Sound Blaster GC7 im Test – Eine USB-Soundkarte für Gamer und Streamer?

(Werbung) Creative hat sich für ihre Sound Blaster-Reihe eine neue Soundkarte erdacht. Neu im Line-Up ist die Sound Blaster GC7. Die soll sich nicht nur an Gamer mit anspruchsvollen Ohren richten, sondern auch noch die ein oder andere praktische Zusatzfunktion bieten. Wie die Soundkarte klingt und was sie sonst noch so drauf hat, das erfahrt ihr wie immer hier!

Das Video wird von Youtube eingebettet abespielt.

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Lieferumfang & Verarbeitung

Die GC7 kommt zusammen mit einem praktischen Kabelsatz daher. Neben dem obligatorischen USB Kabel, das mit einer Länge von rund 1,8m für die meisten Setups ausreichen sollte, erhaltet ihr ein 1,5m langes optisches Kabel, so wie ein eben so langes einfaches Klinkenkabel. Wofür ihr die gebrauchen könnt, dazu kommen wir gleich.

Die Soundkarte selbst macht vom Start weg einen solide verarbeiteten Eindruck. Das komplette Gehäuse so wie die Regler bestehen aus Kunststoff, weisen aber keine unangenehmen Kanten oder Nähte auf. Insbesondere die Regler fallen recht positiv mit einem angenehm festen Widerstand und strammen Sitz auf.

Zur besseren Bedienung, ist das komplette Gerät leicht angewinkelt und steht dank den Gummierungen an der Unterseite rutschfest. Eine Anpassung des Winkels wie bei einer Tastatur ist allerdings nicht möglich.

Anschlüsse und Regler

Die Anschlüsse befinden sich verteilt auf der Vorder- und Rückseite. Hinten gibt es einen Line-Out zum Ausleiten des Soundsignals auf analogem Weg, zum Beispiel zum Anschluss von Boxen, so wie einen Line-In, falls ihr externe Geräte wie euer Handy als Tonquelle anschließen wollt. Daneben befindet sich ein Gainschalter mit dem ihr zwischen einer Low- und einer Highgain-Einstellung für euere Kopfhörer wechseln könnt, um auch hochohmige Hörer mit 300 Ohm zu betreiben. Trotzdem meiner Meinung nach nicht die beste Position des Schalters fernab vom zugehörigen Anschluss. Da man hier allerdings vermutlich ohnehin nicht ständig dran muss, durchaus zu verschmerzen.

Außerdem befinden sich hier je ein optischer Ein- und Ausgang als digitale Alternative zu unseren ersten beiden Anschlüssen. Zu guter Letzt gibt es dann noch einen USB-Anschluss für die Verbindung mit dem PC, Mac, PS oder Switch, einen Umschalter für die Eingangsquellen, so wie einen Ein- und Ausschalter.

Den Umschalter halte ich für ungünstig positioniert. Diesen wird der ein oder andere sicherlich häufiger brauchen. Und so dicht beim relativ leichtgängigen Ein- und Ausschalter kann es auch durchaus mal zur unbeabsichtigten Abschaltung des Geräts kommen. Abseits dessen ist der Schalter aber durchaus praktisch. Wie gesagt, habt ihr damit die Kontrolle über eure Eingänge. Konkret welche Kombinationen an Eingängen ihr gleichzeitig verwenden und auch hören könnt.

Im PC-Modus ist nur der USB-C-Anschluss aktiv über den sich die Soundkarte eben als zwei virtuelle Karten am Gerät meldet, um Voicechat und restlichen Ton zu trennen. Im Konsolen-Modus sind zusätzlich der optische und der 3,5mm Klinkeneingang aktiv. Im Mobil-Modus USB-C-Anschluss allein mit dem 3,5mm Klinkenanschluss. Sprich ihr wählt eigentlich, was zusätzlich aktiv sein soll. Das wäre aus meiner Sicht nicht unbedingt erforderlich gewesen.

Auf der Vorderseite befinden sich die Anschlüsse für Headsets. Ein dedizierter Mikrofoneingang so wie ein Kombianschluss für Kopfhörer oder auch Headsets, die mit einzelner TRRS-Klinke daher kommen. Ganz links gibt es dann noch Status-LEDs, die euch über den aktuell gewählten Eingangsmodus informieren und das wars.

