Crenova XPE660 Home Theatre Beamer – Einsteiger-Beamer für unter 200 Euro im Test

Heute habe ich mal ein Stück Technik aus einem anderen Bereich für euch. Dieses mal soll es um einen Beamer aus dem Einsteigersegment für rund 180 Euro gehen. Konkret den XPE660 Home Theatre Beamer von Crenova. Dieser wurde mir freundlicherweise von Crenova zur Verfügung gestellt. Gemeinsam mit euch möchte ich mir in diesem Video ansehen, was man von einem Beamer dieser Preisklasse erwarten kann und wo man vielleicht Abstriche in Kauf nehmen muss.

Das Video wird von Youtube eingebettet abespielt.

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Lieferumfang und erster Eindruck

Zunächst schauen wir uns wie üblich an, was uns Crenova alles eingepackt hat. Neben dem Beamer gibt es ein Standard Kaltgerätekabel für die Stromversorgung, ein 1,5 m langes HDMI-Kabel, ein Oldschool-Kabel für Cinch-Geräte, eine Fernbedienung, so wie eine rudimentäre Kurzanleitung, die euch das wichtigste in kürze Zusammenfast.

Der Beamer selbst ist dabei weder sonderlich klein noch leicht. Der rund 3 kg schwere Kunststoffbomber ist damit definitiv nicht unbedingt die erste Wahl, wenn es um Portabilität geht. Dafür wirkt die grundlegende Verarbeitung okay. Auf der Rückseite findet ihr die wichtigsten Anschlüsse. Der Stromanschluss zusammen mit dem Hauptschalter, zwei HDMI-Eingänge, so wie zwei USB-Anschlüsse. Auf der rechten Seite gibt es als Fallback einen Klinkeneingang für Cinch-Geräte, VGA so wie einen Audio-Ausgang. Außerdem befinden sich an dieser Seite auch noch zwei kleine Lautsprecher, die wir uns später noch anhören.

Auf der linken Seite könnt ihr einen Staubfilter herausziehen, um die Kühlung sauber zu halten. Praktisch: Dieser Filter lässt sich problemlos abwaschen. Sonst gibt es hier nicht viel.

Auf der Front gibt es nur noch die große Linse, der wir uns auch gleich nochmal widmen wollen. Unmittelbar darunter gibt es eine kleine und nicht übermäßig vertrauensvoll wirkende Schraube, mit der ihr die vorder Seite des Beamers bei Bedarf erhöhen könnt. Diese bietet dabei genug Spielraum für die meisten Situationen.

Bedienen könnt ihr das Gerät über die mitgelieferte Fernbedienung oder über die Knöpfe direkt am Gerät. Die entsprechenden Bedienelemente findet ihr auf der der Oberseite. Hierbei handelt es sich um einfache gummierte Knopfreihen mit sehr schwammigem Druckpunkt. Immerhin zweckerfüllend. Durch das w ellenartige Design lassen sich die einzelnen Buttons auch ohne hinzusehen problemlos erfühlen.

Alles, was ihr hier einstellen könnt, geht auch über die mitgelieferte Infrarot-Fernbedienung. Hier gibt es ebenfalls günstiges Plastik, aber die Knöpfe machen einen etwas besseren Eindruck. So könnt ihr den Beamer zumindest problemlos aus der Ferne bedienen, beispielsweise, wenn ihr ihn fest montieren wollt.

Technische Infos

Werfen wir noch einen Blick auf das Datenblatt. Der Beamer unterstützt FullHD bei 60 Hz als Eingangssignal. Selbst hat er jedoch eine native Auflösung von 1280×800. Also passend für Natives 720p ohne zu skalieren. Eine der offensichtlichsten Einschränkungen, die ihr hier in Kauf nehmen müsst. Das projezierte Bild hat dabei eine minimale Diagonale von 60 Zoll bzw. rund 1,5m und eine maximale von 200 Zoll bzw. rund 5m. Der Minimalabstand liegt dabei bei knapp 2m. Ansonsten handelt es sich hier um einen LED-Projektor mit einer vorausgesagten Leuchtmittellebensdauer von 50.000 Stunden. Laut Datenblatt soll er es auf eine Helligkeit von 5000 Lux bringen, was ihn zu einem tageslichttauglichen Projektor machen würde. Schauen wir uns das zusammen mit der Bildqualität aber in der Praxis an. Smarte Funktionen bietet dieser Beamer keine. Einzig Medienabspielen über USB wird unterstützt.

Erste Inbetriebnahme

Die erste Inbetriebnahme ist denkbar einfach. Einschalten und los geht’s. Aber bereits jetzt wird klar, an welcher Stelle ihr Abstriche machen müsst. Zunächst solltet ihr das Bild scharf stellen. Das könnt ihr durch einfaches Drehen an der Linse machen. Hier vermisse ich eine griffige Fläche zum Drehen. Stattdessen wird einfach direkt beherzt an der Linsenkonstruktion angefasst. Diese ist dabei relativ schwergängig. Immerhin wird der Fokus so nicht so schnell aus Versehen verstellt.

Nun kommt es darauf an, wie ihr euren Beamer positioniert habt. Die Größe des Bildes könnt ihr allein durch den Abstand des Beamers justieren. Einen Zoom gibt es nur in digitaler Form. Mit dem könnt ihr das Bild zwar verkleinern, aber auf kosten der Auflösung.

