Sound BlasterX G1 – die bessere USB-Soundkarte im Test

USB-Soundkarten gibt es wie Sand am Meer und das bereits für unter 10 Euro. Schon die können mit etwas Glück einen weit besseren Sound liefern, als so manche Onboard-Lösungen. Dieses mal soll es aber nicht um die billigen Soundkarten gehen, sondern um eine USB-Soundkarte aus dem gehobenen Bereich. Und zwar um die Soundblaster X G1. Mit einem stolzen Preis von rund 40 Euro ist sie weit teurer, als die Billigvarianten. Aber die große Frage ist… lohnt sich der Aufpreis? Was bekommt man hier für sein Geld geboten?

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Lieferumfang und Verarbeitung

Der Lieferumfang ist so übersichtlich wie er nur sein kann. In dem kleinen Paket erhaltet ihr die G1 zusammen mit ein wenig Papierkram. Mehr ist aber auch nicht nötig. Nimmt man die kleine Soundkarte mal in die Hand, kann sie sich kaum aus der Flut der Billigvarianten herausheben. Das Gehäuse ist eben so wie bei der günstigen Konkurrenz aus Kunststoff gefertigt, allerdings wurde hier nicht auf den USB-Stick-ähnlichen Formfaktor gesetzt. An dieser stelle wird dann wenigstens ein kleines Extra an Qualität spürbar. Denn statt dessen gibt es ein rund 3cm langes oder viel mehr kurzes stoffummanteltes Kabel, das auf einem USB-Stecker endet. Dieses kleine Kabel sorgt dabei für die nötige Flexibilität im Alltag. Falls ihr also mal aus versehen am Headsetkabel zieht, wirkt sich das nicht dirket auf die arme USB-Buchse auf, sondern wird von dem kurzen Kabelstück abgefedert.

Zudem wird so bei dicht beieinander gelegenen Buchsen nicht direkt der benachbarte Anschluss gleich mit belegt. Bei Geräten wie Laptops mit wenig Platz ein echter Vorteil.

Etwas besonders ist, dass die Soundkarte nur einen einzelnen Kombiklinkenanschluss besitzt. Das heißt also, dass hier eine vierpolige Klinke angeschlossen werden muss, sofern ihr Kopfhörer und Mikro eures Headsets benutzen wollt. Prüft also, ob ihr den entsprechenden Stecker habt. Habt ihr nur ein Headset mit den beiden getrennten Steckern für Kopfhörer und Mikrofon, ist ein Adapter nötig, der die beiden Stecker zur vierpoligen Klinke zusammenfast. Die gibt es zum Glück für wenige Euros, liegen aber praktischer Weise auch vielen aktuellen Headsets bei.

An der Karte selbst gibt es so weit übrigens keine weiteren Features wie Knöpfe oder Regler. Statt dessen gibt es hier ein schickes X, das in kräftigem Rot erstrahlt, sobald die Karte angeschlossen wird.

Einrichtung

Die Soundkarte funktioniert Plug&Play und ist quasi direkt einsatzbereit. Es sind keine weiteren Treiber erforderlich, aber optional erhältlich. Dazu aber später mehr. Wenn ihr die Karte so betreibt, gibt es neben dem hervorragenden Klang nur ein einziges Feature, das ihr in den Windows-Soundeinstellungen finden könnt. Und zwar das Live-Monitoring des Mikrofons. Dadurch könnt alles, was über das Mikro aufgenommen wird, live und ohne Verzögerung hören. Gerade bei Headsets mit starker Geräuschdämmung nicht verkehrt.

Spannend wird es aber erst, wenn ihr die optionale Treibersoftware BlasterX Acoustic Engine Pro installiert. Denn nur so erhaltet ihr den vollen Funktionsumfang dieser Soundkarte. Und der ist nicht zu verachten.

Die große Besonderheit ist die Acoustic Engine. Mit dieser könnt ihr die wichtigsten Parameter für das optimale Klangerlebnis selbst anpassen. Zum einen der Grad des Surround-Effekts. Der Crystalizer regelt vergleichbar wie ein Equalizer die Klarheit durch Anhebung der Höhen und der Bass eben den Bass-Bereich. Smart Volume ist ein Kompressor, der die Lautstärkeunterschiede zwischen sehr lauten und sehr leisen Geräuschen minimiert und Dialog Plus ist wieder ein Equalizer, der den Stimmbereich hervorhebt, damit Dialoge sich eben besser durchsetzen. Drei kleine Samples für Shooter, Filme und Musik geben euch einen direkten Eindruck eurer Einstellungen. Wem das zu kompliziert ist, kann auch auf vordefinierte Profile zurückgreifen.

Wer lieber noch tiefer in die Klangeinstellungen eingreifen möchte, kann auch den Equalizer verwenden. Auch hier gibt es ein paar Standardpresets. Gleichzeitig könnt ihr diese aber auch euren Bedürfnissen entsprechend anpassen.

Interessant ist auch noch der Scout Mode. Hierbei handelt es sich um eine Mischung aus Equalizer und intelligentem Kompressor, der Schritte weit entfernter Gegner hervorhebt, damit ihr sie schon von weitem präzise Orten könnt. In dieser Sektion könnt ihr euch auch Tastenkürzel zum aktivieren dieses Modus festlegen, um ihn im Spiel gezielt einschalten zu können.

Ansonsten gibt es noch die Sektion VoiceFX. Hier könnt ihr eure Stimme nach belieben Verzerren und Pitchen. Mehr als ein kleiner Gag ist das allerdings nicht.

Zu guter Letzt könnt ihr die virtuelle Positionierung der 7.1-Boxen anpassen, um das Hörerlebnis abzurunden und das Lautstärkeverhältnis der Monitoring-Funktion anpassen.

Durch die vielfältigen Anpassungsmöglichkeiten kann eigentlich jeder den für sich optimalen Klang zusammenstellen. Das lässt kaum Wünsche offen.

Mikrofonklang

Bevor wir zum Abschluss kommen, probieren wir aber natürlich noch die Aufnahme-Qualität der Soundkarte aus. Zunächst hört ihr hier mein Beyerdynamic MMX300 angeschlossen an mein Audiointerface, um einen unverfälschten Eindruck des Mikrofonklangs zu bekommen. Und jetzt habe ich rübergewechselt zur Soundblaster X G1. Und ich muss sagen, ich bin überrascht. Der Klang ist nicht nur Rauscharm, sondern auch minimal bearbeitet. Die höhen sind leicht betont und insgesamt entsteht ein etwas runderer Klangeindruck. Für mich persönlich ein dicker Pluspunkt.

Das einzige, was ich mir jetzt vielleicht noch gewünscht hätte, wäre auch ein Equalizer für das Mikrofon. Aber man kann nicht alles haben. Und hier kann man im Zweifel auch mit Drittherstellersoftware wie Voicemeeter Banana nachhelfen. Insgesamt bin ich auf jeden Fall positiv überrascht.

Fazit

Kommen wir damit zum Fazit. Klar, die Soundblaster X G1 gehört mit einem stolzen Preis von rund 40 Euro nicht mehr zu den günstigen USB-Soundkarten. Dafür bekommt man hier aber einiges geboten, was sich wirklich hören lassen kann. Eben eine kleine mittel- bis kleine Oberklasse-Soundkarte im Gaming-Bereich. Wer Wert auf guten Klang legt und das entsprechende Geld erübrigen möchte, ist mit dieser Soundkarte auf jeden Fall gut beraten.

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