Logitech G432 Gaming-Headset – Der Nachfolger des G430 im Test

In den knapp 6 Jahren, die es auf dem Markt ist, hat sich das Logitech G430 zu einem der am weitesten verbreiteten Gaming-Headsets vorgearbeitet. Nach dieser Ära ist es nun an der Zeit für ein Update. Mit dem G432¹ hat Logitech nun relativ umspektakulär einen Nachfolger auf den Markt gebracht. Was dieser für Neuerungen mitbringt und ob sich ein Wechsel lohnt, das erfahrt ihr wie immer hier.

Das Video wird von Youtube eingebettet abespielt.

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Lieferumfang und Verarbeitung

Ganz nach dem Motto „ein Headset für alle Plattformen“ hat euch Logitech ein üppiges Paket gepackt, in dem ihr alles an Zubehör findet, um das Headset an so ziemlich jedem aktuellen Gerät zu betreiben.

So erhaltet ihr das Headset selbst mit einem knapp 2m langen Kabel, das auf der immer stärker verbreiteten
vierpoligen Klinke endet. Damit könnt ihr es direkt mit den gängigen Konsolen und moderne Laptops mit entsprechendem Kombiklinken-Anschluss verbinden. Dazu gibt es wie auch schon beim Klassiker eine USB-Soundkarte, die ebenfalls am PC und der PS4 funktioniert.
Des Weiteren bekommt ihr aber auch noch einen Adapter, der den einzelnen Anschluss aufteilt in einen separaten Stecker für den Kopfhörer und einen für das Mikrofon. Damit sind auch noch alle üblichen PC-Soundkarten abgedeckt, falls ihr auf die mitgelieferte verzichten wollt.

In Sachen Optik und Verarbeitung scheint sich das G432 sehr stark an seinem Vorgänger zu orientieren. So sind die Änderungen auf dem ersten Blick eher dezent. Das Headset ist wieder solide Verarbeitet und soll mit beweglichen Ohrmuscheln für einen angenehmen Sitz sorgen. Nach wie vor kommt es dabei auch mal zu leichtem Knarzen, nach Langzeiterfahrung mit dem Vorgänger tut das der allgemeinen Qualität aber keinen Abbruch. Im Inneren gibt es übrigens wieder eine Kopfbandverstellung aus Metall, die in einzelnen Stufen einrastet und durch ausladende Verstellmöglichkeit für so ziemlich jede Kopfgröße passen dürfte.

Ein paar der Neuerungen fallen schon auf den ersten Blick auf. Unter anderem die Ohrpolster und das Kabel. Während hier beim G430 noch auf Stoff gesetzt wurde, sind die Ohr- und Kopfpolster nun mit recht angenehmen Kunstleder überzogen. Allgemein ist die Polsterung wie auch schon beim Vorgänger eher stramm und sitzt damit durchaus gut, kann in Sachen Bequemlichkeit nicht an die weichen Polster eines HyperX Cloud 2 heranreichen. Trotzdem sitzt es auch bei längeren Zocksessions bequem. Allerdings werden die Ohren unter dem neuen Material ein wenig wärmer als noch unter dem Stoffbezug. Auch beim Kabel wurde auf den Stoff verzichtet. Hier gibt es stattdessen eine Gummiummantelung. Dabei fällt das Kabel selbst wieder unheimlich dünn aus. Zudem ist es leider wieder mal fest am Headset montiert. Hier bin ich persönlich ein Fan von den mittlerweile recht verbreiteten abnehmbaren Kabeln.

Features und Klang

Neben den eher kosmetischen Neuerungen und den Anschlüssen und Adaptern hat sich aber auch noch mehr getan. Die Kabelsteuerung wurde wegrationalisiert. Statt dessen befindet sich nun auf der Rückseite der linken Ohrmuschel ein Lautstärke-Rädchen, mit dem ihr den Sound stufenlos euren Bedürfnissen nach einstellen könnt.

Um das Mikrofon zu muten, reicht es nun, wenn ihr es hochklappt. Damit wird es ganz einfach stumm gestellt. Klappt ihr das Mikro wieder herunter, seid ihr auch wieder zu hören.

Für den Klang in der Wiedergabe sorgen zwei 50mm Treiber. Diese sind eine Ecke größer als die 40mm Treiber des Vorgängers und sorgen damit für einen durchaus runden und vollen Klang. Insgesamt wirkt dieser recht ausgewogen und hat gerade im tieferen Bassbereich dank der größeren Treiber etwas zugelegt. Gleichzeitig verschwindet aber auch das leichte Dröhnen, dass noch beim Vorgänger gelegentlich aufgetreten ist. Insgesamt eine klare Verbesserung.

Die Abschirmung gegen Umgebungsgeräusche ist bei diesem Hörer übrigens wieder eher mäßig. Schallquellen von außerhalb sind relativ gut wahrnehmbar. So beispielsweise auch, wenn ihr an einem relativ laut föhnenden Laptop daddelt. Ob das gut oder schlecht ist, ist aber eine Frage der persönlichen Präferenz, sollte aber zumindest bedacht sein.

Beim Mikrofon des Headsets gibt es ebenfalls eine kleine Evolution. Dieses könnt ihr ab jetzt in unbearbeiteter Reinstform hören. Angeschlossen und aufgenommen habe ich es dabei wie üblich über mein Yamaha AG03, um euch einen unverfälschten Eindruck zu liefern. Die mit 6mm etwas größere Mikrofonkapsel sorgt für einen etwas volleren Klang als die des Vorgängers. Leider bleibt er insgesamt nach wie vor ein wenig dünn, sorgt aber trotzdem für sehr gute Sprachverständlichkeit.

Nun hört ihr das Mikrofon noch über die mitgelieferte Soundkarte. Diese scheint das Mikrofon out of the Box noch ein wenig zu Bearbeiten. Zwar bleibt der Klang immer noch dünn, wirkt aber insgesamt runder, leicht komprimiert und noch eine Ecke verständlicher. Auf der anderen Seite kommt es vermutlich durch die Kompression trotz niedrigen Pegels gelegentlich zu leichtem Übersteuern.

Wo wir aber gerade bei der Soundkarte sind. In Sachen Wiedergabe macht sie einen durchaus soliden Job. Sie sorgt im Gegensatz zu der des Vorgängers für einen sehr guten und rauscharmen Klang und bietet dabei aktuelle Features wie 7.1-Simulation und das aktuelle DTS HEADPHONE:X in der Version 2.0. Um davon zu profitieren, müsst ihr den Logitech G-Hub installieren. Damit erhaltet ihr auch weitere Optionen wie einen Equalizer, um den Wiedergabe-Sound noch weiter euren Bedürfnissen entsprechend anzupassen. Darüberhinaus gibt könnt ihr noch ein Mikrofonmonitoring aktivieren oder die Rauschunterdrückung der Soundkarte einstellen.

Fazit

Kommen wir damit zum Fazit. Ganz nach dem Motto Evolution statt Revolution ist das G432 eine dezente aber konsequente Weiterentwicklung eines der verbreitetsten Headsets. Dabei wirken alle Neuerungen durchdacht und sorgen für ein merkliches Upgrade. Dennoch hat es für mein Empfinden beim Mikrofon immer noch mit recht dünnem Sound zu kämpfen, was andere Headsets in der Preisklasse teils deutlich besser machen. Der Preis geht mit 65 Euro wie damals auch beim Vorgänger in Ordnung. Wer mit Stoff statt Kunstleder kein Problem hat, erhält aktuell für 20-30 Euro weniger allerdings immer noch den kaum schlechteren Vorgänger, zumindest solange er noch erhältlich ist.

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