Ich habe mir hier schon mehrere Soundkarten und Interfaces aus den verschiedensten Preisklassen angesehen. Gerade die Gaming-Soundkarten kommen vollgepackt mit Features daher, mit denen sie ihren Preis rechtfertigen möchten.
Was aber, wenn es auch einfacher sein darf. Guter Klang, rauscharm in Aufnahme und Wiedergabe und auch sonst auf das nötigste Beschränkt? Billige Soundkarten gibt es wie Sand am Meer, mit teils extremst schwankender Qualität. Eine gute zu finden, ist dabei gar nicht so einfach. Daher schaue ich mir heute mit euch eine aus diesem Segment an, die sich bei mir schon seit ein paar Jahren bewährt hat.
Konkret geht es heute um eine USB-Soundkarte von CSL¹. Diese ist so unspektakulär, dass sie nicht mal einen aussagekräftigen Namen bekommen hat. Zu finden unter dem Titel „CSL – USB Mini Soundkarte extern“ mit einem Haufen Schlagworte dahinter. Diese Karte gibt es übrigens auch identisch von anderen Herstellern wie TechRise¹ einfach mit eigenem Label, also nicht verwundert sein. Für welche ihr euch also entscheidet, ist egal. Da ich damals nur die CSL-Karte nur Auswahl hatte, bezieht sich dieser Beitrag konkret auf diese.
Lieferumfang
Was bekommt ihr also für 8 – 13 Euro? Kurz: Einfach nur die Soundkarte. Diese fühlt sich zwar nach typischer kleiner Plastikbox an, das tut der Funktion aber keinen Abbruch. Highend darf man hier natürlich nicht erwarten.
An der Karte selbst gibt es sogar ein paar kleine Features. Ihr erhaltet zwei Kopfhöreranschlüsse, falls ihr beispielsweise unterwegs zu zweit einen Film schauen wollt oder das Ton-Signal für andere Zwecke abzweigen wollt. Daneben gibt es eben den typischen Mikrofoneingang. Auf der Oberseite gibt es einen großen analogen Lautstärkeregler sowie Stummschalter für Mikrofon und Kopfhörer. Dabei ist alles sehr zweckdienlich gehalten. Die kleine LED beim Mikrofonschalter leuchtet rot auf sobald ihr euch stumm schaltet. Die zweite LED leuchtet lediglich durchgehend, sobald die Soundkarte angeschlossen ist.
Was ich bei der Karte gegen über vielen anderen aus dem Segment wirklich gut finde, ist das kleine USB-Kabel. So steckt die Plastikbox selbst nicht fest am USB-Anschluss und ist etwas flexibel, falls ihr mal am Kabel zieht.
Leistung
Was ist die kleine Soundkarte aber nun zu Leisten im Stande? Kurz sie sorgt für eine saubere rauscharme Wiedergabe mit ordentlich Power um auch schwierigere Kopfhörer mit kräftigem Sound zu versorgen. Auch 250 Ohm-Kopfhörer liefen daran schon problemlos. Und auch wenn es keine fancy Treibersoftware gibt, gibt es noch ein paar Einstellmöglichkeiten. Diese findet ihr in den Windows-Soundeinstellungen.
Zunächst wäre da ein Bass-Boost, den sicherlich viele mögen werden. Aktiviert ihr den, wird der Bass-Bereich gezielt verstärkt. Aber nicht nur das. Ihr könnt den Grad und den Bereich des Boosts sogar noch nach eurem Geschmack und genau für euer Headset anpassen. Wechselt ihr in die Settings, könnt ihr hier also die Frequenz auswählen die ihr verstärken möchtet und den Grad der Verstärkung in 3 dB Schritten. Damit lässt sich schon einiges anstellen.
Unter virtual Surround verbirgt sich leider keine Raumklang-Simulation, sondern die Möglichkeit, das Tonsignal für mehrere Kanäle über die Stereoausgabe kodiert an ein passendes Endgerät weiterzugeben. Für die meisten uninteressant.
Room-Correction ist ein Feature, mit dem ihr den Sound für angeschlossene Boxen kalibrieren könnt, beispielsweise, wenn sie nicht symmetrisch aufgestellt sind. So dass ihr am Ende trotzdem einen ausgewogenen Sound bekommt.
Loudness Equalization ist noch ein weiteres nettes Feature. Hier hinter verbirgt sich ein Kompressor. Hiermit könnt ihr die Dynamik des Klangs reduzieren. Nützlich beispielsweise beim Filme schauen, um laute und leise Passagen aneinander anzugleichen.
Wer unbedingt auf Surround-Sound steht, muss aber dennoch nicht darauf verzichten. Windows 10 hat mittlerweile eigene Simulationsmöglichkeiten eingebaut, die ihr mit jeder Soundkarte nutzen könnt. Das findet ihr ebenfalls hier in der Wiedergabe unter Raumklang. Standardmäßig gibt es hier Windows Sonic für Kopfhörer. Keine Einstellmöglichkeiten, aber eine solide Simulation. Wenn es doch noch etwas mehr sein darf, könnt ihr im Windows Store kostenlos die DTS-Raumklang-Erweiterung herunterladen. In der App könnt ihr dann noch weitere Einstellungen vornehmen.
Klang und Aufnahme
Wie erwähnt ist die Wiedergabe absolut hörenswert, besonders in dem Preissegment. Bei mir wird damit schon eine Weile immer mal wieder das Beyerdynamic MMX300 befeuert und ich bin vollstens zufrieden. Das gilt auch für den Mikrofonpart. Das Mikrofon des Headsets wird stark genug verstärkt und weist dabei kein hörbares Rauschen auf. Und das ganz ohne Rauschunterdrückung, wie sie bei vielen Onboard-Soundkarten erforderlich ist. Dabei gibt es pegelmäßig ein wenig Luft nach oben, dass auch etwas schwierigere Mikrofone gut und rauscharm befeuert werden können.
Im direkten Vergleich zu meinem Audiointerface Yamaha AG03 könnte ich bei ein paar Testaufnahmen keine Unterschiede feststellen, die den Aufpreis für einfachen Mikrofonbetrieb des Headsets rechtfertigen würden.
Fazit
Kommen wir damit zum Fazit. Die CSL Soundkarte ist schlicht und einfach. Man darf keine Wunder erwarten, was die Verarbeitung und Features angeht, dafür macht sie was sie soll und das wirklich hervorragend. Für mich ist das meine kleine Standardsoundkarte für unterwegs. Dabei hat sie sich bereits seit mehreren Jahren bewährt und funktioniert auch heute noch wie am ersten Tag. Daher meine Empfehlung für alle, die eine einfache und vor allem günstige USB-Soundkarte suchen.
Zu den USB-Soundkarten:
► TechRise-Version: https://amzn.to/2SG0xs3¹
► CSL-Version: https://amzn.to/2MbGDnv¹