Spannend ist jetzt aber natürlich noch die Oberseite. Ganz links befindet sich eine einfache digitale Lautstärkesteuerung, sprich eure Windows-Lautstärke wird verändert, nicht die Lautstärke der Soundkarte unabhängig analog. Ganz rechts gibt es den Regler für den Gamevoice-Mix, also das Mischverhältnis zwischen Voice-Chat und Game- bzw. PC-Sound. Das kennen wir so bzw. so ähnlich bereits von mehreren Sound Blaster Soundkarten. Beide Regler haben auf der Oberseite eine kleine LED, damit ihr auch im Dunklen die aktuelle Position schnell im Blick habt.

Recht spannend ist aber jetzt die Mitte. Über die einzelnen Buttons könnt ihr eine Option auswählen, die ihr gerne Verändern möchtet. Dazu stehen euch die Effektstärke der Surround-Simulation und SuperXFI zur Verfügung, Bass, Mitten und Höhen als einfacher Equalizer, so wie die Lautstärke eures Mikros. Habt ihr eines davon ausgewählt, könnt ihr mit dem Regler darüber die Stärke des Effekts bzw. des Equalizers anpassen, während ihr auf dem Display den korrespondierenden Zahlenwert seht. Das funktioniert in Gänze aber erst richtig gut mit der zugehörigen Software. Zu der kommen wir gleich. Darüber hinaus gibt es nämlich noch 4 Custom-Buttons, die ihr frei belegen könnt.

Die komplette Beleuchtung abseits des Displays frei einstellbar, damit sich die Soundkarte auch optisch optimal in euer Setup einfügt.

Abseits dessen steckt im Inneren die aktuellste Technik von Creative. Ein hochwertiger DAC, der wie bereits erwähnt genug Power für Kopfhörer und Headsets bis 300 Ohm bietet und das bei 192 kHz und 24 Bit Tiefe mit geringstmöglichem Rauschen. Das ist auf der anderen Seite etwas schade, da die kleinere X3 sogar bis 600 Ohm befeuern kann. Außerdem mit an Board sind bekannte Features wie Surround-Simulation, SuperXFI, der Scout Mode und vieles mehr. Da werfen wir aber nun mal zusammen mit der Software einen genaueren Blick drauf.

Software

Die Software ist schlanker und übersichtlicher geworden. Ihr habt die Möglichkeit, sämtliche Einstellungen in Profilen zu organisieren, wobei das aktuelle direkt auf dem Gerät gespeichert ist, so dass es auch Geräteübergreifend erhalten bleibt. Mit an Board ist wieder die Acoustic-Engine, mit der ihr den Sound relativ einfach aber auch effektiv aufhübschen könnt. Das ist die einfachste Möglichkeit mehr aus eurem Kopfhörer oder Headset herauszuholen. Zudem gibt es hier die Möglichkeit, eine wirklich brauchbare Surround-Simulation zu nutzen.

Außerdem mit dabei ist der Scout-Mode, der Schritte und Geräusche eurer Gegner betonen soll, ein manueller Equalizer und SuperXFI. Letzteres bietet jetzt neu einen Battle-Mode, der gerade in Spielen einen noch immersiveren Sound liefern soll. Wie sich das auswirkt, dazu kommen wir gleich. Abseits dessen gibt es neben der Möglichkeit alle Tonquellen abzumischen auch die Option euer Mikrofon-Signal aufzuhübschen. Aber auch dazu mehr in der Praxis.

App

Die Creative App gibt es aber auch noch fürs Smartphone. Mit dieser könnt ihr die Einstellungen der Soundkarte über Bluetooth verwalten. Die wichtigsten Funktionen sind dabei mit abgedeckt, wobei die Einstellungen direkt auf der Soundkarte gespeichert werden.

Praxis und Sound

Kommen wir damit zur Praxis. Die Soundkarte funktioniert Plug&Play, bietet aber erst zusammen mit der gezeigten Software ihr volles Potenzial. Unter Windows melden sich dann wie erwähnt zwei Soundkarten. Eine für Voicechat und eine für alles andere. Habt ihr die Soundkarten entsprechend zugewiesen funktioniert das Abmischen problemlos und das nicht nur am PC sondern auch an der PS. Was etwas unpraktisch ist: Ihr habt die Möglichkeit zwischen verschiedenen Eingangsmodi zu wählen. Also zB Konsole. Wenn ihr dabei die Soundkarte über USB am PC und über den optischen Eingang mit der Konsole verbunden habt, könnt ihr beide Tonsignale gleichzeitig hören. Allerdings gibt es am Gerät selbst keine Option das Mischverhältnis einzustellen wie zB bei Gamevoice. Das ist schade und definitiv verschenktes Potenzial.
Was eher misslich ist, ist dass es an allen Eingängen eine kleine Verzögerung gibt. Die ist zwar so gering, dass sie bei externen Tonquellen nicht ins Gewicht fällt, beim Mikrofon, sprich wenn man sich selber hört, fällt es aber schon auf und ist für mich so störend, dass die Funktion nicht nutzbar ist.