Ist der Beamer leicht geneigt, wäre hier eine elegante Lens-Shift Lösung das beste Mittel der Wahl. Das gibt es hier natürlich nicht. Statt dessen gibt es wieder eine einfache digitale Lösung in Form einer Trapezkorrektur. Damit könnt ihr das Bild wieder auf kosten der Auflösung und Bildschärfe an den Seiten stauchen, bis es wieder rechteckig ist.

Was man übrigens zusammen mit dem ersten Einschalten ebenfalls direkt bemerkt, ist die gut hörbare Geräuschkulisse. Der Lüfter dreht permanent mit einer Lautstärke von rund 32-35 dB. Mit ein wenig Geräuschkulisse oder beispielsweise Filmsound geht das bei genügend Abstand aber in Ordnung. So hört sich das ganze an. Leider gibt es keinen Eco- oder vergleichbaren extra leisen Modus.

Bildqualität

Die Bildqualität ist in Anbetracht des Preises echt in Ordnung. Das Bild ist Hell, die Farben solide, mit in dem Preisbereich üblich eher schwachem schwarz und allgemein nicht übermäßig gutem Kontrast. Natürlich muss man hier auch bedenken, dass das ausgegebene Bild am Ende eine Auflösung von knapp 720p darstellt. Das sieht man bei der projizierten Größe natürlich relativ schnell, hängt aber vom Einsatzzweck ab, ob das problematisch ist.

Schauen wir uns mal kurz an, was wir in den Einstellungen noch anpassen können. Unter Picture Mode könnt ihr Kontrast, Helligkeit, Sättigung und Schärfe des Bildes anpassen bzw zwischen verschiedenen Voreinstellungen wählen. All diese Korrekturen sind dabei digital. Bedeutend besser wird das Bild für mich dadurch nicht. Wichtige Einstellung war lediglich, die Schräfe runterzudrehen, da bei 50% kein neutrales Bild ist sondern bereits ordentlich nachgeschärft wurde. Diese sieht aber absolut künstlich und überzogen aus und sollte daher unbedingt reduziert werden.

Bei der Farbtemperatur lässt sich wie üblich Rot-, Grün und Blau-Anteil anpassen. Die neutrale Einstellung ging für mich dabei in Ordnung. Unter Aspectratio gibt’s verschiedene Modi, wie das Bild dargestellt werden soll. Auto macht dabei bereits einen guten Job.

Die Praxis

Habt ihr alles eingestellt, kann es richtig losgehen. Üblicherweise wird ein solcher Beamer für Präsentationen, zum Videos schauen oder auch mal zum Daddeln verwendet. Wie schlägt er sich dabei in der Praxis? Die Standarddisziplin mit Präsentationen ist dabei schon mal kein Problem. Die Auflösung reicht in den meisten Fällen aus und ist dabei ohnehin eher zu vernachlässigen. Das Bild ist dabei hell genug, um auch bei beleuchteten Räumen ohne abgedunkelte Fenster alles anständig lesen zu können.

Bei Spielen und Filmen, sprich wenn es um Bewegtbild geht, zeigen sich dann aber ein paar Schwächen. Der vorhin angemerkte, nicht gerade herausragende Kontrast fällt hier auf. Mit leichter Abunklung geht das gerade in Anbetracht des Preises und eher für gelegentliche Nutzung aber in Ordnung.

Trotzdem hat sich gerade bei Bewegtbildern ein weiteres Manko gezeigt. Trotz Eingangssignalen mit stabilen 60 FPS und mehr scheint das Bild zu ruckeln. Es läuft nicht 100% rund.

USB

Wenn ihr Medien ohne externen Zuspieler wiedergeben wollt, gibt es auch noch zwei USB-Ports. An diese könnt ihr USB-Sticks anschließen und aus einem minimalen Betriebssystem darauf zugreifen. Das liest dabei problemlos NTFS-formatierte Sticks und unterstützt damit auch große Dateien. Unterstützt werden dabei Dateien bis FullHD mit 30 Bildern pro Sekunde h264 kodiert im mp4 und mkv Container. Sprich die gängigsten Formate.

Sound

Soundmäßig wird der Beamer ordentlich laut und ist für so ein Gerät sogar relativ voll. Genügt damit aber eher für kleine Videoclips bei Präsentationen. Wenn es mehr sein soll, solltet ihr externe Lösungen verwenden.

Fazit

Der Crenova XPE660 ist ein typischer Beamer aus dem Einsteigerbereich. Mit 180 Euro eher günstig, liefert er eine erstaunlich solide Helligkeit ab und eignet sich damit gut als einfacher Präsentationsbeamer, wenn nicht viel mehr benötigt wird.

Trotzdem hat er einige Schwächen, die man bei diesem Preissegment in Kauf nehmen muss. Eine Auflösung von rund 720p sorgt bei fast jeder projizierten Fläche für sichtbare Pixel, der Kontrast ist nicht übermäßig gut und jegliche Bildkorrektur ob Trapez oder Zoom erfolgt digital und auf Kosten der Auflösung. Das größte Manko bleibt aber ein offensichtliches Problem bei der Bewegtbildwiedergabe. Das macht ihn entgegen seines Namens eher ungeeignet für anständigen Video- oder Gaming-Genuss. Wer für diese Zwecke einen Beamer sucht, sollte wohl etwas mehr Geld in die Hand nehmen. Ansonsten bekommt man eben eine dem Geld entsprechende Leistung.

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