Beyerdynamic MMX300 2. Gen – Das ultimative Gaming-Headset im Test [Review|German]

Zu Weihnachten habe ich mir und meinen Lauschern etwas gegönnt. Nachdem mich mein geliebtes Roccat Renga verlassen hat, wurde es durch eines der bekanntesten Gaming Headsets ersetzt. Und zwar das Beyerdynamic MMX300 in der zweiten Generation. Das ist nun seit über drei Monaten im täglichen Einsatz. Was es bietet, worin es sich zur Vorgängerversion unterscheidet und ob sich der stolze Preis lohnt, das erfahrt ihr wie immer hier.

Das Video wird von Youtube eingebettet abespielt.

Es gilt die Datenschutzerklärung von Google

Manchmal muss man sich selbst auch mal etwas Gutes tun. Und das war in meinem Fall zu Weihnachten das MMX300 als neues Hauptheadset. Passenderweise gab es zu der Zeit ein Angebot für rund 250 Euro. Wenn gerade nicht Angebotszeit ist, erhaltet ihr dieses Prachtstück für happige 300 Euro. Aber schauen wir uns einfach mal an, was man für sein Geld geboten bekommt.

Lieferumfang

Die erste positive Überraschung beginnt direkt beim Auspacken. Der Lieferumfang ist für ein Headset außergewöhnlich groß. In diesem Paket erhaltet ihr neben dem Headset selbst eine sehr stabile Transporttasche, die das Headset sicher aufbewahrt und vor grober Handhabung bewahrt. Dazu gibt es noch zwei Kabel. Und bereits hier sind wir bei der wohl größten Neuerung im Vergleich zum Vorgängermodell. War dort noch das Kabel fest mit dem Headset verbunden, setzt Beyerdynamic in der zweiten Generation auf abnehmbare Kabel.

Dabei erhaltet ihr zum einen ein 1,2 Meter langes Kabel mit 4-poliger Klinke. Die eignet sich für mobile Geräte, moderne Laptops mit Kombiklinkenanschluss oder eben die Headsetanschlüsse aktueller Konsolen. Und gerade auf letztere wird mit dieser Länge sicher der Fokus liegen. So könnt ihr bequem Daddeln ohne euch im Kabel zu verheddern. Zum anderen bekommt ihr ein 2,5 Meter langes Kabel, dass auf die beiden herkömmlichen analogen Anschlüsse endet. Sprich eine Klinke für den Kopfhörer und eine für das Mikrofon.

An beiden Kabeln befindet sich eine Kabelsteuerung in Form eines mittelhübschen Plastikknubbels. Darüber könnt ihr die Lautstärke regulieren oder euer Mikrofon stummschalten. Alles komplett analog. Eine USB-Variante oder zumindest eine USB-Soundkarte wie beim kleinen Bruder MMX2 ist leider nicht erhältlich. Das heißt, die Klangqualität der Hörer und des Mikrofons ist auf eine entsprechend gute Soundkarte angewiesen.ADAPTER

Optik und Verarbeitung

In Sachen Optik hat sich kaum etwas verändert. Die Konstruktion sowie die verwendeten Hörer sind dem bekannten Beyerdynamic-Kopfhörer DT770 entliehen, den ich bereits in einem separaten Video vorgestellt habe. Entsprechend hochwertig ist aber auch die eigentliche Verarbeitung. Hier wackelt oder knarzt nichts. Einzig die Anschlussbuchse für das Kabel hat mir am Anfang sorgen bereitet. Man muss für ein wenig zärtliche Gewalt bereit sein, da dieser Anschluss eher schwergängig ist. Hat er das Kabel einmal im Griff, möchte er es scheinbar nicht wieder freigeben. Einerseits gut, da man das Kabel so nur schwer versehentlich entfernen kann, andererseits hatte ich beim Kabeltausch immer die Befürchtung zu viel Kraft zu verwenden.

Das Mikrofon ist fest montiert und lässt sich in leichten Stufen herunterklappen. Für die perfekte Position könnt ihr das Mikrofon dank des Schwanenhalses millimetergenau einstellen.

Standardmäßig kommt das MMX300 mit schwarzen Velour-Polstern daher. Diese lassen sich wie auch beim DT-770 austauschen und durch Ersatzpolster der Kopfhörerverwandtschaft ersetzen. Das Kopfband besteht aus Kunstleder und lässt sich ebenfalls zum Reinigen einfach abnehmen. Insgesamt ist das Headset in einer sehr schlichten aber eleganten grauschwarzen Farbkombination gehalten. Also eher unauffällig, was mir persönlich sehr gefällt.