Ebenfalls etwas eigenwillig ist das Lautstärkerad. Das verändert digital die Windows-Lautstärke. Wird diese danach direkt unter Windows verändert, wird sie durch erneutes drehen an der Soundkarte anders weiterskaliert und setzt sich quasi erst durch komplettes drehen auf 0 oder 100% zurückgesetzt. Das ist etwas unpraktisch.

Rein auf der Wiedergabe-Seite gibt es absolut nichts zu meckern. Die Soundkarte liegt hier auf höchstem Niveau mit kristallklarem und detailreichen Sound. Der Equalizer in der Software bietet dabei den größten Vorteil für alle, die ihren Kopfhörern noch ein wenig auf die Sprünge helfen wollen.

Laut Creative bietet die Soundkarte genügend Power für bis zu 300 Ohm Hörer. Das kommt grob und abhängig von euren Hörgewohnheiten hin. Mit meinen 250 Ohm-Hörern von Beyerdynamics war der Sound für mein Hörverhalten absolut laut genug, hatte aber nicht mehr übermäßig viele Reserven. Daher nicht unbedingt für die jenigen unter euch, die mit solchen Hörern gern an die Grenzen gehen. Dahingehend ist man mit der X3 besser aufgehoben.

Sowohl den Surround-Sound als auch SuperFXI arbeiten anständig. Insbesondere letzteres kann dem Sound nochmal ordentlich Wumms verpassen, ist aber stark Geschmackssache. Für mich ist das oft zu viel des Guten, wobei ich aber ohnehin eher ein Fan von möglichst originalgertreuem Sound bin. Für alle Freunde anständiger Surround-Simulationen aber definitiv interessant.

Der SuperXFI Battle-Mode soll neben guter Ortung auch für eine bessere Entfernungsabschätzung sorgen. Rein Subjektiv waren meine Ergebnisse im Spiel zumindest nicht merklich besser. Aber das liegt am Ende wohl auch eher an mir. Was mir da weniger zugesagt hat, ist die Veränderung des Klang selbst.

Ähnlich sieht es beim Scout Mode aus. Schritte werden hier merklich betont und so verstärkt, dass man sie durchaus früher und besser wahrnehmen kann. Sorgt aber eben auch für eine deutliche Veränderung des Klangbilds.

Was mir dafür recht gut gefällt ist neben dem komplett anpassbaren Equalizer die Acoustic Engine. Die kann den Klang so mancher Hörer relativ einfach aufpeppen und den allgemeinen Hörgenuss auf vielen Hörern definitiv verbessern.

Ansonsten bleiben eben die Knöpfe. Die sind nett gedacht, besonders für die Funktionen der Soundkarte. Für alles weitere halte ich die Einstellmöglichkeiten für zu eingeschränkt.

Fazit

Kommen wir damit zum Fazit. Creative hat mit der Sound Blaster GC7 eine durchaus ausgefallene Sound Karte auf den Markt gebracht. Klanglich ist sie schlicht hervorragend und das bereits out of the Box. Besonders den dedizierte Gamevoice-Regler empfinde ich als sehr praktisch. Die Custom-Buttons sind nett, durch ihre Einschränkungen aber auch nicht wirklich universell einsetzbar. SuperXFI und Surround-Sound sind natürlich Geschmackssache, wären für mich aber nicht der ausschlaggebende Grund für oder gegen einen Kauf. Was für mich aber um so gravierender einschneidet, ist mal wieder die wirklich mäßige Soundqualität auf Seiten des Mikrofoneingangs. Zwar kann man über die Profile noch etwas rausholen, die Ausgangsqualität sollte für so was aber bereits so gut wie möglich sein. Das darf aus meiner Sicht bei einer 150 Euro Soundkarte nicht passieren und ist einfach schade. Insbesondere da das sich das jetzt durch diverse Creative Soundkarten zieht.

Zur Soundkarte:
Creative Sound Blaster GC7: https://de.creative.com/p/sound-blaster/sound-blaster-gc7

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