Creative Sound Blaster G3 im Test – Die BESTE USB-Soundkarte für Konsolen?

(Werbung) Nachdem wir uns bereits die Sound BlasterX G1 und G6 von Creative angeschaut haben, geht es nun an die frische Mittelklasse-Karte Sound BlasterX G3. Creative positioniert diese Soundkarte als portablen USB-DAC, also eine Soundkarte mit besonders hochwertiger Technik für Aufnahme und Wiedergabe, um auch besonders hochohmige Kopfhörer zu betreiben und gleichzeitig einen möglichst hochwertigen Klang zu liefern. Ob ihr das gelingt und was sie noch so besonders macht, das erfahrt ihr wie immer hier.

Die Soundkarte wurde mir dabei freundlicherweise von Creative zur Verfügung gestellt.

Das Video wird von Youtube eingebettet abespielt.

Es gilt die Datenschutzerklärung von Google

Lieferumfang & Äußerlichkeiten

Die G3 kommt neben der Soundkarte selbst zusammen mit einem USB-Adapter und einem optischen TOSLINK-Kabel. Die Verarbeitung geht dabei trotz des reinen Kunststoffgehäuses echt in Ordnung.

Die erste Besonderheit fällt dabei direkt ins Auge. Hier wurde auf einen modernen USB-Typ-C-Stecker an einem kleinen, fest verbauten Kabel gesetzt. Gleichzeitig wird aber mit dem Adapter auf den klassischen USB-Typ-A-Stecker die Kompatibilität zu allen älteren Geräten bewahrt.

Für so eine kleine Soundkarte gibt es am Gerät selbst recht viel zu entdecken. Auf der linken Seite befindet sich ein analoges Rädchen zur Steuerung der Mikrofonverstärkung sowie ein kleiner Schiebeschalter zum Muten. Ob euer Mikro gemutet ist, ist so in der Praxis zwar eher schwer zu sehen, lässt sich aber dank der anständigen Haptik schnell erfühlen. Auf der Oberseite befindet sich lediglich ein Button mit Status-LED. Rechts gibt es ein weiteres Drehrädchen mit Doppelfunktion. Wahlweise kontrolliert ihr hiermit die System-Lautstärke oder das Mischverhältnis von Game-Sound und Voice-Chat. Sehr praktisch. Was davon ihr gerade regelt, könnt ihr über einen weiteren Schiebeschalter einstellen, der sich direkt daneben befindet.

Die entsprechenden Anschlüsse gibt es unten. Hier habt ihr die obligatorischen Kopfhörer- und Mikrofoneinschlüsse mit 3,5mm Klinke und als gewisses Extra einen hybriden Line-In, der sowohl analoge als auch optisch digitale entgegen nimmt. Wofür der gut ist, dazu kommen wir gleich.

Die Praxis

Zunächst die allgemeine Praxis. Die Soundkarte funktioniert Plug&Play, egal ob unter Windows, Mac, an der Switch, der PS4 oder unter Android. Trotzdem gibt es natürlich auch wieder die bekannte Software Sound Blaster Control, mit der ihr weitere Features der Soundkarte nutzen könnt. Dieses Mal gibt es aber sogar eine App für Android und iOS über die ihr die Soundkarte via Bluetooth steuern könnt, um auch an Konsolen vom vollen Funktionsumfang der Soundkarte profitieren zu können. Aber darauf gehen wir gleich ein.

Das erste Mal angeschlossen, meldet sich die G3 mit zwei virtuellen Soundkarten am System an. Einmal als „Headset“ und einmal als „Lautsprecher“. Lautsprecher ist dabei für euren Windows- und Game-Sound gedacht und bietet eine Wiedergabe mit bis zu 96 kHz für maximal mögliche Qualität. „Headset“ ist für euren Voice-Chat gedacht und sollte in der jeweiligen Software seperat als Wiedergabeziel eingestellt werden, um von der GameVoice-Mix-Funktion zu profitieren. Hier gibt es immer noch absolut gute 48 kHz.

