferumfang:
– Tonor Q9 USB-Kondensatormikrofon
– Mikrofonarm mit Tischklemme
– Mikrofonspinne
– Schwanenhals Popschutz
– Schaumstoff-Popschutz
– 1,8m langes USB-Kabel

Das Zubehör

Werfen wir mal einen Blick auf das Zubehör. Der Mikrofonarm ist im Prinzip der Standardarm, den ihr unter verschiedenen Markennamen für rund 20 Euro bei Amazon finden könnt. Mit der Tischklemme könnt ihr ihn schnell und einfach an jedem Tisch mit einer Dicke von bis zu 5,5 cm befestigen. Der Arm selbst wird dann einfach eingesteckt und fertig. Im Vergleich zu den großen bekannten fällt dieser Arm mit einer maximalen Länge von 70 eher kurz aus. Allgemein wirkt die Verarbeitung nicht herausragend aber stabil genug. Die wichtigste Anforderung wird auf jeden Fall erfüllt. Die Spinne wird an das standardisierte 5/8 Zollgewinde geschraubt. Habt ihr das gemacht, hält das Mikrofon in jeder beliebiger Position – und das ist es letzten Endes, was zählt.

Vergleichbar sieht es bei der Spinne aus. Hier bekommt ihr die Standardklemmspinne, die absolut zweckerfüllend ist. Sie hält euer Mikround bewahrt es vor groben Erschütterungen. Auch Schaumstoff- und Schwanenhalspopschutz sind Varianten der bekannte Standards und fallen qualitativ nicht negativ auf. Wie gut sie sich in der Praxis machen, dazu später mehr.

Verarbeitung und Features

Am Interessantesten bleibt aber wie immer das Mikrofon. Mit eine röhrenartigen Design bietet es optisch auf jeden Fall mal was Neues. Es ist komplett aus Metall gefertigt und macht einen grundsoliden Eindruck.

Allerdings muss ich hier an dieser Stelle auf eine Fehlinformation auf der Amazon-Produktseite hinweisen. Ich war schon beeindruckt. So wurde es mit Kopfhörerausgang beworben samt Balance-Regler, um den Monitor-Sound mit dem PC-Sound abzumischen. Ich habe das Mikro von oben bis unten abgesucht, aber Fehlanzeige. Aber schauen wir mal, was wir sonst bekommen.

Angeschlossen wird es wie die meisten USB-Mikros über den relativ alten USB-Typ-B-Anschluss an der Unterseite. Hier gibt es abgesehen davon auch nichts weiter zu finden. An der Front gibt es aber wie auch bei vielen anderen Mikros üblich eine kleine Status-LED-Anzeige. Die leuchtet einfach blau, sobald das Mikrofon angeschlossen und betriebsbereit ist. Darüberhinaus gibt es aber doch noch ein besonderes Feature, das ihr sicherlich schon entdeckt hab. Eine Lautstärkewippe an der Front-Seite. Über diese könnt ihr die Mikrofonverstärkung regeln. Unabhängig von der Windows-Einstellung. Damit ihr also den optimalen Ton rausbekommt, geht in die Windows-Soundeinstellung, wechselt in den Pegelreiter des Mikrofons, stellt die Anzeige mittels Rechtsklick am besten auf Dezibel ein und stellt die Verstärkung des Mikrofons auf 0 dB. Im Anschluss solltet ihr die Verstärkung nur noch über die Wippe am Mikrofon regeln. So erhaltet ihr einen möglichst rauscharmen Klang.

Die kleine Gain-Steuerung hat aber noch eine etwas eigenwillige zweite Funktion. Durch langen 3-sekündigen Druck auf die –Taste kann das Mikrofon aus- bzw. stumm geschaltet werden. Drückt ihr eben so lange auf die +-Taste schaltet ihr es wieder ein. Ob die Funktion so überhaupt wirklich praxistauglich ist oder nicht kann jeder für sich selbst entscheiden. Ich hätte mir stattdessen lieber einen klassischen Mute-Schalter gewünscht.

Praxis

Kommen wir aber zur Praxis. Auch wenn man es durch die flache Oberseite anders vermuten könnte, besprochen, wie es sich gehört, von der Vorderseite, da die Kapsel in Richtung der LED zeigt. Der Klang ist dabei gerade für den Preis absolut in Ordnung. Kein störend auffallendes Rauschen oder ähnliches Mankos. Allerdings ist bei nahem Besprechen ein Popschutz Pflicht. Beide mitgelieferte Varianten machen dabei einen absolut soliden Job.

Wie es genau klingt und wie es sich im Vergleich zum Auna MIC-900 schlägt, könnt ihr euch im verlinkten Video anhören.

Fazit

Kommen wir damit nun zum Abschluss. Nach dem ich von den kleinen Tonor-Mikros, die ich zuvor schon mal im Test hatte, enttäuscht wurde, hat mir dieses Mikrofon dagegen positiv überrascht. Alle, die ein kleines einfaches Komplett-Set suchen, machen hier mit auf jeden Fall nichts verkehrt. Die Möglichkeit, die Mikrofonverstärkung an der Front einzuschalten ist definitiv nett, die Stummschaltung bleibt für den praktischen Alltag aber zu Träge, als dass sie wirklich sinnvoll nutzbar wäre. Ansonsten bedenkt, dass es keine beworbene Monitoring-Funktion gibt. Abgesehen davon für rund 50 Euro aber ein solides Mikrofonpaket.

► Zum Tonor Mikrofon-Set: https://amzn.to/2VnjiVD¹

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