Creative Sound Blaster PLAY! 4 im Test – Kompakte Soundkarte nicht nur fürs Home-Office

Creative hat mit der Sound Blaster PLAY! 4¹ eine weitere Soundkarte auf den Markt gebracht. Dieses Mal aber eine aus dem extrem kompakten Lager mit Fokus auf Online-Kommunikation statt Gaming. Was die Soundkarte so drauf hat und wie sie eure Kommunikation verbessern will, das erfahrt ihr wie immer hier.

Das Video wird von Youtube eingebettet abespielt.

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Lieferumfang und Verarbeitung

Die kleine USB-Stick-Große Soundkarte¹ kommt allein mit einem kleinen Adapter daher. Die Soundkarte selbst macht dabei einen recht solide verarbeiteten Eindruck. Ein kleines Kabel ist direkt an der Soundkarte verbaut und endet auf einem aktuellen USB-C-Anschluss. Damit läuft sie Out-of-the-Box an allen aktuellen Laptops, PCs, Macs, Tablets und Konsolen. Für alle älteren Geräte kann der mitgelieferte Adapter auf einen klassischen USB-A-Anschluss genutzt werden.

Als Eingang findet sich an der Soundkarte ein einzelner TRRS-Klinkenanschluss. Das heißt, Kopfhörer- und Mikrofonsignal sind hier drin verein, wie man es von den Anschlüssen an Laptops kennt. Wollt ihr damit ein Headset mit getrennten Steckern verwenden, ist ein Adapter erforderlich, der die Stecker zusammenführt. So einer ist nicht im Lieferumfang enthalten, aber für wenige Euros separat erhältlich¹.

Auf der Soundkarte gibt es zwei Knöpfe samt zugehörigen Status-LEDs. Einen einfacher Mute-Schalter, über den ihr euer Mikrofon stumm schalten könnt, und einen Knopf zur Aktivierung der Equalizer-Funktion. Dabei gibt es drei Varianten. Aus samt ausgeschalteter LED, Bass-Boost mit blauer LED und ein dynamischer Equalizer mit weißer LED.

Die eigentliche Stärke oder viel mehr Besonderheit soll hier aber das Smart-Comms-Kit sein. Dabei handelt es sich um eine Funktion, die den Sound während eurer Zoom und Discord-Meetings aufbessern soll. Dazu ist die zugehörige Software erforderlich, die aktuell scheinbar nur für Windows verfügbar ist. Da schauen wir gleich rein.

In der Wiedergabe liefert die Soundkarte bis zu 192 kHz bei 24 bit Tiefe, in der Aufnahme 48 kHz mit ebenfalls bis zu 24 bit.

Praxis

Das beste Vorab: Die PLAY! 4¹ hat es endlich mal wieder geschafft, den Mikrofonsound unverfälscht aufzunehmen. Das ist eines der Probleme, das viele der aktuellen Sound Blaster Soundkarten haben. Insofern Entwarnung bei der PLAY! 4.

Aber auch auf der Wiedergabe-Seite ist die Soundkarte echt mehr als in Ordnung. Der Sound ist klar und differenziert, fällt aber gegen mein Audiointerface minimal schwächer im Tiefbass-Bereich aus. Abseits dessen lassen sich hier mit Headsets bis 150 Ohm betreiben, wofür sie auch laut genug wird. Damit sind die fast alle Standard-Headsets abgedeckt.

Der Bass-Boost ist wirklich nett und dürfte eben vor allem Bass-Freunden gefallen. Der dynamische EQ sorgt dagegen für eine typische Betonung von Bass und Höhen, fällt in Kombination mit meinem MMX300 aber etwas zu scharf aus, da dieses Headset selbst bereits einen ausgeprägten Höhenboost hat.

Spannend ist aber natürlich noch die Software. Denn die bietet uns noch ein paar Extras, aber aktuell scheinbar nur für Windows. Was mir gefällt: Auch wenn es keinen manuell anpassbaren Equalizer für die Wiedergabe gibt, so hat es doch wenigstens die Acoustic Engine mit an Board geschafft. Über diese kann man den Sound auch recht anständig aufwerten, wobei es hier als kleines Extra sogar eine Surround-Simulation gibt. Somit vielleicht auch eine kleine Alternative für Gamer, die sich auf das Wesentliche beschränken wollen.