In der Praxis sieht das ganze ähnlich wie bei der Soundblaster X3 aus. Wechselt ihr in den Mix-Modus über den Schiebeschalter an der Seite, leuchtet der LED-Ring auf der Soundkarte auf. Grün bedeutet, das der Mix aktuell ausgewogen ist, sprich Spiel- und Chat-Sound sind gleichlaut. Dreht ihr den Spielsound auf, wird der Ring gelb-orange mit steigender Farbintensität, je lauter ihr aufdreht. Priorisiert ihr den Chat-Sound, erstrahlt der Ring in hellem Blau. Wollt ihr schnell in die neutrale Einstellung zurück genügt dann ein Druck auf den Knopf auf der Oberseite.

Seid ihr gerade nicht im Mix-Modus, hat der Knopf eine andere Aufgabe. Dann aktiviert bzw. deaktiviert ihr damit das in der Software eingestellte E qualizer-Profil (wird gespeichert?).

Der Sound

Der Sound lässt dabei keine Wünsche offen. Extrem detailreich und präzise in der Wiedergabe, wie es sein sollte. Die maximale Lautstärke genügt dabei laut Creative für Kopfhörer bis 300 Ohm. Das deckt sich mit meinen Erfahrungen. Für 600 wird es definitiv knapp, gerade für all jene, die gerne lauten Bombastsound mögen. Dafür gibt es dann die größeren Soundkarten. Wie es mit dem Mikrofon aussieht, dazu empfehle ich euch einen Blick in das verlinkte Video. So viel vorab: Die G3 ist dabei die schwächste Soundkarte der G-Serie.

Die Software

Wie so oft gibt es das volle Potenzial der Karte nur mit der zugehörigen Software. Zunächst schauen wir mal in die Windows Version, die ihr auf der Creative-Homepage finden könnt.

Als erstes gibt es hier wieder die bekannte Acoustic-Engine, die euch Soundoptimierungen vornehmen lässt. Unterteilt in Stärke der Surround-Simulation, selbstverständlich bis zu 7.1, Crystalizer für Brillanz des Klangs, Bass eben für den Bass, Smart-Vol um die Dynamik euren Bedürfnissen entsprechen einzuschränken und Dialog+ um Stimmen hervorzuheben. Das Ganze ist wie immer in Profilen organisiert mit einer breiten Genre und sogar spielspezifisch vorbereiteten Palette an Presets und der Option eigene Einstellungen zu speichern.

Wer lieber selber ins Detail geht, was Frequenzen angeht, bekommt auch noch einen klassischen Equalizer ebenfalls mit breiter Auswahl an Presets und vollster Anpassbarkeit nach eigenen wünschen. Sowohl die Einstellungen der Acoustic-Engine als auch des Equalizers könnt ihr wahlweise global vornehmen oder getrennt für Boxen und Headset, sofern ihr im laufenden Betrieb die Ausgabe umschaltet.

Unter Wiedergabe könnt ihr euren Sound weiter Anpassen. Beispielsweise über ob ihr Surroundsimulation benötigt und wenn ja welche. Zudem könnt ihr für beide virtuelle Ausgabe-Geräte die Ausgabequalität festlegen.

