Logitech G430 – Das beliebteste Gaming-Headset für unter 100 Euro im Test

Wer ein neues Headset im Bereich von unter 100 Euro sucht, stößt im wesentlichen auf zwei Top-Seller, die immer wieder empfohlen werden. Zum einen das HyperX Cloud 2, zum anderen das Logitech G430. Diese beiden Headsets habe ich mir zu Gemüte geführt, um herauszufinden, bei welchem ihr mehr für euer Geld bekommt. In diesem Video geht nun ausführlich um den Platzhirsch auf Amazons Verkaufsrangliste: Das Logitech G430.

Das Video wird von Youtube eingebettet abespielt.

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Obwohl es seit rund 5 Jahren auf dem Markt ist und seit letztem Jahr mit dem G433 einen offiziellen Nachfolger erhalten hat, ist das Logitech G430 immer noch unangefochten auf dem ersten Platz der Amazonverkaufsrangliste. Was macht es also so beliebt?

Lieferumfang und Verarbeitung

Entscheidet ihr euch für den Platzhirsch bekommt hier für euer Geld ein schickes aber übersichtliches Gesamtpaket bestehend aus dem Headset selbst und einer kleinen USB-Soundkarte. Also wirklich auf das nötigste reduziert.

Nimmt man das Headset das erste mal in die Hand, wirkt die Verarbeitung ehrlich gesagt zunächst durchwachsen. Das G430 besteht auf den ersten Blick komplett aus mattem Kunststoff und fühlt sich entsprechend an. Insbesondere die für die Bequemlichkeit und Verstaubarkeit ausgiebig dreh- und neigbaren Ohrmuscheln verbessern diesen Eindruck nicht. Der Drehmechanismus ist extrem leichtgängig und die knarzt hörbar. Hier hätte ich etwas mehr Qualität erwartet.

Auf den zweiten Blick ist der Eindruck aber nicht ganz so dramatisch. Zieht man das stufenweise verstellbare Kopfband aus, sieht man das innere des Headsets. Das besteht aus einer ordentlichen Aluminiumkonstruktion und wirkt dagegen eine ganze Ecke wertiger und ist entsprechend auch hoffentlich einigermaßen langlebig.

Angeschlossen wird das Headset über ein fest verbautes 3 m langes stoffummanteltes Kabel. Das endet auf den beiden herkömmlichen Klinkenanschlüssen. Allgemein ist das Kabel eher dünn und sehr biegsam und enden so relativ schnell in Kabelsalat. Wollt ihr das Headset an Mobilgeräten und Konsolencontroller verwenden, ist ein Adapter auf eine einzelne 4-polige Klinke erforderlich. Dieser muss dann allerdings separat erworben werden.

Am Kabel selbst habt ihr zudem noch die übliche Kabelsteuerung mit Lautstärkereglung und Schalter, um das Mikrofon stummzuschalten.

Das Mikrofon ist bei diesem Headset fest verbaut und lässt sich stufenlos herunterklappen. Recht praktisch ist hier, dass das Mikrofon im Gegensatz zum restlichen Headset aus einer Art Hartgummi besteht und somit biegsam ist. So lässt es sich präzise positionieren und hält in der für euch optimalen Position.

Die Soundkarte ist denkbar unspektakulär. Neben einem kurzem Kabel, damit der jeweilige USB-Port nicht zu sehr belastet wird, erhaltet ihr hier einen kleinen Plastikkasten mit den beiden herkömmlichen Headsetanschlüssen. Das Ganze funktioniert dann Plug&Play, bietet aber auch noch erweiterte Funktionen dank der bereitgestellten Treibersoftware. Dazu aber später mehr.

Tragekomfort

Was den Tragekomfort angeht, sitzt das Headset absolut zufriedenstellend. Der Anpressdruck ist fest, aber nicht unangenehm. Die stoffüberzogenen Elemente des Kopfbandes und der Ohrmuscheln sind mit Schaumstoff unterfüttert und dabei einigermaßen bequem. Der Stoff selbst ist dabei relativ rau, aber nicht störend. Mit Kunstleder oder Velour kann er von der Bequemlichkeit her aber leider nicht mithalten . Dafür sind alle Stoffelemente austauschbar und lassen sich bei Bedarf auch reinigen.