Wem das zu langweilig ist, kein Problem. Auf der Herstellerseite könnt ihr die Optik des Headsets und das Material der Ohrpolster nach euren Wünschen zusammenstellen. Wirklich farbig wird es dabei allerdings nur am Aluring der Hörmuschel. Darüber hinaus könnt ihr noch die Metallaufhängung gravieren lassen und euch zwischen einer Impedanz von 32 und 600 Ohm entscheiden. Was es damit auf sich hat, erfahrt ihr in meinem Video zum DT-770.

Tragekomfort

In Sachen Tragekomfort gibt es bei diesem Kopfhörer für mich nichts zu bemängeln. Mit dem stufenweise verstellbaren Kopfband passt ihr das Headset problemlos an nahezu jede Kopfgröße an. Dabei hat das Headset so viel Spielraum, dass es auch die größten Dickschädel noch mühelos umschließt. Die horizontal und vertikal neigbaren Ohrmuscheln schmiegen sich dann mit ordentlichem aber nicht zu festem Druck an euren Kopf an. In der Velour-Variante sitzt das Headset dabei auch als Brillenträger noch nach Stunden bequem.

Der Klang

Neben dem Tragekomfort ist aber der Klang die wichtigste Eigenschaft unseres Headsets. Und der ist kurz gesagt überragend. Denn nicht nur die Optik ist dem DT770 entliehen. Auch die verwendete Technik. Effektiv handelt es sich nämlich um die Technik eines DT-770 in der 32 Ohm-Ausführung mit abnehmbarem Kabel und Mikrofon. Durch das Gehäuse mag sich der Klang minimal verändern, das tut der Qualität jedoch keinen Abbruch.

Wie auch beim DT-770 bekommt ihr hier einen riesigen Frequenzumfang von 5 Hz bis hoch zu nicht mehr hörbaren 35.000 Hz. Herausragend ist vor allem eine leicht betonte, aber sehr präzise Basswiedergabe bis in Tiefen die nur wenig Konkurrenz erreicht. Auch die Höhen sind betont. Diese allerdings etwas kräftiger. Hier gibt es nämlich den berühmten Beyerdynamic-Peak. Für den ein oder anderen vielleicht zu viel des Guten, gewöhnt man sich aber recht schnell daran und bekommt im Gegenzug eine wirklich außerordentliche Klangwiedergabe.

Bei diesem Headset handelt es sich übrigens um eines mit geschlossenen Hörmuscheln. Das heißt, ihr seit relativ gut von der Außenwelt abgeschirmt. Für manche dabei irritierend ist dadurch allerdings auch, dass man sich selbst nicht mehr so gut hört, wenn man mit seinen Teamkollegen spricht. Aber auch das ist reine Gewöhnungssache.

So viel zu dem Klang, den ihr hört. Für einen Eindruck des Mikrofons, hört einfach in das oben verlinkte Video!

Fazit

Kommen wir damit zum Abschluss. Aus meiner Perspektive ist das MMX300 eines der besten Headsets auf dem Markt. Die zweite Generation mit abnehmbarem Kabel ist dabei eine logische Weiterentwicklung, aber auch eine Revolution. Zusammen mit seinem brillianten Klang und dem hervorragenden Mikrofon ist dieses Headset definitiv eine Klasse für sich. Allerdings auch leider preislich. Denn mit einem Standardpreis von rund 300 Euro gehört es definitiv zu den Luxusheadsets. Ob es euch das Wert ist, müsst ihr für euch selbst entscheiden. Ich für meinen Teil bin hochgradig zufrieden.

Wer einfach nur guten Klang sucht, nicht aber auf das Mikrofon angewiesen ist, sollte sich definitiv das Beyerdynamic DT-770 zu Gemüte führen. Da erhaltet ihr die gleiche Klangqualität für den halben Preis. Für wen der Aufpreis für das Mikrofon zu happig ist, was ich voll und ganz verstehen kann, kann sich sein Kopfhörer allerdings auch mit einem Modmic für rund 50 Euro zu einem Headset aufrüsten. Wer allerdings das nötige Kleingeld hat und eine fertige Lösung haben möchte, kann bedenkenlos zum MMX300 greifen.

Das Headset:
► Beyerdynamic MMX300 (Amzn): http://amzn.to/2IJjDbn
► Beyerdynamic MMX300 (Thmn): https://obli.net/s/ey467
Als Kopfhörer:
► Beyerdynamic DT-770 Pro (Amzn): http://amzn.to/2IJjDbn
► Beyerdynamic DT-770 Pro (Thmn): https://obli.net/s/ey467

Über Obli 221 Artikel
Leidenschaftlicher Technikfreak mit einem Hang zu allem, was irgendwie multimedial ist.

1 Trackback / Pingback

  1. Beyerdynamic Custom GAME Gaming-Headset im Test – Alternative zum MMX300? – Oblis Blog

Kommentare sind geschlossen.