Razer Stream Controller X im Test – Stream und Kreativ-Software vollstens im Griff

Mit dem Stream Controller hat Razer bereits vor einer Weile in Kooperation mit Loupedeck ein überaus praktisches Helferlein für Streamer und Content Creator auf den Markt gebracht. Allerdings handelte es sich dabei effektiv um das Loupedeck Live unter eigenem Label. Nun folgt mit dem Stream Controller X eine kompaktere Alternative, die es so noch nicht gab. Was die genau zu bieten hat, das erfahrt ihr wie immer hier!

Das Video wird von Youtube eingebettet abespielt.

Es gilt die Datenschutzerklärung von Google

Lieferumfang

Der Stream Controller X kommt zusammen mit einer passenden Halterung und einem 2m langen USB-Kabel daher. Dabei macht das Gerät selbst vom Start weg einen wirklich sehr gut verarbeiteten Eindruck. Es besteht komplett aus Kunststoff mit vier kleinen Gummifüßchen an der Rückseite. Hier befindet sich zudem, ein wenig versteckt, der USB-C-Anschluss für die Verbindung mit dem PC.

Lieferumfang des Razer Stream Controller X

Mit den Füßchen habt ihr zwar prinzipiell die Möglichkeit das Gerät auch flach auf den Tisch zu stellen, für viele Situationen empfinde ich diese Variante aber als zu flach. Da kommt die Halterung ins Spiel. Im Gegensatz zum regulären Stream Controller fällt diese hier wirklich stabil aus. Setzt ihr das Gerät hinein wird es durch leichte Magnete in Position gehalten, so dass ihr bei üblicher Nutzung keine Bedenken haben müsst, dass es ihr das Gerät aus Versehen raushaut. Dabei wird das Gerät fest in vorgegebenen 50 Grad Winkel aufgestellt und erlaubt so nicht nur sehr gutes Ablesen sondern auch Bedienen der einzelnen Knöpfe.

Eine kleine Besonderheit ist passend dazu die Unterseite der Halterung. Die ist nämlich fast schon leicht kleberig ohne tatsächlich festzukleben und sorgt so dafür, dass der Stream Controller selbst bei wirklich festem Druck auf die Taste mehr als sicher auf dem Tisch steht und sich nicht ohne Weiteres verschieben lässt. Eine glatte Oberfläche darunter ist hier aber mehr als sinnvoll.

Die Halterung des Stream Controller X

Ein weiteres eher unscheinbares Feature ist die Möglichkeit die mittels Magneten befestige Faceplate auszutauschen. Zum aktuellen Zeitpunkt gibt es hier allerdings noch keine Alternativen. Was Razer hier mit noch genau vor hat, wird sich noch zeigen.

Stream Controller

Wie Eingangs erwähnt, geht der Stream Controller X einen etwas anderen Weg als die bisherige Version. Während diese auf 6 Drehregler, 12 Touch-Tasten mit Vibrationsmotor als haptisches Feedback und insgesamt 8 physische Navigationstasten gesetzt hat, gibt es bei der neuen Variante schlicht 15 durchsichtige Hardware-Buttons, jeweils mit hinterlegtem Display. So wird es nicht nur optisch eine direkte Alternative zur etablierten Konkurrenz.

Mehr Buttons, dafür keine Drehregler mehr

Die Buttons selbst sind relativ weich mit angenehmen Druckgefühl und sanftem Auslösepunkt, während das Display für kräftige Farben und gut erkennbare Buttons sorgt. Was welcher Button am Ende genau macht, könnt ihr selbstverständlich wieder selbst festlegen. Dazu benötigt ihr auch hier die Software von Loupedeck.

Einrichtung

Schließt ihr den Stream Controller erstmalig an, beginnt, wie man es mittlerweile von Razer kennt, die Installation von Razer Synapse – dem universellen Begleitprogramm von Razer. Wie aber auch schon beim Stream Controller ist es auch hier gar nicht erforderlich und startet im Wesentlichen die Installation der eigentlich benötigten Stream Controller Software. Sprich auf Wunsch könnt ihr auch Razer Synapse überspringen und einfach selbst die Loupedeck Software installieren.