Insgesamt geht das Tragegefühl voll in Ordnung und sollte auch Brillenträger bei längeren Zocksessions nicht störend auffallen. Recht angenehm ist dabei, dass die Hörer atmungsaktiv sind. Somit werden eure Ohren auch nach längerem Tragen nicht allzu warm. Wogegen dieser Vorteil eingetauscht wurde, dazu später mehr.

Klang

Klanglich schlägt sich dieses Headset absolut ordentlich. Es gibt einen leicht betonten Bass mit für den Preis anständigen Punch. Allerdings ist hier der obere Bass-Bereich von 120 Hz bis 250 Hz ebenfalls betont, was sich bei manchen Tonquellen in leichtem Dröhnen äußern kann. Die Höhen sind sanft und nicht übermäßig betont. Hier gehen leider ein paar Details und etwas Klarheit verloren. Insgesamt ist die Klangdarstellung für den Preis aber absolut angemessen und gehört zur leicht gehobenen Klasse der Einsteigerheadsets.

Nun zu dem Nachteil, den sich das Headset durch seine atmungsaktiven Ohrhörer eingehandelt hat. Als Konsequenz ist die Abschirmung gegen Umgebungsgeräusche eher gering. Ihr könnt recht gut hören, was um euch rum geschieht. Eben so kann eure Umgebung gut hören, was bei euch im Headset abgeht. Sprich der Sound dringt auch eben so gut nach außen durch. Sehr schade.

Das Mikrofon ist für mich allerdings eine Enttäuschung. Zwar bietet es durch die betonten oberen Mitten und Höhen eine sehr gut Sprachverständlichkeit, allerdings ist die Tatsache, dass die Frequenzen unterhalb von rund 650 Hz stark abfallen, eine mittlere Katastrophe. Als Konsequenz hört sich das Mikrofon, wie ihr gerade hören könnt, wie eine kleine Blechdose an, der jeglicher Körper fehlt. Für gelegentliche Sprachchats vielleicht ausreichend, würde ich bei regelmäßigem Mikrofongebrauch von diesem Headset abraten.

Schauen wir uns jetzt noch kurz die Soundkarte an. Auf der Wiedergabeseite ist diese wieder durch und durch solide. Sie funktioniert Plug&Play und bietet direkt einige Verbesserungsmöglichkeiten wie die anständige 7.1-Raumklangsimulation, einen Loudness-Mix oder auch einen Bass-Boost. Etwas ungewöhnlich: Bei erstem Anschluss ist eine Monitoring-Funktion aktiv, so dass ihr euch selbst über das Mikrofon ohne Verzögerung hören könnt. Das ist zwar ganz nett, muss aber in den Windows-Soundeinstellungen erstmal deaktiviert werden, falls euch das stört.

Noch weitere Funktionen bietet euch die Logitech-Treibersoftware. Hier könnt ihr den 7.1-Klang oder auch den allgemeinen Klang über einen einfachen Equalizer eurem Wünschen entsprechend anpassen. Auf der Mikrofonseite ist auch die Soundkarte kein Klangwunder. Mit deaktivierter Rauschunterdrückung wie jetzt zu hören, ist ein deutliches Rauschen wahrnehmbar. Sobald ihr sie aktiviert, verschwindet zwar das Rauschen, allerdings leidet der ohnehin schon mittelprächtige Mikrofonklang.

Fazit

Mit dem Logitech G430 erhaltet ihr ein solides Einsteigerheadset mit vernünftigen Klangeigenschaften. Die Verarbeitung ist grundlegend in Ordnung, an manchen Stellen aber definitiv verbesserungswürdig. Wer regelmäßig in Sprachchats unterwegs ist, sollte sich vielleicht zweimal überlegen, ob er seinen Kollegen mit dem verbauten Mikrofon einen Gefallen tut. Es funktioniert grundlegend zwar gut und ist verständlich, klingt aber eben nach Blechdose.

Was haltet ihr vom G430? Habt ihr bereits Erfahrungen damit gemacht? Schreibt es mir gerne in die Kommentare. Das war’s von mir und ich würde sagen tschüss bis zum nächsten Mal.

Das Headset:
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