Logitech G PRO X (2. Generation) – Gaming-Headset mit Blue Voice! im Test! – Unterschiede zum G PRO

Logitech hat ein weiteres Headset auf den Markt gebracht. Das Logitech G Pro und Pro X¹. Dabei handelt es sich letztendlich um das gleiche Headset, mit minimalen Ausstattungsunterschied. Nur letzteres hat zum Beispiel neuste Blue Technologie an Board hat. Wenn ihr euch fragt, woher ihr Blue kennt: Von denen stammen bekannte Mikros wie das Blue Yeti. Die Erwartungen sind also hoch. Ob sie auch erfüllt werden, das erfahrt ihr wie immer hier.

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Das G Pro und das G Pro X¹ bekommt ihr beide für rund 100 Euro. Der grundlegende Lieferumfang ist dabei ähnlich. Ihr erhaltet neben dem Headset das ansteckbare Mikrofon, ein 2 m langes Audiokabel, ein zweites für unterwegs ohne Kabelsteuerung, einen Adapter auf die beiden herkömmlichen Klinken, eine Aufbewahrungstasche so wie eine Soundkarte. Beim Pro X gibt es darüber hinaus noch ein zweites Paar Ohrpolster aus Velours.

Die Verarbeitung wird im großen und dem Preis gerecht. Das Headset wirkt flexibel und gleichzeitig stabil. Dafür sorgt die Metallkonstruktion im Inneren. Die Ohrmuscheln lassen sich in ihrer Aufhängung neigen und bieten durch die allgemeine Flexibilität genug Spiel, um sich jedem Kopf recht bequem anzupassen. Einzig die Kopfbandverstellung kann mit der restlichen Qualität nicht mithalten. Diese ist an der Seite aus Kunststoff. Zieht ihr das Headset aus, könnt ihr es in kaum differenzierbaren Stufen verstellen, wobei das Plastik direkt unschöne schlieren auf dem Metall hinterlassen kann.

Die Ohrpolster aus Kunstleder sind eher fest und sitzen ganz angenehm.Das bekommen andere Headsets in dem Preisbereich allerdings genau so gut oder sogar besser hin. Die Velours-Polster der Pro X-Variante sind etwas weicher und für meine Begriffe bequemer.

Das mitgelieferte Mikrofon lässt sich einfach anstecken und mit dem typischen Schwanenhals in Position bringen. Sehr schade: Diese Art Mikrofon lässt sich nicht einfach hochklappen, wenn es nicht benötigt wird. Rausziehen wird dabei eher fummelig. Da bin ich persönlich kein großer Fan von.

Das Kabel lässt sich eben so wie das Mikrofon einfach an der linken Ohrmuschel anstecken. Daran findet ihr natürlich noch die obligatorische Kabelsteuerung. Über diese habt ihr die Lautstärke im Griff und könnt bei Bedarf das Mikrofon stumm schalten.

Sound

Kommen wir damit zum Sound. Dieser ist ohne Weiteres zu tun erstmal anständig. Insgesamt recht rund und merklich detailreicher als Logitechs günstigere Headsets wie das G430. Dadurch lassen sich einzelne Sounds besser wahrnehmen und entsprechend Gegner im Spiel auch besser Orten. Das Headset ist dabei keine übertriebene Bassschleuder, geht in dem Bereich aber Tiefer als beispielsweise das G430. Die Höhen sind seidig und nicht überbetont. Insgesamt ein recht ausgewogenes, aber auch eher flaches Klangbild. Für manche mag der Klang dadurch vielleicht sogar zu langweilig klingen. Interessanter wird es, wenn ihr das Headset über diese Soundkarte anschließt. Dann erwartet euch nämlich ein komplett anderer Klang. Kräftigerer Bass und etwas betonte Höhen. Das liegt nicht etwa an der besseren Qualität der Soundkarte, sondern an einem voreingestellten Equalizer, der bereits ohne installierte Software greift. Sobald ihr diese aber installiert, bieten euch weitere Möglichkeiten den Klang zu beeinflussen und da schauen wir jetzt rein.

