Dieses Jahr gab es bei Thomanns Hausmarke T.Bone gleich zweimal Nachwuchs. Das Komplettset mit dem SC 420 USB habe ich euch bereits vor einiger Zeit vorgestellt. Dazu gesellt sich nun aber ein weiterer Alrounder mit bekannter Feature-Vielfalt. Das SC 500 USB¹. Dieses verfolgt einen etwas anderen Ansatz, den wir bereits vom Blue-Yeti oder dem Razer Seiren kennen. Was es aber genau alles kann und wie es klingt, das hört und seht ihr wie immer hier!
Lieferumfang und Verarbeitung
Das Set des SC 500 USB liefert alles mit, was ihr zum Loslegen braucht, verzichtet aber auch auf alles weitere. Es kommt allein mit einem USB-Kabel daher. Eine Spinne bzw. Stativ ist nicht nötig, da das Tischstativ bereits fest am Mikrofon montiert ist. Das einzige, was dafür wirklich fehlt, ist ein kleiner Popschutz.
Das USB-Kabel ist mit 2,5 m ordentlich lang und macht zusammen mit seinem integrierten Ferrit-Kern und der kräftigen Stoffummantelung einen anständigen Eindruck.
Gleiches gilt für das Mikrofon selbst. Dieses ist wie so oft komplett aus Metall gefertigt. Selbst die Regler, die wir uns gleich noch näher ansehen werden. Durch die farbliche Kombination aus rot und schwarz macht es sogar auch optisch etwas her. Das ist Tischstativ ebenfalls komplett aus Metall und wie eben erwähnt am Mikrofon vormontiert. Die Gummierung auf der Unterseite sorgt dabei für rutschfesten Stand. Zudem lässt sich die Halterung bei Bedarf aber auch problemlos abmontieren. Dafür müssen nur die Schrauben an der Seite gelöst und das Mikrofon herausgenommen werden.
Features
Damit wollen wir uns aber auch schon den Features und Funktionen widmen. An der Unterseite befindet sich der veraltete Mini-USB-Anschluss, über den das Mikro mit dem PC verbunden wird. Daneben gibt es noch einen Kopfhörerausgang für latenzfreies Monitoring, um sich selbst zu hören, so wie ein 5/8 Zoll Gewinde, wenn ihr das Mikro nicht mit dem Tischstativ verwenden wollt.
Gleicher Nachteil wie beim Funktionsverwandten Blue Yeti: Durch das Starre Gewinde an der Unterseite geht Flexibilität flöten und gleichzeitig müsst ihr damit rechnen, dass Vibrationen und Trittschall direkt an das Mikro weitergegeben werden. Sehr schade. Eine zusätzliche Spinne hätte ich besser gefunden.
Halterung und Monitoring-Ausgang sind aber nicht die einzigen Features, die es mit dem Yeti gemein hat. Zudem gibt es auch noch ein schaltbare Richtcharaktaristiken. Den dafür benötigten Regler findet ihr auf der Rückseite. Mit diesem wechselt ihr zwischen herkömmlicher Nierencharakteristik, Acht, Kugel und Stereoaufnahme. Direkt darüber habt ihr zu dem noch einen Gain-Regler um die Verstärkung direkt am Mikrofon selbst einzustellen.
Auf der Vorderseite findet sich, wie man es von ähnlichen Mikros kennt, ein Regler für die Lautstärke des Kopfhörerausgangs, so wie einen Mute-Schalter. Letzterer leuchtet durchgängig in grün, sobald das Mikro erfolgreich angeschlossen ist. Schaltet ihr es stumm, wechselt die Farbe auf rot, so dass ihr einen einfachen Überblick über den aktuellen Status habt.
Für den Klang sorgen drei 16mm Elektretkapseln im Inneren des Mikros die durch geschicktes Zusammenspiel die Richtcharakteristiken umsetzen. Für die bestmögliche Aufnahmequalität könnt ihr das ganze dann mit bis zu 192 kHz bei 24 bit aufnehmen. Wie so oft weit mehr als das Mikro selbst an hörbarer Qualität liefern kann.
Sound
Kommen wir damit zum Klang des Mikros. Dieser klingt an sich erstmal grundsolide. Mit den verschiedenen Richtcharakteristiken eignet es sich dabei für verschiedenste Anwendungsbereiche. Gerade die Stereoaufnahme ist für ASMR oder Musikaufnahmen interessant. Wie es sich anhört, könnt ihr im verlinkten Video hören.
Dennoch gibt es ein nicht gerade kleines Problem. Das Mikro ist extrem empfindlich. Selbst wenn der Gain komplett heruntergeregelt wird, nimmt es recht laut auf. Als Konsequenz neigt es zu schnellem Übersteuern. Das passiert selbst bei normalem kräftigen Sprechen aus kurzer Distanz. Eben wenn es auf einem separaten Stativ steht. Mit dem montierten Stativ ist das für normale Aufnahmen aber erstmal kein Problem, da der Abstand zum Sprecher in der Regel groß genug ist. Trotzdem ist es damit nicht für Schreihälse geeignet.
Fazit
Kommen wir damit zum Abschluss. Das SC 500 USB ergänzt die Reihe der T.Bones aufgrund seiner Feature-Vielfalt ausgezeichnet und ist mit einem Preis von rund 80 Euro erschwinglich. Dabei bietet es aufgrund all dieser Funktionen ein sauberes Komplettpaket, wenn auch nicht ganz ohne Fehler. Der Klang geht dabei echt in Ordnung, wäre da nicht noch das übersteuern bei naher Besprechung. Wer auf die schaltbaren Richtcharakteristiken aber verzichten kann, sollte einen Blick auf das SC 420 USB werfen. Klanglich vergleichbar, ein wenig günstiger und aus meiner Sicht das bessere Gesamtset ohne das besagte Problem.
Zum the t.bone SC 500 USB:
► https://obli.net/s/etd3z ¹