Sades SA902 Gaming-Headset im Test – Bestes Budget-USB-Headset?

Auf Wunsch eines einzelnen habe ich letztens bei einem Amazon Blitzangebot zugeschlagen und mir das Sades SA-902 Gaming-Headset besorgt. Was dieses günstige Headset bietet und ob sich eine Anschaffung lohnt, das erfahrt ihr wie immer hier.

Das Video wird von Youtube eingebettet abespielt.

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Von der chinesischen Firma Sades gibt es eine erschlagende Auswahl günstiger Gaming-Headsets. Ich habe mich für das dieses Jahr erschienene SA-902 entschieden. Dabei handelt es sich um ein USB-Gaming-Headset für den Einsteigerbereich.

Der erste Eindruck

Auf den ersten Blick kann es sich unauffällig in die Masse auffälliger Gaming-Headsets einreihen. Mit seinem bulligen Äußeren aus sowohl mattem als auch Hochglanzplastik wirkt es dabei recht verspielt. Die auffällige geschwungene Form des starren Mikrofon trägt ihr übriges dazu bei.

Das SA-902 gibt es Wahlweise wie meine Variante hier in rot-schwarz oder alternativ in blau-schwarz. Wie es sich für ein typisch auffälliges Gaming-Headset gehört, wird der Look durch die integrierten LEDs an den Ohrmuscheln unterstützt. Auf diese habt ihr keinen Einfluss. Sobald das Headset eingestöpselt ist, leuchten sie.

Verarbeitung & Features

Von der Verarbeitung her macht es für den Preis einen moderaten aber auch etwas durchwachsenen Eindruck. Das verwendete Plastik fühlt sich eher günstig an, die Kunstlederpolster dagegen recht angenehm. An den Ohrmuscheln relativ weich, am Kopf etwas fester.

Für einen anständigen Sitz sorgt die ausziehbare Kopfbandverstellung. Die ratscht beim Ausziehen über die kleinen Widerstände als ob diese nicht allzu lang überleben würden. Solange es hält, soll mir das aber erstmal egal sein. Zu klein sollte euer Kopf aber nicht sein, da selbst die kleinste Einstellung relativ groß wirkt.

Auch bei dem eigentümlich anmutenden Mikrofon wurde auf einen Einrastmechanismus gesetzt. Entsprechend könnt ihr es stufenweise herunterklappen.

Um das SA-902 anzuschließen bekommt ihr ein 3 Meter langes, stoffummanteltes USB-Kabel. Das macht dabei einen ausreichend flexiblen und trotzdem robusten Eindruck. Das Kabel ist auf Seiten des Headsets fest verbaut und versucht mit einem kleinen Gummischutz am Übergang Kabelbrüchen vorzubeugen.

Sehr nett finde ich die Kabelsteuerung, die dem Headset spendiert wurde. Über diese könnt ihr die Windows-Lautstärke steuern und wahlweise den Windows-Sound oder das Mikrofon durch einfachen Knopfdruck stummschalten. Eine kleine LED in der Steuerung signalisiert durch rotes Leuchten, sobald euer Mikrofon stummgeschaltet ist. Ähnlich wie das Headset selbst wurde hier auf eher billig wirkendes Plastik gesetzt. Die Langlebigkeit der Buttons würde ich daher mal vorsichtig in Frage stellen.

Tragekomfort

Nach dem passablen haptischen Ersteindruck, geht es nun an den Einsatz im Alltag. Wie trägt es sich nun? Durch die recht weichen Ohrpolster relativ angenehm. Das Headset übt bei mir einen merklichen, aber nicht zu starken Druck aus. Doch auch, wenn der allgemeine Tragekomfort halbwegs in Ordnung ist, fehlt mir doch gerade nach längeren Zockeinlagen ein Feature, dass das Tragegefühl erheblich verbessern würde. Bewegliche Ohrmuscheln. Beim SA-902 sind die Ohrmuscheln leider komplett starr. Es gibt keine Möglichkeit sie zu neigen oder zu drehen, wie man es von vielen anderen Kopfhörern und Headsets kennt. Für einen wirklich angenehmen Sitz müsste ich die Ohrmuscheln für mich wenige Millimeter drehen, was leider nicht möglich ist.

Das gehört leider zu den Abstrichen, die man bei so einem Preis machen muss. Aber trotz allem ist der Gesamtkomfort in diesem Budgetrahmen immer noch angemessen.