Software

Die möglichen Einstellungen zur Soundkarte findet ihr im Logitech G Hub. Mit ein paar Unterschieden zwischen der Pro und der Pro X-Variante. Nur bei letzterer könnt ihr die 7.1 Simulation und Blue Voice benutzen. Der virtuelle Surroundsound bietet dabei 3 verschiedene Raumsimulationen und die übliche Anpassbarkeit, der virtuellen Boxenpositionen. Neben dem Pegel gibt es da übrigens auch eine Monitoring-Funktion, so dass ihr euch bei Bedarf selber hören könnt. Auch eine DTS-Stereo-Aufarbeitung ist an Board, mit der der Klang in seiner gefühlten Breite beeinflusst werden kann.

Die für mich spannendere Rubrik ist der Equalizer. Prinzipiell handelt es sich hier um einen einfachen 5 Band-Equalizer, mit dem ihr die Wiedergabefrequenzen beeinflussen könnt. Somit sollte jeder den Klang finden können, der Ihm gefällt. Aber Vorsicht: Dreht ihr hier beispielsweise stumpf den Bass auf, beginnt dieser relativ schnell unpräzise zu werden und zu matschen.

Einzelne Equalizer-Einstellungen sind in Profilen organisiert. Ihr könnt selbst welche erstellen oder aus voreingestellten Profilen beispielsweise bekannter Esportler wählen. In einer Art Online-Store gibt es dabei bedeutend mehr Presets. Ob das bei einem einfachen 5-Band-Equalizer wirklich nötig ist, lass ich mal dahingestellt.

Viel interessanter ist aber ein kleiner blauer Schriftzug, der sich in dieser Sektion: „Integrierten Speicher aktualisieren“. Das heißt, ihr könnt eines der Profile auf den internen Speicher der Soundkarte legen. Damit merkt sich die Soundkarte dieses Profil unabhängig davon, wo ihr sie benutzt. Wollt ihr zum Beispiel gerne extra Bass und das nicht nur am PC, könntet ihr sie nun an die PS4 anschließen und das gleiche Soundprofil nutzen. Das ist mal ein gelungenes Feature!

All diese Einstellungen, auch für das Mikrofon lassen sich in globalen Profilen abspeichern, die sich auch automatisiert umschalten lassen. Beispielsweise, wenn ihr die Einstellungen gerne Spielabhängig verändern wollt. Sehr praktisch. Die Einstellungen für das Mikro schauen wir uns gleich an.

Mikrofon

Das Mikrofon ist dagegen die erste Enttäuschung. Wie leider auch bei den anderen Logitech-Headsets klingt es ohne eine Bearbeitung sehr dünn und eher dosig. Uns wird aber bei der Pro X-Variante noch besserer Klang dank Technologien von Blue versprochen. Hier gibt es umfangreiche Einstellmöglichkeiten. Von einem 3-Band-Equalizer, Kompressor, Noise-Gate, Rauschunterdrückung bis zum Limiter. Zur einfacheren Handhabung gibt es auch hier wieder Profile, in denen all das organisiert ist. An klanglicher Anpassung ist dabei eine Menge möglich. Leider hilft auch das nicht so viel, wenn das Mikrofon einfach keine brauchbare Anfangsqualität liefert. Für kleine Daddeleien mit Kumpels in Discord genügt es aber.

Fazit

Das Logitech G Pro X ist an sich ein durchweg solides Headset, aber auch durchaus mit ein paar Makeln. So stimmen Klangqualität und Tragekomfort, die Kopfbandverstellung macht dafür nicht den besten Eindruck. Eben so wie das Mikrofon. Zwar hat man sich mit Blue einen Kompetenten Partner an Board geholt und zusammen verschiedenste Klangverbesserungen in die Software gebastelt. Das alles hilft aber nicht, wenn die Qualität des Mikros an sich nicht mithalten kann. Definitiv verschenktes Potenzial. Für Daddelabende mit den Kumpels in Discord reicht es aber alle Male. Dafür gibt es mit der Soundkarte und dem integrierten Profilspeicher für den Equalizer ein innovatives Feature, das ich mir häufiger wünschen würde. Das könnten sich definitiv mal ein paar Hersteller abschauen.

Wen das Mikro nicht unbedingt stört, bekommt hier ein ordentliches Headset geliefert. Vergleichbares gibt es aber durchaus auch günstiger von der Konkurrenz mit weniger Makeln. Da Pro und Pro X mittlerweile beide für 100 Euro zu haben sind, lohnt sich die einfache Pro-Variante nicht. Die Pro X liefert alles, was die Pro-Variante hat und eben noch mehr.

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