In der Rubrik Aufnahme habt ihr alle Eingänge unter Kontrolle. Für das Mikrofon gibt es dabei die umfangreichsten Einstellungen. Neben der reinen Lautstärke und einer Monitoring-Funktion mit leider etwas Latenz gibt es hier wieder eine Geräuschunterdrückung, Echo Unterdrückung, einen Kompressor, damit ihr nicht so schnell übersteuert, so wie einige Equalizerpresets, die nicht weiter anpassbar sind. Die ersten beiden Einstellungen sind dabei wie so oft destruktiv und verschlechtern die Qualität merklich. Aber selbst ohne diese Einstellungen war ich negativ überrascht. Ich zeige euch das am besten einfach mal in der Praxis. Das ist eine Aufnahme mit dem Beyerdynamic MMX300, einem Premium-Gaming-Headset direkt angeschlossen an die neue Sound BlasterX G3. Komplett unbearbeitet, alle Optionen deaktiviert. So wirkt der Sound erstaunlich dumpf. Und nicht nur das, man kann auch ein leichtes Rauschen hören. Klar lässt sich das mit Noise-Reduction wie jetzt zu hören deaktivieren, allerdings will ich bei einer Premiumsoundkarte keine Verschlechterungen des Sounds in Kauf nehmen. Selbst die Presets, durch die ich jetzt einfach mal grob durchklicke, retten da leider nicht allzu viel. Teilweise wird das Rauschen sogar noch verstärkt. Da erwarte ich besseres. Diese Probleme hatten weder die G6 noch die günstigere G1.

Ganz ehrlich, das ist eine Enttäuschung. Da habe ich mir definitiv mehr versprochen. Schauen wir aber mal weiter. Unter dem Reiter „Andere Eingaben könnt ihr noch die Qualitätseinstellungen der übrigen Eingabekanäle festlegen.

Ansonsten ist der Scout-Mode wieder mit an Board, der besser als das reine Equalizerprofil Schritte, rede und Waffenwechsel hervorhebt, um andere Spieler besser orten zu können.

Unter Mixer habt ihr den Pegel der einzelnen Ein- und Ausgabe-Kanäle im Griff und unter Game-Voice könnt ihr auch in der Software das Lautstärkeverhältnis von Spiel- und Sprachsound verändern.

Die App

Um auch an den Konsolen von den Klangoptimierungen zu profitieren, könnt ihr sowohl unter Android als auch unter iOS die App Sound Blaster Command installieren und euch via Bluetooth mit der Soundkarte verbinden. Hier habt ihr ebenfalls die Möglichkeit den Equalizer anzupassen. Die Einstellungen ähneln denen der PC-Software. Wegfällt die Acoustic-Engine samt 7.1 Surround, der Scout-Mode und die Mikrofonverbesserungen. Der Equalizer bleibt dabei aber für mich das wichtigste Feature, da dieser den Klang mit am besten für euren Geschmack formen kann. Ganz praktisch: Die EQ-Einstellungen wurden automatisch auch beim Gerätewechsel immer wiederhergestellt.

Der Line-In

Zum Schluss noch ein paar Worte zum Line-In. Wozu ist der eigentlich gut? Wie gesagt, könnt ihr daran klassische 3,5mm Klinken mit analogem Signal anschließen oder aber optische TOSLink-Kabel. Letzteres ist relevant für die XBox One und vergleichbare Geräte. Alles was darüber reinkommt, könnt ihr dann live ohne spürbare Verzögerung hören und auch hier eure Einstellungen auf den Sound anwenden. An der PS4 könnt ihr so sogar das GameVoice-Mix-Feature nutzen, in dem ihr den Game-Sound optisch ausgebt und den Voice-Chat über USB. Das bringt maximale Flexibilität.

Fazit

Kommen wir damit zum Fazit. Die G3 positioniert sich zurecht genau zwischen der G1 und den großer G5 und G6. Dabei hebt sie sich besonders durch die hervorgehobene Kompatibilität zu Konsolen hervor, bei der sie tortzdem höchste Anpassbarkeit bietet. Einziger Wehrmutstropfen ist meiner Meinung nach die eher bescheidene Qualität in der Mikrofonaufnahme. Bei dem Preis erwarte ich mehr. Wer aber einfach guten, nach seinen eigenen Vorstellungen geformten Klang an PC und Konsolen sucht, der ist bei dieser Soundkarte genau richtig.

Zur Soundkarte:
► Creative Sound BlasterX G3: https://de.creative.com/p/sound-blaster/sound-blaster-g3
► 10% Rabatt sichern: G3OBLI

Über Obli 218 Artikel
Leidenschaftlicher Technikfreak mit einem Hang zu allem, was irgendwie multimedial ist.