Klang & Mikrofon

Bei dem SA-902 handelt es sich wie eingangs erwähnt um ein USB-Headset. Entsprechend nutzt es seine integrierte Soundkarte. Die eures PCs wird nicht genutzt. Ob das ein Vor- oder Nachteil ist, dazu später mehr. Um das Headset in Betrieb zu nehmen, genügt der Anschluss an einen beliebigen USB-Port. Windows läd im Anschluss automatisch die benötigten Treiber, allerdings ohne Software. So lässt es sich zumindest schon mal nutzen.

Der erste Soundeindruck ist gerade für den Preis solide. Für eine ordentliche Lautstärke sorgen die verwendeten 40mm-Treiber. Und die haben wirklich ordentlich Power. Ich konnte das Headset gerade mal bis zu einer Lautstärke von rund 40% unter Windows anständig nutzen. Danach wurde es fast schon unangenehm laut. Bis zu dieser Lautstärke ist der Höreindruck anständig. Der allgemeine Klang ist überraschend ausgewogen, mit leichter HiFi-typischer Absenkung in den Mitten. Das einzige, was ansonsten auffällt, ist, dass der Tiefbass etwas schwach ausfällt. Sprich, wenn ihr auf druckvollen Bass aus seid, wird euch dieses Headset nicht glücklich machen. Wird es lauter, kann man wahrnehmen, wie die Treiber langsam an ihre Grenzen stoßen und der Sound verzerrt. Da das Headset dabei aber fast schon unbenutztbar laut ist, ist das im Alltag kein Problem. Bei üblicher Nutzung habe ich die Lautstärke selten über 6-8% angehoben. Die eigenwillige Skalierung hätte man aber definitiv überarbeiten können, um etwas mehr Feinabstimmung zu ermöglichen.

Das Mikrofon ist ein Fall für sich. Erster Pluspunkt: Es ist sehr rauscharm und damit prinzipiell vielen Onboard-Soundkarten überlegen. Dann hört es aber auch fast schon auf. Die starke Höhenbetonung sorgt zwar für sehr gute Sprachverständlichkeit, allerdings fehlt für einen anständigen Klang fast alles ab dem unteren Mittenbereich. Insgesamt klingt es also eher quäkig. Ein Beispiel könnt ihr im oben verlinkten Video hören.

Die Software

Auf der mitgelieferten CD und auf der Herstellerseite gibt es für das Headset noch separate Treibersoftware, um in den Genuss des virtuellen 7.1 Klangs und weiterer Features zu kommen.

Die Bedienung der Software ist dabei allerdings durchaus eigenwillig. Auf den ersten Blick lassen sich nur die Kopfhörer- und die Mikrofonlautstärke einstellen. Weitere Optionen stehen dann mit einem Rechtsklick auf das Kopfhörer- bzw. Mikrofonsymbol zur Verfügung. Dann zeigt der Treiber, was er eigentlich alles kann. Neben der Einstellung der Abtastrate könnt ihr für den Kopfhörer beispielsweise auch auf einen Equalizer zurückgreifen, um den ohnehin ordentlichen Klang nochmal nachzubessern. So ist es unter anderem möglich, dem schmalen Bass etwas auf die Sprünge zu helfen. Dabei helfen euch Presets und die Möglichkeit die Bänder des Equalizers komplett manuell zu regeln.

Dazu gibt es neben üblichen Effektspielereien und einem Karaoke-Modus noch die Möglichkeit den virtuellen 7.1-Klang nachzuregeln. Also alles, was ein anständiger Treiber an Board haben sollte.

Für das Mikrofon stehen neben Verstärkung, Abtastrate und Zusatzboost mit den SingFX-Effekten weitere Effektspielereien wie das Pitchen der Stimme zur Verfügung. Wer aber weder 7.1-Sound noch den Equalizer anpassen möchte, kann auf den Treiber auch getrost verzichten.

Fazit

Kommen wir damit zum Abschluss. Das Sades SA-902 ist wie zu erwarten kein wirklicher Game-Changer. Aber für einen Preis von unter 30 Euro bietet es eine solide Audioerfahrung und hinreichenden Tragekomfort. Abstriche müssen in dem Preisbereich vor allem bei der Verarbeitung, Luxusoptionen und Mikrofonqualität gemacht werden. Aber in Anbetracht des geringen Preises ist das aber noch zu verschmerzen. Andererseits gibt es genug Konkurrenz in dem Preissegment, dass sich es sich lohnt, sich nochmal umzuschauen.

Wer also auf den bunten Gaming-Look steht und mit eher niedrigem Budget auf der Suche nach einem brauchbaren Headset ist, sollte definitiv auch einen Blick auf das SA-902 werfen.

Hier geht’s zum Sades SA902 in rot und blau: http://amzn.to/2hBpJBB

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