Low-Budget-Mikrofonarm von Neewer im Test

Nachdem ich mir vor einiger Zeit das Neewer NW-700 näher angesehen habe, folgt nun der passende Neewer Mikrofonarm für unter 20 Euro, den es sowohl einzeln, als auch im Set mit dem Mikro zu haben gibt. Wenn man bedenkt, dass verhältnismäßig günstige Mikrofonarme, wie mein Millenium MA-2050 rund 40 Euro kosten und namenhafte Halter erst im Dreistelligen Bereich zu finden sind, ist die Frage, was das gute Stück aushält natürlich um so spannender. Ich habe mir wieder ganz Naiv einen bestellt und mich überraschen lassen und dabei insbesondere gefragt, ob er auch mit schweren Mikros wie einem Rode NT1a oder Rode NT1 klarkommt, die insbesondere mit ihren wuchtigen Spinnen etwas mehr auf die Waage bringen.

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Was wird mitgeliefert?

lieferumfangDie Lieferumfang ist recht übersichtlich und besteht im wesentlichen aus zwei Teilen. Einer Tischklemme zum befestigen des Arms und dem Arm selbst. Am Ende des Arms befindet sich außerdem noch eine Universalklemme für Handmikrofone, die sich abschrauben lässt. Darunter befindet sich ein 3/8-Zoll-Gewinde, an dem sich jede gänige Mikrofonhalterung befestigen lässt. Außerdem befindet sich im Gewinde der Klemme noch ein Gewindeadapter von 3/8-Zoll auf 5/8-Zoll, um die beiden Standardgrößen aus dem Stativbereich abzudecken. Anzumerken ist allerdings, dass der Adapter aus Plastik besteht und nicht besonders widerstandsfähig.

Der erste Eindruck

vergleich
Millenium MA-2050 und Neewer Mikrofonarm

Das erste was mir auffällt? Der Arm ist eine ganze Ecke kleiner als die anderen mein bisheriger. Gut, das ist nicht schlimm, dennoch war ich verwundert. Für die Länge der Tischplatte reicht der Arm dennoch problemlos. Will man den Arm seitlich anbauen und quer über den Tisch ausfahren, sollte man gegebenenfalls nachmessen, ob die Länge von

Aufgebaut ist der Arm recht schnell. Die Tischklemme wird einfach in den Tisch geschraubt und im Anschluss der Arm selbst angesteckt. Eine Feststelleschraube an der Tischklemme sorgt dafür, dass der Arm einigermaßen Fest in der Halterung sitzt, verhindert dann aber, dass sich der Arm seitlich drehen lässt, bzw. zerkratzt dabei das Ende des Arms. Schraubt man den Arm nicht fest, wackelt die Konstruktion etwas in der Tischklemme.

Die Praxis

Jetzt ist aber die wichtigste Frage: Wie gut hält der Arm die Mikrofone? Zunächst habe ich das Neewer NW-700 ausprobiert. Da das Mikrofon auch im Set mit dem Arm erhältlich ist, war davon auszugehen, dass es hier keinerleich Probleme gibt. Und so sah es auch in der Praxis aus. Der Arm hielt jede eingestellte Position mühelos.

halterung
Fehlende Feststellschraube am Ende des Arms.

Bei den schwereren Mikrofonen sieht die Sache allerdings etwas anders aus. Ein Rode NT1 bringt samt Spinne über 500g auf die Waage. Laut Hersteller ist der Arm allerdings für Geräte bis 2kg ausgelegt. Entsprechend sollte das Mikro keine Herausforderung sein. Die Praxis sieht leider etwas anders aus. Das Problem ist dabei aber nicht mal der Arm als solches. Die Feststellschraube am Gelenk erfüllt seinen Zweck voll und ganz, wenn sie festgezogen ist. Problematisch sieht es nur am Ende des Arms aus. Das letzte kleine Stück Metall hat leider keine konfortable Feststellschraube. Und mit der voreingestellten Festigkeit sinkt eben dieses Metallstück ab.

Mit Schraubenschlüsseln lässt sich jedoch etwas nachhelfen. Allerdings behebt das das Problem nicht vollends. Nur, wenn der Stift aufrecht steht und somit nicht die volle Kraft des Hebelarms auf die Schraube wirkt, hält das letzte Stück seine Position. Das schränkt natürlich ein.

Fazit

Für den Preis ist der Arm absolut solide und hält kleinere Mikrofone wie das NW-700 oder ein T.Bone SC450 mühelos. Bei schwereren Konstruktionen muss man allerdings nachhelfen. Mit solchen Geräten würde ich lieber zu einem größeren und stabileren Arm wie dem Milennium MA-2050 oder direkt einem Rode PSA1 greifen.

Den Arm findet ihr hier:

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