Die Software

Wie üblich steht und fällt so ein Gerät natürlich mit der zur Grunde liegenden Software, die sämtliche Funktionen in der Praxis umsetzt. Hier gibt es effektiv genau das, was man bereits kennt. Dabei teilt sich die Software in (programmbezogene) Profilverwaltung, grafische Repräsentation des Geräts in der Mitte und Funktionsauswahl auf der rechten Seite. Letztere bietet umfassende Möglichkeiten, die einzelnen Knöpfe zu belegen und kann recht intuitiv durch Drag&Drop eurem Stream Controller hinzugefügt werden.

Im Gegensatz zum originalen Stream Controller gibt es hier keine Unterteilung in mehrere Workspaces, sondern belegt einfach jede Taste direkt. Verschachtelte, ordnerartige Strukturen sind aber natürlich trotzdem über die bekannten „Seiten“. So könnt ihr quasi beliebig viele Aktionen auf dem Gerät verteilen.

Was für Aktionen ihr genau nutzen könnt, hängt von den installierten Plugins ab. Standardmäßig kommt der Stream Controller X nicht nur mit üblichen Aktionen wie einem Soundboard oder die bekannte Unterstützung für OBS, Streamlabs und Twitch, sondern auch mit der von Loupedeck bekannten sehr tiefen Integration in diverse Kreativ-Software für die es vom Start weg ausführliche Profile gibt. Passend dazu bietet auch der Stream Controller einen dynamischen Modus an. Der sorgt schlicht dafür, dass die Profile automatisch wechseln, je nach dem, welches Programm ihr gerade im Vordergrund habt.

Wie erwähnt gibt es die bereits bekannte Integration von Software wie OBS, Streamlabs und auch Twitch selbst. Damit habt ihr alle gängigen Aktionen zuverlässig im Griff. Seien es Szenenwechsel, Aktivieren und Deaktivieren einzelner Quellen, Starten und Stoppen von Streams und Aufnahmen die rudimentäre Moderation eures Twitch-Streams. Die Umsetzung ist dahingehend absolut solide.

Wirklich mächtig wird auch der Stream Controller X durch insgesamt drei Funktionen. Einmal die Makro-Option, mit der ihr quasi jede beliebige Software steuern könnt, die mit Shortcuts umgehen kann, die Multi-Actions, mit denen ihr beliebig komplexe Abläufe bauen könnt – sowohl mit Shortcuts, Timern als auch sämtlichen Aktionen und Funktionen, die hier auf der rechten Seite angeboten werden – so wie dem Marketplace.

Letzterer bietet nicht nur vorgefertigte Profile, Icons- und Soundpacks, so wie Stream Overlays, sondern sorgt auch dafür, dass ihr das Gerät mit beliebigen Funktionen erweitern könnt. Zum Beispiel um Steuermöglichkeiten für Voicemeeter oder Voicemod. Der Umfang wächst ständig und bietet auch die Möglichkeit eigene Plugins bereitzustellen, wenn ihr dahingehend Ambitionen habt. Trotzdem ist der Umfang der verfügbaren Plugins noch nicht so groß wie bei der Konkurrenz. Leider ist es auch hier wieder zwingend erforderlich, dass ihr ein Loupedeck-Konto anlegt, um Plugins herunterzuladen und zu aktualisieren.

Fazit

Kommen wir damit zum Fazit. Mit dem Stream Controller X gibt es nun eine etwas schlichtere Alternative zum bisherigen Stream Controller – bietet aber abseits dessen den gleichen guten Funktionsumfang, den man bereits von Razer und Loupedeck kennt. Der Stream Controller X ist mit zum Start rund 180 Euro eine ganze Ecke günstiger als die bisherige Variante und vor allem dann spannend, wenn euch die Drehregler ohnehin nicht so wichtig sind.

Über Obli 218 Artikel
Leidenschaftlicher Technikfreak mit einem Hang zu allem, was irgendwie multimedial ist.