Roccat NOZ Gaming-Headset im Test

Roccat hat sein Headset-Portfolio erweitert. Der neuste Zuwachs hört auf den Namen Roccat NOZ¹ und ordnet sich mit einem Preis von 70 Euro zwischen dem Khan und dem Renga Boost ein. Damit steht es in preislicher Konkurrenz zu den verbreiteten Vertretern von Logitech und HyperX. Ob es auch qualitativ und soundtechnisch mithalten kann, das erfahrt ihr wie immer hier.

Das Video wird von Youtube eingebettet abespielt.

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Lieferumfang und Verarbeitung

Das NOZ kommt neben dem Headset selbst mit einem abnehmbaren Mikrofon daher zusammen mit einem Adapter, um das auf die beiden herkömmlichen Klinken für Kopfhörer und Mikrofon endende Kabel zur bekannten Kombiklinke zusammenzuführen. Damit lässt sich das Headset sowohl an klassische PC-Soundkarten als auch an Konsolen und moderne Laptops mit einzelner Klinke anschließen. Auf eine dedizierte Soundkarte hat Roccat verzichtet. Was mir schon zu Beginn recht angenehm auffällt, Roccat verzichtet bei diesem Headset auf jegliche RGB-Spielerei und sonstige auffällige Farbgebung, was für einen insgesamt unauffälligen und eher funktionalen Look sorgt. Für mich persönlich ein großer Pluspunkt.

Auch von der Verarbeitung lässt das Headset für dieses Preissegment keine Wünsche offen. Nichts wackelt oder knarzt. Die Muscheln und Aufhängungen sind dabei aus Kunststoff gefertigt, die stufenweise einstellbare Kopfbandverstellung setzt im Inneren für erhöhte Haltbarkeit auf Aluminium. Für einen bequemen Sitz sorgt der Stoffbezug, den ihr sowohl an den Ohrmuscheln als auch am Kopfband findet. Kunstleder gibt es dagegen nur zur Zierde auf der Oberseite des Kopfbandes.

Tragekomfort und Features

Um sich eurem Kopf ideal anpassen zu können, sind die Ohrmuscheln in der Aufhängung neigbar. Zudem auch in jede Richtung drehbar. Auf eine 90°-Drehbarkeit zum einfacheren Verstauen wurde allerdings verzichtet.

Insgesamt sitzt das Headset absolut bequem und fällt besonders aufgrund seines geringen Gewichts von nur 210g auch in längeren Zocksessions nicht störend auf. Zudem wird es unter diesem Headset auch nicht unangenehm warm. An die Bequemlichkeit eines HyperX Cloud 2 reicht es aber dennoch nicht ran. Trotz allem ist der Tragekomfort durch und durch anständig.

Angeschlossen wird das Headset über sein fast 2,5m langes stoffummanteltes Kabel. Dieses ist leider fest am Headset verbaut und damit nicht ohne weiteres austauschbar. Auf eine Kabelsteuerung würde übrigens auch verzichtet. Statt dessen erhaltet ihr Lautstärkerädchen und Mute-Schalter auf der Rückseite der linken Ohrmuschel. Beides leicht zu erfühlen und zu bedienen. Insbesondere der Mute-Schalter ist dabei gut zu erfühlen. Ist dieser draußen, ist das Mikrofon stumgeschaltet, ist er in der reingedrückten Stellung, ist das Mikrofon zu hören. Betätigt ihr ihn, ist im Voicechat aber ein deutlich wahrnehmbares Knacken zu hören.

Wo wir gerade bei dem Mikrofon sind. Dieses ist wie eingangs erwähnt ansteckbar. Das heißt, es wird einfach im gesamten an den Klinkeneingang der linken Ohrmuschel gestöpselt. Danach lässt es sich dank seines Schwanenhalses in jede beliebige Position bringen. Wie bei diesen Mikros üblich lässt es sich aber nicht einfach nach oben klappen. Statt dessen müsst ihr es, wenn es gerade stört bei Seite biegen oder, was etwas umständlicher ist, einfach abstöpseln.

Klang und Mikrofon

Kommen wir aber nun erstmal zum Klang des Headsets. Roccat wirbt natürlich klingenden Stereosound. Mit gestochen scharfen Höhen, kräftigen Mitten udn tiefen Bässen. Einige werden jetzt vielleicht sagen MOMENT, aber mein Headset hat doch 7.1 Sound. Wieso sollte ich dann zu einem Stereoheadset greifen? Die Sache ist dabei aber ganz einfach. So ziemlich alle Surround-Headsets sind Stereo-Headsets. Alles weitere ist die Simulation der Soundkarte. Da uns Roccat aber keine Soundkarte dabeipackt, ist alles, was garantiert werden kann, der Stereosound. Wenn ihr auf 7.1 und ähnliche Spielereien steht, ist das aber dennoch kein Problem. Ihr benötigt lediglich die passende Soundkarte.

Ansonsten kann ich Roccat eher widersprechen. Das Headset klingt fernab von natürlich. Ganz im Gegenteil färbt es den Klang ziemlich merklich. Aber das ist nicht unbedingt schlimm. Statt dessen bekommt ihr einen eher basslastigen Sound mit ebenfalls betonten Mitten und eher weichen Höhen, die fast schon etwas kurz kommen. Allgemein wirkte der Sound im direkten Vergleich mit ähnlichen Headsets eher hohl und teils dröhnend. Der Bass ist dabei standardmäßig leider nicht außergewöhnlich tief sondern betont statt dessen eher den Bereich um 200-300 Hz wodurch eben das typische Dröhnen zustande kommt. In Spielen und allgemeinem Klanggewitter fällt das alles selten störend auf. Wenn es um feine Details oder Musik geht, hat das Headset allerdings das Nachsehen. Mit einem Equalizer kann man dem Headset aber durchaus noch ein wenig auf die Sprünge helfen. Insgesamt bleibt der Sound zwar solide, für das Geld geht aber definitiv mehr.

In Sachen Abschirmung ist dieses Headset übrigens eher schwach. Außengeräusche sind relativ gut wahrnehmbar. Eben so dringt einiges von dem, was ihr auf den Ohren habt auch nach außen. Nicht per se schlecht, sollte aber definitiv bedacht werden.

Auf der anderen Seite zeigt das Headset seine Stärken beim Mikrofon. Im Vergleich zu vielen anderen Headsets der Preisklasse ist der Sound angenehm rund und vor allem voll, was für einen eher natürlichen Klang sorgt. Hier wurde definitiv alles richtig gemacht. Ein Beispiel dazu könnt ihr im oben verlinkten Video hören.

Fazit

Kommen wir damit zum Fazit. Das Roccat Noz ist ein solides Gaming-Headset mit schlichtem Design, das es gern mit der bekannten Konkurrenz aufnehmen möchte. Während es in Sachen Verarbeitung und Optik mühelos mithalten kann, hat es meinem persönlichen Empfinden nach in Sachen Klang aber das nachsehen. Für Gaming-Sessions absolut ausreichend, ist es nicht unbedingt was für Musik- und Filmliebhaber. Dafür punktet es aber mit einem überdurchschnittlich guten Mikrofon.

Zum Headset:
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