Außerdem mit an Board ist Crystal Voice. Allerdings stark abgespeckt. Hier gibt es zwar wieder Smart-Volume als recht extreme automatische Lautstärkesteuerung, so wie Voice Morph als absolute Spielerei. Die spannenderen Equalizer-Profile zur Aufhübschung des Mikrofonsounds, auf die ich bei Online-Kommunikation wert gelegt hätte, fehlen leider. Statt dessen gibt es eine Geräuschunterdrückung, die am Ende aber doppelt gemoppelt ist. Warum, dazu kommen wir gleich.

Im Mixer habt ihr lediglich die Möglichkeit die Lautstärken einzustellen. Dabei insbesondere schade, es gibt keine Monitoring-Funktion für das Mikrofon. Sprich keine Option, sich selbst ohne Verzögerung zu hören, was bei gut isolierenden Headsets hilfreich sein kann.

Kommen wir damit zum Hauptfeature, das diese Soundkarte besonders machen soll: Das Smart Coms Kit. Effektiv besteht dieses Feature aus drei Teilen. Der erste ist ein einfaches Noise Gate. Sprich euer Mikrofon bleibt stumm, bis es eine bestimmte Lautstärke wahrnimmt. Das lässt sich fix einstellen oder per Software automatisch regeln. Das klappt in der Praxis recht gut, insbesondere da hier versucht wird, zwischen Hintergrund und Sprachlautstärke zu unterscheiden.

Noise Clean Out ist im Prinzip eine bessere Version der Geräuschunterdrückung, die es bereits bei Crystal Voice gibt. Diese Funktion versucht alles abseits der Stimme herauszufiltern. Auch hier könnt ihr wählen, ob die Software die Intensität reguliert oder selbst eine Einstellung festlegen. Das funktioniert in der Praxis ganz passabel, hat aber auch immer einen hörbaren Einfluss auf das Signal. Noise Clean In ist das gleiche, nur angewendet auf den Sound eures Gesprächspartners. Das sollte man außerhalb von Sprachchats unbedingt deaktivieren, da der komplette PC-Sound davon betroffen ist.

Diesen Unique-Selling-Point finde ich etwas schwierig. Und zwar aus einem einfachen Grund: Zwar gibt es hier etwas bessere Einstellmöglichkeiten, das Endergebnis hebt sich aber nur unwesentlich von anderen Lösungen ab. Dazu kommt, dass eben solche Lösungen bereits standardmäßig in Software wie Zoom, Teams oder Discord aktiv ist. Sprich wenn ihr selbst nicht manuell nachhelft und die Softwareeinstellungen anpasst, habt ihr am Ende mehrere Verbesserungen in Reihe geschaltet, was sich negativ auf den Klang auswirkt.

Fazit

Kommen wir damit zum Fazit. Die Soundblaster PLAY! 4¹ ist eine schicke kleine Soundkarte, die an nahezu jedem Gerät Plug&Play läuft. Der Sound ist dabei sowohl in der Aufnahme als auch der Wiedergabe anständig. Aus meiner Sicht ist das entscheidende Coms Kit für die meisten Leute eher uninteressant, da es aufgrund diverser Software-Funktionen selten wirklich notwendig ist, aber auch dass die Software ausgerechnet dann nicht für Macs verfügbar ist, ist eher misslich. Statt dessen hätte mich diese Soundkarte überzeugen können, wenn man einen Equalizer für die Stimme integriert hätte. Trotzdem liefert sie für rund 25 Euro eine absolut anständige Qualität und bietet mit den Verbesserungen auf der Wiedergabe einen sehr flexiblen und hochwertigen Sound.

Angebot
CREATIVE Sound Blaster Play! 4, hochauflösender Audioadapter, USB-C Externe Stereo-Soundkarte DAC kompatibel mit Windows, MAC, PS4, PS5, PC, Kopfhörern, Laptops, Smartphones, Tablets¹
  • Verbessern Sie Ihre Audioqualität sofort mit einer Hi-Res-Audiowiedergabefunktion von bis zu 24 Bit 192 kHz.
  • Dedizierte Mic Mute- und EQ-Tasten bieten 2 EQ-Modi – Bass Boost und Dynamic-Modi für verbessertes Audio unterwegs
  • Einfach zu bedienen – Plug & Play ohne Treiber. Funktioniert mit allen 3,5-mm-Kopfhörern und Headsets.
  • SmartComms Kit mit automatischer Mikrofon-Stummschaltung/Stummschaltung aufheben und aktiver Zwei-Wege-Geräuschunterdrückungsfunktion (für Windows 10 und höher) über die Creative-App.
  • Superleicht und tragbar. Enthält einen USB-C-zu-USB-A-Konverter für Ihren Komfort.

Letzte Aktualisierung am 19.04.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API

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