Cherry MX 10.0N RGB im Test – Flache Gaming-Tastatur mit mechanischen Low Profile Switches

Lang hat es gedauert, aber nun ist sie auch hierzulande verfügbar. Cherrys neue MX 10.0N RGB¹. Eine Gaming-Tastatur mit den neuen und besonders flachen MX LOW PROFILE RGB SPEED Switches. Was sowohl Tastatur als auch Switches ausmachen und was ihr für rund 150 Euro bekommt, das erfahrt ihr wie immer hier.

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Lieferumfang und Verarbeitung

Die Cherry MX 10.0N RGB¹ kommt zusammen mit einem 1,6m langem USB-Kabel daher. Damit haben wir auch direkt die erste Besonderheit der Tastatur. Das Kabel ist abnehmbar. Auch wenn ich persönlich mit der Umsetzung nicht ganz glücklich bin. Der zugehörige USB-C-Anschluss befindet ich auf der hinteren Seite der Tastatur. Allerdings liegt der eigentliche Anschluss recht weit innen, so dass

Designmäßig gibt es hier schnörkellosen Minimalismus. Mit einer Bauhöhe von gerade einmal 22mm sind nicht nur die Switches sehr flach ausgefallen. Dabei macht die Tastatur verarbeitungsmäßig einen außergewöhnlich hochwertigen Eindruck. Sie ist komplett aus Metall gefertigt. Das heißt, hier gibt es nicht nur die obligatorische Aluminiumplatte. Statt dessen besteht das komplette Gehäuse, also sowohl Ober- als auch Unterseite aus Metall. Selbst beim Standfuß wurde auf Aluminium gesetzt. Dieser fällt dafür etwas ungewöhnlich aus.

Statt zwei kleinen Füßen an der Unterseite gibt es hier einen durchgehenden Standfuß an der Rückseite. Der hat dabei einen kleinen Federmechanismus, den ich als etwas suboptimal empfinde. Sobald ihr die Tastatur hochnehmt, oder etwas ungünstig verschiebt, klappt sich der Fuß wieder ein. Abseits dessen sorgt er für einen stabilen Stand mit leichtem angenehmen Winkel.

Switches

Besonders spannend sind aber die verwendeten Switches, die mit dieser Tastatur erstmalig hierzulande erhältlich sind. Diese hören auf den Namen Cherry MX Low Profile RGB Speed Switches. Dabei ist der Name zwar relativ lang, dafür aber recht selbsterklärend. Im Grunde ähneln sie den bereits bekannten MX Silver Speed Switches. Die zeichnen sich durch einen extrem kurzen Vorlaufweg aus. Die Low Profile Variante geht dabei noch einen Schritt weiter.

Diese lösen bereits nach einer Strecke von nur einem mm aus und bieten einen Gesamtweg von gerade einmal 3,2mm. Die bekannten RED-Switches haben im Vergleich einen doppelt so langen Vorlaufweg bei 4mm Gesamtweg. Der Widerstand ist hingegen identisch zu den bekannten Silver oder auch Red Switches. Cherry-typisch sollen die Switches mindestens 50 Mio. Anschläge aushalten.

Passend zum flachen Profil der Switches fallen auch die Tastenkappen kompakt aus. Hier setzt Cherry materialmäßig auf ABS, verspricht aber dadurch, dass die Beschriftung gelasert und mittels speziellem Lack geschützt ist, trotzdem eine lange Haltbarkeit. Die Ausleuchtung ist hier auf jeden Fall schon mal wirklich gut ausgefallen. Die einzelnen Tasten sind gut lesbar und eben sogar die Sonderfunktionen und Zweitbelegungen mit der Beleuchtung hervor.

Sondertasten

Im Bezug auf Sondertasten sieht es hier eher übersichtlich aus. Hier gibt es über dem Nummernblock lediglich Lautstärketasten, so wie eine extra Taste zum Starten des Taschenrechners. Weitere Sonderfunktionen sind wie üblich mit der FN-Taste in Kombination mit den F-Tasten abgedeckt.

Praxis

Im Bezug auf das Tippgefühl ist mir im Vergleich mit Red-Switches, die ich sonst ganz gern im mechanischen Bereich verwende, direkt der merklich kürzere Auslöse- und Gesamtweg aufgefallen. Der Widerstand ist zwar identisch, durch die frühe Auslösung fühlt sich die Eingabe aber deutlich direkter an. Erfordert im Vergleich aber auch erstmal eine leichte Eingewöhnung, wenn man zuvor Tasten in vorauseilender Bereitschaft halb betätigt bzw. seine Finger fester auflegt.

Der kurze Gesamtweg ist dabei sowohl zum Zocken als auch zum Tippen überaus angenehm. Besonders da ich zB. auch eher flache Notebook-Tastaturen bevorzuge, komme ich mit diesem Tastenprofil sehr gut klar. Dabei ist es für mich eine gute Annäherung aus beiden Welten.

Zwar gibt es keine explizite Geräuschdämpfung, trotzdem gehört die Tastatur nicht zu den lautesten, was ich ebenfalls als sehr angenehm empfinde. Wie das klingt, könnt ihr hier mal kurz hören.

Software

Wie üblich gibt es aber natürlich auch bei dieser Tastatur eine Software, mit der ihr sämtliche Einstellungen im Griff habt. Diese hört an den Namen Cherry Utility. Werfen wir da mal einen kurzen Blick drauf. Die Software bietet im Prinzip drei Bereiche. Die Geräte-Einstellungen – hier könnt ihr die Polling-Rate bis hoch zu 1000 Hz so wie die Helligkeit der Beleuchtung einstellen – die allgemeinen Beleuchtungs- und die Aktionseinstellungen. Im Beleuchtungsbereich könnt ihr euch einen Effekt aus den 10 vorgegebenen auswählen und die verfügbaren Parameter anpassen, oder eine eigene statische Beleuchtung basteln. Komplexere eigene Beleuchtungen sind leider nicht drin.

In den Aktionseinstellungen könnt ihr sämtliche Tasten neu belegen. Wahlweise mit einfachen Neuzuweisungen, komplexeren Makros, Texten oder Multimedia-Aktionen. Was recht schade ist: Es gibt leider keine alternativen Belegungen, keinen speziellen Game-Mode oder Profile. Sprich wenn ihr hier etwas umstellt, gilt das leider dauerhaft, bis ihr die Änderung rückgängig macht. Hier bietet die Konkurrenz zumeist deutlich mehr auch ohne dedizierte Makrotasten. Dafür als kleiner Trost: Alle Einstellungen, die ihr vornehmt sind Software unabhängig und werden direkt auf der Tastatur gespeichert.

Fazit

Cherry hat mit der MX 10.0N RGB schnörkellose Premium-Tastatur von höchster Qualität herausgebracht. Wem das allein wichtig ist und ebenfalls eher flache Tastenprofile bevorzugt, bekommt hier eine der besten Tastaturen, die ihrem Preis von 150 Euro durchaus gerecht wird. Einzig wirklich schade, ist das die Software nicht mehr zu bieten hat. Spielabhängige Profile und eigene Tastenkürzel hätten hier gerne drin sein dürfen.

Letzte Aktualisierung am 8.05.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API

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