HyperX Cloud Alpha S – Das 7.1 USB Gaming Headset im Test – Ein würdiger Nachfolger?

HyperX hat sein beliebtes Gaming Headset Cloud Alpha neu aufgelegt. Unter dem Namen HyperX Cloud Alpha S¹ gibt es das bekannte Headset mit ein paar Neuerungen bzw. mit ein paar wieder eingeführten altbekannten Features. Worin sich das Cloud Alpha S von seinen Vorgängern¹ unterscheidet, ob sich vielleicht sogar ein Umstieg lohnt, das erfahrt ihr wie immer hier.

Das Video wird von Youtube eingebettet abespielt.

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Lieferumfang

Bereits in Sachen Lieferumfang hat sich ein wenig verändert. Neben dem Headset selbst gibt es das abnehmbare Mikrofon, ein etwas über 1m langes ebenfalls abnehmbares Kabel, eine Aufbewahrungstasche aus Stoff so wie einen alten bekannten. Eine USB-Soundkarte mit einer Kabellänge von rund 2m. Eine ähnliche gab es bereits beim alten Cloud 2.

Beim ersten in die Hand nehmen fühlt sich die Neuauflage genau so an wie der Vorgänger. Anständig verarbeitet mit schlichtem aber schicken Design. Dabei bietet es wieder genug Flexibilität, um sich jeder Kopfform problemlos anzupassen.

Die herausstechendste Neuerung dürfte euch aber bereits aufgefallen sein. Das Alpha S setzt statt auf das bekannte kräftige Rot auf ein mit Blau kombiniertes Design. Eine subtile Änderung, die auf das Headset selbst keinen weiteren Einfluss hat.

Das Kabel ist mit etwas über einem Meter etwas knapp bemessen. Es ist damit natürlich in erster Linie für Konsolenspieler konzipiert, da die Länge beim Zocken mit Controller ideal ist. PC-Nutzer werden damit aber mehr oder weniger zur USB-Soundkarte gezwungen, ist es doch für Laptops mit modernem Kombiklinkenanschluss mit seiner Länge mehr als kurz geraten. Diese verlängert das Kabel dann auf eine Gesamtlänge von knapp 3 Metern, womit jeder noch so versteckte USB-Anschluss erreicht werden dürfte.

Tragekomfort

Auch in Sachen Tragekomfort bemerkt man, dass es sich hier im Grunde um ein aufgemöbeltes Cloud Alpha¹ handelt. Dank des weichen Memory-Schaums unter dem Kunstlederbezug sitzt es bequem wie kaum ein anderes Headset. Kombiniert mit dem angenehmen Anpressdruck eignet es sich auch hervorragend für längere Zocksessions. Selbst für Brillenträger sitzt es äußerst komfortabel.

Features und Neuerungen

Die Farbe und eine mehr oder weniger altbekannte Soundkarte sind aber nicht die einzigen Neuerungen. Wer aufgepasst hat, wird vielleicht schon diese kleinen Schiebeschalter an den Ohrmuscheln entdeckt haben. Mit diesen könnt ihr den Sound auf mechanischem Wege beeinflussen. Je nach dem welche der drei Schalterpositionen ihr wählt, bekommt der Bass eine unterschiedliche Intensität. Von eher flach bis kräftig. Wie sich das anhört, dazu kommen wir gleich.

Darüberhinaus gibt es noch die erwähnte Soundkarte. Auch wenn sie optisch der alten Karte des Cloud 2 ähnelt, gibt es hier jedoch eine komplette Neuentwicklung. Neben der Lautstärke könnt ihr hier nicht nur wie üblich das Mikrofon Muten und die 7.1-Simulation aktivieren. Darüber hinaus gibt es noch ein komplett neu entwickeltes Feature. Mit den beiden Schaltern auf der rechten Seite könnt ihr das Lautstärkeverhältnis zwischen Sprachchat und Spielsound einstellen. Sprich wenn das Spiel zu laut wird und ihr eure Kollegen nicht mehr hört, könnt ihr das mit diesen Tasten ganz einfach ausgleichen. Eine wirklich nette Idee. Um das umzusetzen, meldet sich diese Soundkarte am PC mit zwei Wiedergabe-Geräten. Um das ganze dann zu nutzen, wählt ihr in den Soundeinstellungen einfach die Hauptkarte für den Windows-Sound aus. In eurer jeweiligen Sprachsoftware wird die zweite ausgewählt.

In der Praxis klappt das Ganze hervorragend, allerdings mit einem riesigen Manko. Der Sprachchat hört sich am Ende echt beschissen an. Aber woran liegt das? Schauen wir mal fix in die Windows-Einstellungen. Bei der Hauptkarte sehen wir, dass diese wie üblich mit 44,1 bzw 48 kHz arbeitet und damit den vollen Frequenzraum für eine anständige Wiedergabe abdeckt. Schauen wir in den Wiedergabebereich für den Sprachchat sehen wir eine Abtastrate von 16 kHz. Das bedeutet, die höchste Frequenz, die wiedergegeben wird, liegt bei 8 kHz. Als Konsequenz klingt der Sound komplett dumpf und zusammengematscht. Ich werde euch das einfach mal demonstrieren, in dem ich die Ausgabe der Soundkarte abgreife.

Was ihr jetzt hört, ist mein Rode NT1 über mein Audiointerface über Discord wiedergegeben über die Soundkarte des Cloud Alpha S. Allerdings über die Hauptwiedergabekarte für den Game-Sound. Soweit also so gut. Jetzt schalte ich mal mit euch rüber auf die Soundkarte für den Voicechat. Und damit dürftet ihr direkt einen Unterschied hören. Alle Höhen oberhalb von 8 kHz sind einfach abgeschnitten. Entsprechend klingt mein Mikro nun auch dumpf. Klar haben viele Headsetmikros einen eingeschränkten Frequenzumfang und sicher reicht es für einen Sprachchat aus. Aber wieso auf Qualität verzichten, wenn es einfach nicht nötig ist? Die Entscheidung so eine beschnittene zweite Soundkarte zu verwenden kann ich nicht nachvollziehen. Da würde ich persönlich auf das gut gedachte Feature verzichten.

Sound

Kommen wir damit aber zum allgemeinen Klang des Headsets. Das klingt wirklich anständig. Ohne weitere Nachbearbeitung erhaltet ihr hier schon einen guten HiFi-typischen Sound vergleichbar mit dem des alten Cloud Alpha. Viel verändert hat sich hier nicht. Einen Unterscheid machen aber die eben gezeigten Schiebeschalter. Auf mittlerer Einstellung klingt das ganze wie gesagt altbekannt und ordentlich. Schiebt ihr die Schalter nach unten wird der Bass abgeflacht. Mir persönlich fehlt dabei dann etwas Wumms. In der entgegengesetzt Einstellung wird der Bass ein wenig verstärkt. Allerdings hat der dabei nicht allzu viel Tiefgang. Statt dessen habe ich das Gefühl, dass hier der Bass bei 100-200 Hz etwas betont wird und dann leicht rummatscht. Daher gefällt mir die mittlere Einstellung am besten. Das ist aber wie so oft Geschmackssache. Über die Soundkarte klingt das ganze genau so anständig. Mit Druck auf den 7.1 Button könnt ihr dann noch die Surround-Simulation aktivieren. Auch diese ist durch und durch solide, ich persönlich bleibe aber lieber bei Stereo. Übrigens hat HyperX zwei verschiedene Equalizerprofile für die Simulation bereitgestellt. Eine optimiert für Shooter und eine für allgemeinen Sound. Welche euch besser gefällt, müsst ihr selbst rausfinden. Etwas umständlich: Die Einstellungen sind fest in der Firmware der Soundkarte gespeichert. Um zwischen den Varianten umzustellen müsst ihr also extra auf die HyperX-Seite, die jeweilige Firmware runterladen und auf die Soundkarte flashen. Das ist jenseits von elegant.

Mikrofon

Bei dem Mikrofon handelt es sich um die gleiche Variante wie auch schon beim Vorgänger. Das heißt hier bekommt ihr klaren Sprachsound, der aber leider wie üblich relativ dünn ausfällt. Nutzt ihr die USB-Soundkarte geht dabei sogar noch etwas von der Klarheit verloren. Wirklich schade. Einen Eindruck erhaltet ihr im verlinkten Video.

Fazit

Kommen wir damit zum Fazit. Beim Cloud Alpha S handelt es sich im Prinzip um das Cloud Alpha. Nur mit blauem Design, kleinem Bassregler und USB-Soundkarte. Das Headset steht dabei seinem Vorgänger in nichts nach und ist ansich wirklich hervorragend. Allerdings konnte mich auch keine der Neuerungen überzeugen. Insbesondere der getrennt regelbare Voicechat und Game-Sound fand ich zwar interessant. Die Umsetzung mit den abgeschnittenen Frequenzen ist jedoch aus meiner Sicht mangelhaft und so für meine Qualitätsansprüche nicht zu gebrauchen. Daher ist meine persönliche empfehlung: Habt ihr ein altes Cloud, bleibt dabei. Wollt ihr euch ein neues Headset anschauen, guckt beim Vorgänger, dem HyperX Cloud Alpha vorbei solange er noch verfügbar ist. Da bekommt ihr die gleiche Qualität ohne mäßig umgesetzte Neuerungen zu einen deutlich günstigeren Preis. Aktuell 130 zu90. Tut mir leid, HyperX, aber da müsst ihr definitiv nochmal ran.

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